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Bietigheim setzt sich ab – Kaufbeuren verpasst Sprung auf Rang zehn
07.02.2016Bild: Timo Raiser

Bietigheim setzt sich ab – Kaufbeuren verpasst Sprung auf Rang zehn

Meister siegt 5:0 gegen Kassel und hat fünf Punkte Vorsprung auf Bremerhaven – Pinguins unterliegen in der Lausitz. ESVK verliert gegen Freiburg, irre Aufholjagd von Heilbronn

Die deftige Niederlage in Bremerhaven hatte heilsame Wirkung für DEL2-Meister Bietigheim Steelers. Dem 6:4 in Freiburg ließ die Mannschaft von Trainer Kevin Gaudet am Sonntag ein 5:0 im Spitzenspiel gegen die Kassel Huskies folgen und hat als Spitzenreiter nun fünf Punkte Vorsprung auf die Fischtown Pinguins, die mit dem 2:3 in der Lausitz die zweite Niederlage in Folge kassierten. Bei noch sieben ausstehenden Spielen haben die Steelers im Kampf um die Hauptrundenmeisterschaft alles in den eigenen Händen. Hinter dem Topduo tobt weiter ein intensiver Kampf um die besten Positionen für die Playoffs. Dabei feierte der EC Bad Nauheim einen 4:3-Erfolg bei den Ravensburg Towerstars trotz einer vergeben 3:0-Führung, rückte wieder auf Rang vier vor und zog nach Punkten mit Kassel gleich. Und die Dresdner Eislöwen setzten ihren unwiderstehlichen Run unter Trainer Bill Stewart mit dem 2:1 bei den Löwen Frankfurt fort und zogen mit dem Sechsten aus Hessen gleich. Ein tolles Comeback feierte der Letzte Heilbronner Falken, der nach einem 2:5-Rückstand noch mit 6:5 nach Verlängerung gegen die Starbulls Rosenheim gewann.

Bietigheim Steelers - EC Kassel Huskies 5:0 (2:0, 1:0, 2:0)

Die Stimmung in der EgeTrans Arena war eines Spitzenspiels würdig. Die Gäste aus Nordhessen wurden von rund 700 Fans unterstützt, die per Sonderzug anreisten. Der Meister trat fast schon gewohnt in dieser Saison unterbesetzt gegen den Tabellendritten an. Am Freitag hatte das Team von Trainer Kevin Gaudet beim 6:4 im Derby in Freiburg solide auf das 1:8 bei den Fischtown Pinguins reagiert. Die Huskies hingegen holten Bremerhaven beim 3:2 direkt wieder von der Tabellenspitze. Dass sich diese Geschichte nicht wiederholte, war ein Verdienst von Steelers-Goalie Sinisa Martinovic und der Effektivität der Gastgeber zu verdanken.

Tore: 1:0 Frederik Cabana (7:33), 2:0 Dominic Auger (17:34), 3:0 Justin Kelly (36:08), 4:0 Jason Pinizzotto (41:31), 5:0 Justin Kelly (51:48)
Zuschauer: 3.707

ESV Kaufbeuren - EHC Freiburg 1:2 (0:0, 1:0, 0:1, 0:0, 0:1) SO

Beide Teams waren im ersten Drittel sehr auf Sicherheit bedacht, so dass kein richtiger Spielrhythmus aufkam. Wenn sich Chancen ergaben, waren die Torhüter Jonathan Boutin auf Freiburger und Stefan Vajs auf Kaufbeurer Seite zur Stelle. Im Mitteldrittel übernahmen die Gastgeber mehr und mehr das Kommando. Es hätte durchaus mehr als das eine Tor durch Maximilian Hadraschek herausspringen können, aber Boutin erwischte einen guten Tag. Hin und wieder waren die Freiburger bei Kontersituationen gefährlich, aber auch hier war Stefan Vajs ein sicherer Rückhalt für die Allgäuer. Im letzten Drittel blieb es eng zwischen beiden Teams. Nicolas Linsenmaier rettete den Aufsteiger dann in die Extrasession und das Penaltyschießen. Auch da knüpften beide Goalies an ihre guten Leistungen an – aber Boutin war einen Tick besser. Der ESVK verpasste den Sprung auf Rang zehn, die nächste Gelegenheit hat die Mannschaft von Trainer Mike Muller am Dienstag im Nachholspiel in Kassel. Freiburg bleibt rechnerisch im Rennen um die Pre-Playoffs.

Tore: 1:0 Maximilian Hadraschek (25:37), 1:1 Nicolas Linsenmaier (55:57), 1:2 Marc Wittfoth (SO)
Zuschauer: 1.624

Lausitzer Füchse - Fischtown Pinguins 3:2 (0:1, 3:0, 0:1)

Nach dem Verlust der Tabellenführung durch das 2:3 gegen Kassel wollten die Pinguins in der Lausitz dranbleiben. Und nach dem ersten Drittel sah es auch nicht schlecht aus. Doch drei starke Minuten der Gastgeber machten dieses Vorhaben zunichte. Mit etwas Glück und viel Laufbereitschaft verteidigten die Füchse das Ergebnis gegen den Favoriten und bleiben damit ein Kandidat für die Pre-Playoffs. Fünf Tage nach dem rauschenden Abend gegen Meister Bietigheim und dem Sprung an die Tabellenspitze haben die Pinguins plötzlich fünf Punkte Rückstand auf den Meister. Ob es eine Vorentscheidung im Kampf um die Hauptrunden-Meisterschaft war, werden die letzten sieben Spiele zeigen.

Tore: 0:1 Jordan Owens (6:24/SH1), 1:1 Darren Haydar (22:22), 2:1 Florian Lüsch (23:23), 3:1 Greg Classen (25:22), 3:2 Gabe Guentzel (54:55)
Zuschauer: 1.656

Heilbronner Falken - Starbulls Rosenheim 6:5 (1:2, 1:3, 3:0, 1:0) OT

Der Wechsel zu Trainer Fabian Dahlem hat bei den Heilbronner Falken Leben in die Bude gebracht. Die Fans sahen eine spektakuläre Partie, die nach dem zweiten Drittel zugunsten der Starbulls entschieden schien. Die Special Teams brillierten am Sonntagabend bei der Mannschaft von Trainer Franz Steer. Zwei Shorthander und drei Powerplay-Tore sind normalerweise ein Garant für einen Sieg. Doch im Schlussabschnitt kamen die Falken nochmals ganz groß auf. Carsten Gosdeck mit zwei Toren und einem Assists und Markus Eberhardt mit zwei Assists und einem verwandelten Penaltyshot zum 5:5 ragten heraus. David Hajek sorgte in der Overtime dann für die Krönung. Rosenheim muss sich nach der vierten Niederlage in Folge wohl gedanklich langsam damit  anfreunden, erneut die Pre-Playoffs zu spielen.

Tore: 1:0 Marvin Krüger (8:42), 1:1 Stefan Loibl (12:28/SH1), 1:2 Fabian Zick (17:04/PP1), 2:2 Carsten Gosdeck (29:21), 2:3 Peter Lindlbauer (31:49/PP2), 2:4 Fabian Zick (32:27/PP1), 2:5 Simon Fischhaber (34:14/SH1), 3:5 Carsten Gosdeck (53:14), 4:5 Tom Fiedler (54:32), 5:5 Markus Eberhardt (56:21/PS), 6:5 David Hajek (62:45)
Zuschauer: 1.328

Löwen Frankfurt - Dresdner Eislöwen 1:2 (1:1, 0:0, 0:1)

Zehn Siege in zwölf Spielen – der neue Trainer Bill Stewart hat das Potenzial der Dresdner Eislöwen nahezu voll ausgeschöpft. Ob offensiv wie beim 9:3 am Freitag in Rosenheim oder auch defensiv wie beim Sieg bei den Löwen Frankfurt. Damit haben die Sachsen nach Punkten mit dem Sechsten Frankfurt gleichgezogen und sind voll im Rennen um die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale. Die Zuschauer in der Eissporthalle am Ratsweg sahen eine spannende Partie, in der die Goalies Tyler Plante und Brett Jaeger im Blickpunkt standen. Für die Hessen war es ein schmerzhaftes Wochenende ohne Punkte und die dritte Niederlage in den vergangenen vier Spielen.

Tore: 0:1 David Rodman (1:17), 1:1 Nico Oprée (6:13), 1:2 Steven Rupprich (43:38)
Zuschauer: 4.197

Ravensburg Towerstars - EC Bad Nauheim 3:4 (0:2, 3:1, 0:1)

Der Trend beider Teams war gegenläufig. Die Towerstars gingen mit drei Siegen im Rücken in das Spitzenspiel, Bad Nauheim wollte nach zuvor zwei Niederlagen den Weg zurück in die Erfolgsspur finden. Und das gelang den Hessen zunächst. Als Dustin Cameron nach 33 Sekunden des Mittelabschnitts mit seinem zweiten Treffer eine 3:0-Führung herausschoss, schien die Vorentscheidung gefallen. Weit gefehlt. Die Gastgeber fighteten furios zurück und kamen innerhalb von etwas mehr als sechs Minuten zum Ausgleich. Die zweite Pause kam den Gästen da gerade recht. Im Schlussabschnitt fand die Mannschaft von Trainer Petri Kujala zurück zu ihrem Spiel und kehrte mit dem Erfolg zurück auf den vierten Platz. Zudem ist Rang drei ebenfalls greifbar. Das gilt auch für Ravensburg.

Tore: 0:1 Diego Hofland (1:52), 0:2 Dustin Cameron (14:53), 0:3 Dustin Cameron (20:33), 1:3 Austin Smith (30:21), 2:3 Brian Roloff (34:25/SH1), 3:3 Stephan Vogt (36:47), 3:4 Dusan Frosch (55:18)
Zuschauer: 2.488

Der 45. Spieltag im Überblick:

Bietigheim Steelers - EC Kassel Huskies 5:0 (2:0, 1:0, 2:0)
ESV Kaufbeuren - EHC Freiburg 1:2 (0:0, 1:0, 0:1, 0:0, 0:1) SO
Lausitzer Füchse - Fischtown Pinguins 3:2 (0:1, 3:0, 0:1)
Heilbronner Falken - Starbulls Rosenheim 6:5 (1:2, 1:3, 3:0, 1:0) OT
Löwen Frankfurt - Dresdner Eislöwen 1:2 (1:1, 0:0, 0:1)
Ravensburg Towerstars - EC Bad Nauheim 3:4 (0:2, 3:1, 0:1)
Eispiraten Crimmitschau - SC Riessersee 8:1 (18. November 2015)
 

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