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Zweiter Sieg für Bremerhaven – irres Comeback der Steelers
13.09.2015Bild: Sven Peter/Hansepixx, Robin Trettin, Kim Enderle

Zweiter Sieg für Bremerhaven – irres Comeback der Steelers

Vizemeister Fischtown Pinguins 4:1 gegen Crimmitschau – Meister Bietigheim siegt durch zwei Tore innerhalb von 48 Sekunden

Vizemeister Fischtown Pinguins nahm den Wind aus dem Startsieg beim Titelverteidiger mit. Die Mannschaft von Trainer Ben Doucet ließ dem 3:2 in Bietigheim am Sonntag ein 4:1 gegen die Eispiraten Crimmitschau folgen und stürmte damit gleich an die Tabellenspitze. Den Sieg des Tages landeten aber die Steelers, die kurz vor der Schlusssirene durch zwei Tore innerhalb von 48 Sekunden 3:2 bei den Lausitzer Füchsen gewannen. Die Dresdner Eislöwen zeigten sich gut erholt von der Auftaktniederlage in Kaufbeuren und gewannen das Duell gegen die stark gestarteten Starbulls Rosenheim mit 5:2. Reichlich Tore fielen in den Abendspielen – insgesamt waren es 50. DEL2-Neuling EHC Freiburg steht nach dem 5:3 in Bad Nauheim mit sechs Punkten da und direkt hinter Bremerhaven auf Rang zwei.  Die Löwen Frankfurt verloren etwas unerwartet 2:4 gegen den SC Riessersee, die Ravensburg Towerstars lieferten sich mit den Kassel Huskies beim 6:4 einen offenen Schlagabtausch. Und die Heilbronner Falken gewannen das Wiedersehen mit dem ESV Kaufbeuren mit 5:4 nach Verlängerung.

Dresdner Eislöwen - Starbulls Rosenheim 5:2 (0:0, 1:0, 4:2)

Beide Mannschaften bewegten sich in der ersten halben Stunde auf Augenhöhe. Die Starbulls gingen selbstbewusst nach dem Auftaktsieg gegen Ravensburg ins Spiel. Aber die hochgehandelten Eislöwen zeigten sich unbeeindruckt vom deutlichen 1:5 in Kaufbeuren und brachten ihre Offensivstärke vor allem im Schlussdrittel aufs Eis. Jonas Schlenker war maßgeblich mit zwei Toren beteiligt, und auch das neue Offensiv-Duo Harrison Reed und Max Campbell kam auf das Scoreboard. Defensiv gelang es den Gastgebern, den Mann des ersten Spieltages zu kontrollieren. David Vallorani, dreifacher Torschütze am Freitag, brachte es auf einen Assist.

Tore: 1:0 Jonas Schlenker (34:35), 2:0 Vladislav Filin (46:37), 2:1 Wade MacLeod (46;:53), 3:1 Harrison Reed (52:07/PP1), 3:2 Tyler McNeely (55:28/PP1), 4:2 David Rodman (56:52/PP1), 5:2 Jonas Schlenker (58:09)
Zuschauer: 2.367

Fischtown Pinguins - Eispiraten Crimmitschau 4:1 (1:0, 2:1, 1:0)

Die Sieger des ersten Spieltages lieferten sich ein intensives Duell auf Augenhöhe. Auf beiden Seiten ergaben sich zahlreiche Torchancen. Die Gastgeber waren nur bei der Verwertung ihrer Chancen effektiver. Der ansonsten zuverlässige Ryan Nie im Tor der Westsachsen ließ sich vor dem 0:1 die Scheibe hinter dem Tor abnehmen, woraus der Rückstand resultierte. Auf der anderen Seite machte Jonas Langmann keine Fehler und war wie schon beim 3:2 in Bietigheim am Freitag ein sicherer Rückhalt. Und die neuen Offensivkräfte David Stieler und David Zucker schlugen auch zu. Besser hätte das erste Wochenende für Bremerhavens neuen Trainer Ben Doucet wahrlich nicht laufen können, zumal er auf Jan Kopecky, Benjamin Zientek, Max Schaludek und Dominik Tiffels verzichten musste.

Tore: 1:0 David Stieler (5:45), 2:0 Björn Bombis (25:49/PP1), 2:1 Eric Lampe (30:37), 3:1 Tim Miller (38:29/PS), 4:1 David Zucker (54:50)
Zuschauer: 3.737

Lausitzer Füchse - Bietigheim Steelers 2:3 (0:0, 0:1, 2:2)

Die Zuschauer in der Eisarena Weißwasser bekamen ein denkwürdiges Spiel zu sehen. Über fast zwei Drittel ging es rauf und runter, eine Chance nach der anderen reihte sich hüben wie drüben aneinander. Doch auf beiden Seiten standen in Joe Fallon und Sinisa Martinovic zwei überragende Goalies, die alles entschärften. Nur kurz vor Ende des Mittelabschnitts war Fallon, der beim 2:1 der Füchse in Riessersee am Freitag schon einen starken Auftritt hatte, machtlos. Der Nachfolger von Jonathan Boutin sah beim Powerplay seines Teams auf einmal die Bietigheimer Marcus Sommerfeld und Matt McKnight auf sich zu laufen, Letzterer brauchte nur noch einzunetzen. Dann wurde es im Schlussabschnitt dramatisch.  Fünf Minuten vor dem Ende drehten zunächst Steffen Frank und Thomas Götz das Spiel zugunsten der Gastgeber, dann schlugen Dominic Auger und David Wrigley innerhalb von 48 Sekunden für den Meister zurück. Damit vermieden die Steelers einen kompletten Fehlstart. Aber die Füchse zeigten trotz kleinerem Etat und Kader großes Potenzial.  

Tore: 0:1 Matt McKnight (37:17/SH1), 1:1 Steffen Frank (54:03), 2:1 Thomas Götz (55:14/PP1), 2:2 Dominic Auger (58:43), 2:3 David Wrigley (59:30)
Zuschauer: 1.814

Ravensburg Towerstars - Kassel Huskies 6:4 (2:0, 1:2, 3:2)

Man kann die Uhr nach den Ravensburg Towerstars stellen. Einer Auswärtsniederlage lässt die Mannschaft von Trainer Daniel Naud einen Sieg in der Eissporthalle Ravensburg folgen. Gerne auch ein Spektakel. Am ersten Wochenende der neuen Saison war es nicht anders. Zwei Tage nach dem 1:4 in Rosenheim platzte bei den Towerstars wieder einmal vor heimischer Kulisse der Knoten – mit einem 6:4 gegen die Kassel Huskies. In der vergangenen Saison gewann Ravensburg so oder so ähnlich sagenhafte 21 von 26 Heimspiele. Für die Huskies begann die Saison wie schon im Vorjahr mit zwei Niederlagen, zum Auftakt hatte man das Derby gegen Frankfurt 1:3 verloren. Aber Trainer Rico Rossi und die Verantwortlichen in Kassel wissen auch, dass die Hauptrunde lang ist. In beiden Spielen war mehr drin – und das Ergebnis nach 52 Spieltagen zählt. Da standen die Huskies Anfang März auf Rang drei.

Tore: 1:0 Brian Roloff (16:43), 2:0 Alexander Dück (17:25/PP1), 2:1 Braden Pimm (26:22/PP1), 3:1 Mathieu Tousignant (36:34), 3:2 Sven Valenti (39:13/PP2), 4:2 Tyler Gron (45:26), 4:3 Alexander Heinrich (47:25/PP1), 4:4 Marco Müller (56:29), 5:4 Fabio Carciola (57:13), 6:4 Brian Roloff (57:46)
Zuschauer: 2.289

EC Bad Nauheim - EHC Freiburg 3:5 (0:1, 2:2, 1:2)

Damit hätten im Breisgau wohl keiner gerechnet. Ein perfektes Wochenende mit zwei Siegen zum Einstand in der DEL2. Die Mannschaft von Trainer Leos Sulak hat schon am ersten Wochenende bewiesen, dass sie gut eingestellt ist auf die neue Umgebung und auch in fremden Arenen wie dem Colonel-Knight-Stadion in Bad Nauheim mit der Atmosphäre umgehen kann. Iivo Hokkanen hatte mit zwei Assists maßgeblichen Anteil am ersten Auswärtssieg des EHC. Und für den EC Bad Nauheim begann die neue Saison ernüchternd mit den zwei Niederlagen. Am Freitag hatte es beim 2:4 in Crimmitschau schon nicht ganz gereicht. Die Neuen in der Offensive wie Nick Dineen oder Dustin Cameron, der gegen Freiburg zweimal traf, machen einen ordentlichen Job. Aber defensiv läuft es noch noch nicht so recht nach dem Geschmack von Trainer Petri Kujala.

Tore: 0:1 David Vrbata (12:19), 0:2 Alexander Brückmann (21:27), 1:2 Dustin Cameron (26:33), 1:3 Alexander Karachun (29:58), 2:3 Dustin Cameron (34:39), 2:4 Petr Haluza (46:48/PS), 3:4 Marc Kohl (59:32), 3:5 Philipp Rießle (59:37/PP1)
Zuschauer:  2.411

Löwen Frankfurt - SC Riessersee 2:4 (1:2, 1:1, 0:1)

Die Niedergeschlagenheit nach dem 1:2 zum Auftakt gegen die Lausitzer Füchse war riesengroß. „Krasser Außenseiter“ sei man nun als Gast des Playoff-Halbfinalisten Löwen Frankfurt – zumal dieser am Freitag doch gleich im Derby bei den Kassel Huskies mit dem 3:1 eine Duftmarke gesetzt hatte. Der SCR war von beidem in der Eissporthalle am Ratsweg unbeeindruckt. Und der erste Erfolg des Trainer-Novizen Tim Regan hatte einen Namen: Neuzugang Eric Johansson hatten einen unglaublichen Tag mit zwei Toren und zwei Assists. Der Stürmer war überall zu sehen. Die Gäste lieferten aber gegen die zweitbeste Offensive der vergangenen Hauptrunde als Team eine sehr kompakte Vorstellung ab. Das Frankfurter Team von Trainer Tim Kehler kam nicht wie gewohnt zum Zuge. Außerdem war natürlich auch das Fehlen von Schlüsselspielern wie David Cespiva, Felix Thomas, Patrik Vogl, Brett Brettkreuz und Kris Sparre ein Faktor.

Tore: 0:1 Eric Johansson (1:39/PP1), 1:1 Richard Mueller (7:42/PP1), 1:2 Tim Richter (14:27/PP1), 1:3 Jesse Schultz (28:11), 2:3 Dennis Reimer (32:16), 2:4 Eric Johansson (59:51/EN)
Zuschauer: 3.555

Heilbronner Falken - ESV Kaufbeuren 5:4 (2:2, 1:1, 1:1, 1:0) OT

Die Falken zeigten beim Wiedersehen mit dem Gegner im Abstiegsfinale, dass im neuen Kader viel Potenzial steckt. Die Mannschaft von Trainer Mannix Wolf ließ sich nach dem 2:3 in Freiburg zum Auftakt nicht durch den frühen Rückstand und auch nicht von den ständigen Kaufbeurer Antworten nach eigener Führung schocken. Nach nur 52 Sekunden der Verlängerung war es dem überragenden Neuzugang Adam Brace vorbehalten, mit seinem zweiten Tor für die Entscheidung zu sorgen. Brace war noch an zwei weiteren Treffern beteiligt. Der ESVK trat  zwei Tage nach dem 5:1 gegen Dresden zwar nicht so kompakt auf, verdiente sich den einen Zähler aber durch eine nicht zu erschütternde Moral. Dreimal egalisierte Kaufbeuren einen Rückstand, beim vierten Mal konnte man natürlich nicht mehr reagieren.

Tore: 0:1 Michael Fröhlich (4:10), 1:1 Thomas Gödtel (8:27/PP1), 2:1 Adam Brace (11:01/PP1), 2:2 Michael Fröhlich (19:46), 3:2 Brad Schell (20:58), 3:3 Michael Baindl (31:12), 4:3 Carsten Gosdeck (46:31), 4:4 Gregor Stein (52:54), 5:4 Adam Brace (60:52)
Zuschauer: 1.513

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