Von Herzblut getragen. Im Eishockey zuhause.
Ein strahlendes Hoch über Bayern
19.10.2015Bild: Lahr -Fotografie

Ein strahlendes Hoch über Bayern

Kaufbeuren, Rosenheim und Riessersee sorgen am Wochenende für Paukenschläge. Tim Regan: „Blaue geben niemals auf“

Der Abschluss des sechsten Wochenendes in der DEL2 stand ganz im Zeichen der bayrischen Traditionsvereine. Bemerkenswerte Siege gab es für den ESV Kaufbeuren, die Starbulls Rosenheim und den SC Riessersee. Die Altmeister Rosenheim und Riessersee sorgten mit Erfolgen gegen Tabellenführer Fischtown Pinguins (4:2) beziehungsweise beim zweiten Dresdner Eislöwen (7:3) für kleine Paukenschläge. Verblüffend angesichts der vergangenen Saison ist aber derzeit das Auftreten des ESVK, der die zum erweiterten DEL2-Favoritenkreis zählenden Ravensburg Towerstars mit sage und schreibe 8:2 vom Eis fegte.

„Die Moral in meiner Mannschaft stimmt. Was vor allem die Szene, als die vierte Reihe mit der Eiszeit nach dem 2:2 den Umschwung wieder einleitete, belegt. Des Weiteren bin ich mit 55 Minuten des Spiels sehr zufrieden, einzig den Beginn des zweiten Drittels haben wir etwas verschlafen“, sagte Kaufbeurens Coach Mike Muller. Anfang März beendeten die Joker die Hauptrunde abgeschlagen als Letzter und setzten sich erst in der entscheidenden Playdown-Serie gegen die Heilbronner Falken durch. Es war das Tüpfelchen auf dem „i“, nachdem kurz nach dem Jahreswechsel der Bürgerentscheid zugunsten einer Stadion-Modernisierung ausfiel.

In der Sommerpause konnte sich der neue Sportdirektor Michael Kreitl zusammen mit dem neuen Coach Mike Muller voll auf die Umstrukturierung des Kaders konzentrieren. Und der scheint vor allem charakterlich gut zusammengestellt. Am vergangenen Freitag entschied Kaufbeuren dank des Overtime-Tores von Chris St. Jacques das Heimspiel gegen den EC Bad Nauheim für sich, dann ließen sich die Allgäuer nach einer 2:0-Führung auch nicht vom Ausgleich der Ravensburger irritieren und feierten noch ein rauschendes Eishockey-Fest. Vier Heimsiege in Folge sind es für Kaufbeuren mittlerweile. Lohn dafür ist derzeit der zehnte Rang. Ravensburgs Trainer Danny Naud sprach von einem kollektiven Versagen seines Teams in dem einzig Matthias Nemec – trotz der acht Gegentore – in Normalform schien.

Einen Wendepunkt fand auch der SC Riessersee nach vier Niederlagen in Folge. 7:3 gewann das so prächtig in die Saison gestartete Team von Trainer Tim Regan in Dresden. Die Eislöwen hatten zuvor sieben Siege in Folge gefeiert und nach dem 4:2 der Starbulls gegen Vizemeister Bremerhaven die Spitze vor Augen. Doch die Garmischer lieferten sich in den ersten 40 Minuten mit Dresden einen spannenden Schlagabtausch – und machten mit einem 4:0 im Schlussabschnitt eiskalt den Sack zu. „Wir haben eine tolle Moral bewiesen. Diese Mannschaft glaubt immer an sich, das zeichnet uns aus. Heute hat unser Spruch ‚Blaue geben niemals auf‘ gepasst“, sagte Regan.

Der neue Coach hatte eine turbulente vergangene Saison mit dem plötzlichen Abschied von Trainer Toni Krinner sowie dem enttäuschendes Aus in den Pre-Playoffs gegen Dresden noch als Profi miterlebt. Insofern war das Ergebnis bei den Eislöwen auch eine kleine Entschädigung.

So auch für die Starbulls. Die waren in vier engen Spielen im März im Playoff-Viertelfinale an Bremerhaven gescheitert. Am Sonntag lieferte die Mannschaft von Trainer Franz Steer möglicherweise die beste Leistung in einer bis dato sehr wechselhaften Saison ab. Steer musste neben Stürmer Simon Fischhaber und den Verteidigern Peter Lindlbauer und Max Meirandres kurzfristig verletzungsbedingt auch auf Kontingentstürmer David Vallorani und damit den aktuell erfolgreichsten Scorer im Team verzichten. Die Chemie scheint also auch in Rosenheim zu stimmen.

Link teilen: