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Kassel feiert eine großartige Serie und ein paar Tage mehr Ruhe
19.03.2016Bild: Jan-Malte Diekmann

Kassel feiert eine großartige Serie und ein paar Tage mehr Ruhe

Stimmungsvoller Empfang nach dem Sweep gegen Frankfurt / Sonntag können Bietigheim, Ravensburg und Dresden nachziehen.

Die Euphorie nach dem Sweep gegen denn hessischen Rivalen Löwen Frankfurt im Playoff-Viertelfinale kannte bei den Kassel Huskies kaum Grenzen. Noch in der Eishalle am Ratsweg in Frankfurt feierten 700 mitgereiste Fans den 8:1-Erfolg im entscheidenden vierten Spiel am Freitagabend und eine nie so erwartete Serie bis weit nach der Schlusssirene. Mitten in der Nacht bereiteten die Fans den Cracks der Nordhessen bei der Ankunft in der Heimat dann noch einen stimmungsvollen Empfang.

So ein Gefühl wollen die potenziellen Kandidaten für die drei weiteren Halbfinal-Plätze auch genießen können. Die größten Aussichten darauf haben natürlich Titelverteidiger und Hauptrundenmeister Bietigheim Steelers sowie die Ravensburg Towerstars und etwas überraschend die Dresdner Eislöwen. Alle drei Teams gehen in die fünfte Runde am Sonntag mit einer 3:1-Führung in der „Best-of-Seven“-Serie. In Dresden, das sich ganz knapp in den Pre-Playoffs gegen die Eispiraten Crimmitschau durchsetzte, gewann Spiel 4 mit 3:2 zu Beginn der zweiten Verlängerung. Es war für die Mannschaft von Trainer Bill Stewart der dritte Sieg in Folge nach dem 2:3 nach Verlängerung zum Auftakt in Bremerhaven.

„Wir haben wieder ein intensives Spiel erlebt. Beide Torhüter haben einen sensationellen Job gemacht“, sagte Eislöwen-Trainer Bill Stewart zu seinem Goalie Brett Jaeger und dessen Gegenüber Gerald Kuhn. „Der Sieg ist etwas glücklich für uns. Auch am Sonntagabend wird es wieder sehr eng werden. Dieses Kräftemessen hat den Namen Playoff-Serie wirklich verdient.“ Stewart blieb betont sachlich angesichts der Tatsache, dass drei der bisherigen vier Spiele in der Verlängerung entschieden wurden. Aber bislang haben die Dresdner die entscheidenden Momente. Danach sucht der Finalist der beiden vergangenen Jahr immer noch. Doch der ehemalige Eislöwen- und jetzige Pinguins-Coach Thomas Popiesch glaubt fest daran, diese im nun ersten von drei Finalspielen für Bremerhaven zu finden.  „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat über die komplette Spielzeit einen guten Auftritt gezeigt. Unser Ziel war es, das Heimrecht zurückzugewinnen. Wir hatten gute Chancen, aber am Ende hat Dresden die entscheidende Szene mehr gehabt. Am Sonntag greifen wir wieder an. Ich bin guter Dinge, dass wir uns am Dienstag noch einmal in Dresden sehen“, sagte Popiesch.

Meistertrainer Kevin Gaudet wirkte nach dem 7:3 der Steelers bei den Starbulls Rosenheim und einer 3:1-Führung in der Serie gewohnt entspannt. Der Kanadier hält weder etwas von Panikmache noch von verfrühter Euphorie. „Man braucht ein wenig Glück, vor allem angesichts der vielen Verletzten bei uns. Das ist ein Teil des Eishockeys“, sagte Gaudet, dem erneut David Wrigley fehlte und fügte an: „Wir wissen auch, dass der vierte Sieg immer der Schwerste ist. Es wird am Sonntag ein harter Kampf.“

Diese Erfahrung machten am Freitagabend die Ravensburg Towerstars, die wie auch die Kassel Huskies vor einem Sweep gegen den EC Bad Nauheim standen. Und für die Towerstars sah es Mitte des Spiels angesichts einer 2:1-Führung durch die Tore von Brian Roloff und Brandon MacLean auch tatsächlich danach aus. Doch für die Roten Teufel wurde Routinier Vitalij Aab mit seinem Doppelpack zum 3:2 zum Helden an diesem Abend.  "Es war unglaublich laut und schwer zu coachen. Das Team, das den Tick mehr Willen zeigte, hat am Ende gewonnen“, sagte Ravensburgs Trainer Danny Naud zur Atmosphäre im Colonel-Knight-Stadion und zum Sieger. Besonders Petri Kujala, Trainer des Jahres in der DEL2, zeigte sich besonders zufrieden: „Unser Ziel war es, am Sonntag noch einmal nach Ravensburg zu fahren und das haben wir erreicht."

Einen weiteren Trip nach Kassel haben die Löwen Frankfurt verpasst. Nils Liesegang, einziger Torschütze beim 1:8 der Löwen gegen Kassel, gab einen Einblick in die Seelenlage bei den Verlierern: „Wir sind vollkommen bedient. Glückwunsch nach Nordhessen.“

Bietigheim Steelers (1) - Starbulls Rosenheim (8/17.00 Uhr/Live bei Sprade TV) – Serie: 3:1

Bisher:

11.03.2016: Bietigheim - Rosenheim 4:0
13.03.2016: Rosenheim – Bietigheim 6:2
15.03.2016: Bietigheim – Rosenheim 5:1
18.03.2016: Rosenheim – Bietigheim 3:7

Fischtown Pinguins (2) - Dresdner Eislöwen (7/17.00 Uhr/Live bei Sprade TV) – Serie: 1:3

Bisher:

11.03.2016: Pinguins – Dresden 3:2 OT
13.03.2016: Dresden – Pinguins 5:3
15.03.2016: Pinguins – Dresden 2:3 OT
18.03.2016: Dresden – Pinguins 3:2 2OT

Ravensburg Towerstars (3) - EC Bad Nauheim (6/18.30 Uhr/Live bei Sprade TV) – Serie: 3:1

Bisher:

11.03.2016: Ravensburg – Bad Nauheim 2:1
13.03.2016: Bad Nauheim – Ravensburg 0:4
15.03.2016: Ravensburg – Bad Nauheim 3:0
18.03.2016: Bad Nauheim – Ravensburg 3:2

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