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EHCF-Coach Sulak: „Können einschätzen, wo wir stehen“
14.09.2015Bild: MDakov

EHCF-Coach Sulak: „Können einschätzen, wo wir stehen“

DEL2-Neuling EHC Freiburg hatte einen Traumstart in die neue Eishockey-Welt. Nach zwei Siegen gegen die Heilbronner Falken und beim EC Bad Nauheim steht die Mannschaft von Trainer Leos Sulak auf Rang zwei.

Kaum einer in Freiburg hätte wohl erwartet, dass der EHC nach dem ersten Wochenende in der DEL2 auf dem zweiten Rang steht. Und nicht nur das: die Breisgauer sind neben Vizemeister Fischtown Pinguins der einzige Club mit der Maximalausbeute von sechs Punkten. Dem 3:2 zum Auftakt gegen die Heilbronner Falken ließ die Mannschaft von Trainer Leos Sulak am Sonntag nun ein 5:3 beim EC Bad Nauheim folgen.

„Wir wollten defensiv spielen, und die Jungs haben sich super an die taktischen Maßnahmen gehalten. Wir haben sehr wenig zugelassen, das war der Schlüssel zum Erfolg. Ob verdient oder unverdient ist mir natürlich egal. Wichtig sind für uns die drei Punkte“, sagte der 59 Jahre alte Tscheche nach dem Spiel in Bad Nauheim. Sein Kollege Petri Kujala sprach von einer „verdienten Niederlage“ der Roten Teufel.

Leos Sulak hat mit dem EHC eine Menge erlebt. 1988 war der einstige Mittelstürmer am Aufstieg der Freiburger in die erste Bundesliga beteiligt. Da lebte Sulak bereits fünf Jahre in Deutschland und hatte sich in einem neuen Land akklimatisiert. 1983 verließ er seine Heimat. In einem Interview im Sommer in der Badischen Zeitung sprach er von einem sehr schwierigen Start in ein neues Leben, vor allem emotional. Sein Vater habe mit ihm sehr lange nicht gesprochen, weil er die damalige Tschechoslowakei verlassen habe. Das Verhältnis habe sich dann wieder entspannt.

2013 kehrte er zum EHC Freiburg zurück und übernahm den Trainerposten, im Sommer gelang dann die Rückkehr in das Profi-Eishockey. Beim EHC wird Wert auf die Arbeit mit Talenten wie Nikolas Linsenmaier, der gegen Heilbronn zweimal traf, gelegt. Dass sich diese Philosophie in der DEL2 nicht bedingungslos durchziehen lässt, war dem Trainer klar. In Bad Nauheim waren die Neuzugänge wie David Vrbata (2 Tore), Alexander Karachun (1) oder Iivo Hokkanen (1 Assist) die entscheidenden Spieler auf dem Scoreboard.

Möglicherweise haben die prägenden Erfahrungen Sulaks auch einen Einfluss im Umgang mit den jungen und erfahrenen Profis. Die sechs Punkte seien laut Sulak ein Ergebnis taktischer Disziplin und harter Arbeit – mehr nicht. „Besser kann es nicht laufen“, sagte Sulak mit einem Lächeln nach dem Sieg in Bad Nauheim. „Aber wir können einschätzen, wo wir stehen. Wir freuen uns über die sechs Punkte und werden ganz normal weiterarbeiten.“

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