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Riessersee siegt beim Schützenfest in Bietigheim
02.10.2015Bild: Thomas Heide

Riessersee siegt beim Schützenfest in Bietigheim

Das 6:5 im Spitzenspiel war der sechste Sieg in Folge für die Mannschaft von Tim Regan. Frankfurt behauptet Tabellenführung, Vizemeister Bremerhaven siegt dank starkem Auftaktdrittel in der Lausitz.

Der SC Riessersee setzte seine bisherige Traumsaison auch am Freitag fort. Die Mannschaft von Trainer-Neuling Tim Regan gewann am 7. Spieltag ein Schützenfest bei Meister Bietigheim Steelers mit 6:5 und behauptete mit dem sechsten Sieg in Folge den zweiten Rang hinter dem punktgleichen Spitzenreiter Löwen Frankfurt. Die Hessen kamen mit dem 5:2 im zweiten Spitzenduell des Abends gegen die Starbulls Rosenheim zum fünften Sieg in Serie. Vizemeister Fischtown Pinguins gewann 4:1 bei den Lausitzer Füchsen und ist weiter Dritter. Auf Rang vier kletterten die Dresdner Eislöwen dank des 5:2 gegen Aufsteiger EHC Freiburg. Hinter Bietigheim und Rosenheim liegen die Kassel Huskies nach dem 6:4 gegen die Heilbronner Falken. Eine traumhafte TV-Premiere bei Sprade TV hatte der ESV Kaufbeuren mit dem 4:1 gegen die Eispiraten Crimmitschau. Der EC Bad Nauheim verlor sein erstes Live-Spiel bei Sprade mit 4:5 im Shootout gegen verspätete Ravensburg Towerstars.

EC Bad Nauheim - Ravensburg Towerstars 4:5 (2:0, 1:1, 1:3, 0:0, 0:1) SO

Die TV-Premiere in Bad Nauheim stand an – nur die Gäste waren nicht da. Der Straßenverkehr vor dem Tag der Deutschen Einheit war so groß, dass die Ravensburger mit deutlicher Verspätung in Bad Nauheim eintrafen. Mit 75 Minuten Verspätung ging es dann im Colonel-Knight-Stadion endlich los – und es dauerte nur 18 Sekunden, bis Dusan Frosch das erste seiner beiden Tore für die Gastgeber erzielte. Aber die Gäste spielten sich im Verlauf des Spiels den Kater von der langen Busfahrt aus den Beinen und kamen im Schlussdrittel ganz groß auf. Ohnehin tun sich die Towerstars in der Frühphase dieser Saison auswärts leichter.  Die Siege in Heilbronn (7:2) und Bremerhaven (5:2) untermauerten das. Die selbstbewussten Gäste ließen sich nach dem erneuten Rückstand nicht aus der Ruhe bringen und erzwangen durch Fabio Carciola die Zusatzschicht. Im Shootout traf dann Neuzugang Tyler Gron zum dritten Auswärtssieg in Folge.

Tore: 1:0 Dusan Frosch (0:18), 2:0 Dusan Frosch (12:46), 2:1 Stephan Vogt (23:43), 3:1 Vitalij Aab (35:38/PP1), 3:2 Konstantin Schmidt (43:52/PP1), 3:3 Konstantin Schmidt (47:08), 4:3 Nick Dineen (51:27), 4:4 Fabio Carciola (58:11), 4:5 Tyler Gron (SO)
Zuschauer: 1.812

Bietigheim Steelers - SC Riessersee 5:6 (2:1, 1:4, 2:1)

Der Traumstart in die Saison setzte sich für den SC Riessersee und Neu-Trainer Tim Regan fort. Die Garmischer lieferten sich mit dem Meister ein denkwürdiges Spitzenspiel. Einen 0:2-Rückstand steckte der Altmeister einfach weg. Der überragende dreifache Torschütze Louke Oakley setzte mit dem Anschlusstor eine Sekunden vor der ersten Pause das Signal. Der Neuzugang war zudem an zwei weiteren Treffern beteiligt. Der personelle Umbruch im Sommer hat bislang bei den Riesserseern gefruchtet. Platz zwei, punktgleich mit den Löwen Frankfurt, hätte sich wohl kaum einer erträumt. Der Stolz, das Spitzenspiel beim Meister bestritten zu haben, dürfte nach diesem Sieg noch größer sein. Der Titelverteidiger hat sich nach der zweiten Heimniederlage der Saison mit einem ganz neuen Gefühl auseinanderzusetzen. Aber Coach Kevin Gaudet hatte schon vor der Saison gesagt, dass es auf keinen Fall so souverän wie in der vergangenen Spielzeit laufen werde. Damit hat er Recht behalten.

Tore: 1:0 René Schoofs (2:12), 2:0 Jason Pinizzotto (19:15), 2:1 Louke Oakley (19:59), 2:2 Jesse Schultz (28:20/PP2), 2:3 Stephan Wilhelm (29:20/PP1), 3:3 David Wrigley (32:51/PP1), 3:4 Philipp Wachter (34:35), 3:5 Louke Oakley (35:06), 3:6 Louke Oakley (51:07), 4:6 David Wrigley (53:33), 5:6 René Schoofs (54:32)
Zuschauer: 2.061

Dresdner Eislöwen - EHC Freiburg 5:2 (1:0, 1:0, 3:2)

Der Aufwärtstrend setzte sich bei den Dresdner Eislöwen fort. Die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch feierte den dritten Sieg in Folge und setzt sich vor dem Sachsenderby am frühen Sonntagnachmittag in der Spitzengruppe fest. Die ersten beiden Drittel werden dem Trainer vor allem in der Defensivarbeit gut gefallen haben. Nach dem 4:0 ließen die Gastgeber ein wenig die Zügel schleifen, als sie zwei Gegentore innerhalb von elf Sekunden hinnehmen mussten. „Auch wenn der derzeitige Kader auf die gesamte Saison gesehen eventuell noch nicht die Qualität hat, auf einem hohen Level mitzuspielen, so schätze ich das Team dennoch als laufstark und technisch versiert ein“, hatte Popiesch vor dem Spiel zu den Freiburgern gesagt. Der Ex-Freiburger Mirko Sacher, der mit den Breisgauern den Aufstieg gefeiert hatte, konnte auch gegen sein altes Team treffen. Für EHCF-Trainer Leos Sulak heißt es nun, nach der fünften Niederlage in Folge Aufbauarbeit zu leisten. Ihm stand erstmals Stefano Rupp zur Verfügung.

Tore: 1:0 Marius Garten (9:58), 2:0 Mirko Sacher (23:11), 3:0 Dominik Grafenthin (42:38), 4:0 Vladislav Filin (43:11), 4:1 Petr Haluza (45:43/PP1), 4:2 David Vrbata (45:53), 5:2 Tomas Schmidt (59:59/EN)
Zuschauer: 2.026

Löwen Frankfurt - Starbulls Rosenheim 5:2 (1:0, 3:0, 1:2)

Frankfurts Trainer Tim Kehler sprach vor den Spielen gegen die Starbulls Rosenheim und bei den Ravensburg Towerstars vom „bisher schwersten Wochenende“ in dieser jungen Spielzeit. Der Anfang ließ sich für den Tabellenführer am Freitagabend glänzend an. Trotz der frühen Führung durch Torschützenkönig Richard Mueller entwickelte sich erwartungsgemäß ein spannendes Spitzenspiel, dass dann aber kurz vor dem Ende des zweiten Drittels durch drei Löwen-Tore innerhalb von 123 Sekunden doch früh entschieden wurde. Mit dem fünften Sieg in Folge behaupteten die Hessen ihre Tabellenführung und untermauerten ihre Ambitionen in dieser Saison. Für die Starbulls setzte es die dritte Niederlage im vierten Auswärtsspiel der Saison. Erst am vergangenen Wochenende kam man trotz einer 3:0-Führung bei den Lausitzer Füchsen gerade so mit einem 4:3 nach Verlängerung ins Ziel. Da ist für Rosenheims Trainer Franz Steer noch viel zu tun, um die Schwächen seines Teams in fremden Hallen auszumerzen.

Tore: 1:0 Richard Mueller (10:10/SH1), 2:0 Nils Liesegang (36:57/PP1), 3:0 Lukas Laub (37:41), 4:0 Justin Kirsch (38:59), 4:1 CJ Stretch (48:38), 4:2 Wade MacLeod (48:47), 5:2 Richard Mueller (49:19)
Zuschauer: 3.815

EC Kassel Huskies - Heilbronner Falken 6:4 (2:3, 0:0, 4:1)

Trainer Rico Rossi hatten von einem „sehr gefährlichen“ Spiel gesprochen. Das sei nicht das Heilbronn aus der vergangenen Saison. Das bekamen die Huskies an diesem Abend auch zu spüren. Eine 2:0-Führung der Gastgeber drehten die Falken mal eben in eine 3:2-Führung. Adam Brace war mit zwei Toren und zwei Assists wieder einmal der überragende Mann der Mannschaft von Trainer Mannix Wolf. Dass es doch nicht zu Punkten reichte und somit am Ende die fünfte Niederlage in Folge feststand, lag einmal mehr an der schwachen Defensive. Die Gegentore kurz nach der zweiten Pause waren für Heilbronn Gift. Den abermaligen Ausgleich konterten die Huskies mit einem Doppelschlag und feierten den zweiten Heimsieg in Folge. Der kam allerdings wieder auf die harte Tour zustande. 

Tore: 1:0 Jamie MacQueen (0:49). 2:0 Jamie MacQueen (5:33), 2:1 Adam Brace (8:05/SH1), 2:2 Patrick Schmid (12:10), 2:3 Adam Brace (15:47), 3:3 Alexander Heinrich (41:30/PP1), 4:3 Braden Pimm (42:14), 4:4 Brad Schell (50:09/PP1), 5:4 Jean-Michel Daoust (55:13), 6:4 Jens Meilleur (56:35/PP1)
Zuschauer: 2.223

ESV Kaufbeuren - Eispiraten Crimmitschau 4:1 (1:0, 1:1, 2:0)


Schöner hätte die TV-Premiere nicht sein können. Erstmals übertrug Sprade TV live aus der Arena am Berliner Platz, und schon beendete die Mannschaft ihre schwarze Serie nach zuvor fünf Niederlagen. Die Joker präsentierten sich fünf Tage nach der 4:7-Pleite im bayrischen Derby gegen Riessersee vor allem defensiv sehr stark gegen die Eispiraten und steckten auch den Ausgleich der Westsachsen kurz nach Beginn des Schlussabschnitts weg. DEL2-Meister Chris St. Jacques gab postwendend die Antwort. Aber die Begegnung blieb bis zum Ende spannend, weil auch die Gäste mit dem Rückenwind aus dem 2:1 gegen Bietigheim am vergangenen Sonntag agierten. Erstmals einsetzen konnte Trainer Chris Lee Verteidiger Ty Wishart. Aber der braucht wohl noch etwas Zeit zur Eingewöhnung. Am Sonntag nun steht im Sachsenderby gegen die Dresdner Eislöwen erneut schwere Arbeit an.

Tore: 1:0 Josh Burnell (1:32), 1:1 Alexander Höller (22:39), 2:1 Chris St. Jacques (23:11), 3:1 Michael Baindl (53:29), 4:1 Michael Baindl (59:26)
Zuschauer: 1.399

Lausitzer Füchse - Fischtown Pinguins 1:4 (0:4, 0:0, 1:0)

Bremerhavens Trainer Ben Doucet warnte vor dem Spiel vor der Schwere der Aufgabe in der Lausitz. Seine Spieler nahmen sich das zu Herzen und gingen von Beginn an konzentriert zu Werke. Dass es nach dem ersten Drittel bereits so klar aussehen würde, hätte wohl niemand erwartet. Denn es fehlten weiterhin die wichtigen Stammkräfte Marian Dejdar, Jordan Owens und Jan Kopecky. Dafür kam aber Benjamin Zientek aus Hamburg, womit Doucet vier Reihen aufstellen konnte. Zwei Doppelschläge erleichterten den Gästen von der Nordsee die Arbeit. Und für die Füchse war fünf Tage nach 3:4 nach Verlängerung gegen die Starbulls Rosenheim an einen weiteren Kraftakt nicht zu denken. Gegen die Starbulls gelang nach einem 0:3 noch ein 3:3. Neuzugang Darren Haydar stand noch nicht zur Verfügung, weil die zu erledigenden Formalitäten noch Zeit benötigen. Für die Füchse war nicht nur die vierte Niederlage in Folge schmerzhaft. Roberto Geiseler erlitt eine schwere Gesichtsverletzung und droht länger auszufallen.

Tore: 0:1 Tim Miller (9:21), 0:2 Kevin Orendorz (10:24), 0:3 Gabe Guentzel 17:21/PP1), 0:4 David Stieler (18:39), 1:4 Sean Dolan (56:26)
Zuschauer: 1.590

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