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Kassel braucht „Disziplin“ für den Titel – Bietigheim ein „Wunder“ in Spiel 4
21.04.2016Bild: Jan-Malte Diekmann

Kassel braucht „Disziplin“ für den Titel – Bietigheim ein „Wunder“ in Spiel 4

Huskies-Coach Rossi ermahnt die Spieler, die Strafbank zu meiden. Gaudet: „Steelers geben nie auf“. Sprade TV will live aus Kassel berichten

In Kassel fiebern die Eishockey-Fans dem vierten und möglicherweise entscheidenden Spiel der Finalserie in der DEL2 entgegen. Die 6.100 Tickets für das zweite Heimspiel der Huskies gegen Meister Bietigheim Steelers waren am Donnerstag vergriffen. Klar, denn die erste DEL2-Meisterschaft und den ersten Titel nach acht Jahren wollen die treuesten Fans natürlich live miterleben. Und möglicherweise haben dazu noch mehr Menschen Gelegenheit. Denn Sprade TV will in Zusammenarbeit mit den Nordhessen noch einen Livestream anbieten. Am Freitag, bis zwei Stunden vor dem ersten Bully, informieren die Beteiligten via Facebook, ob es klappt.

Alle Vorzeichen sprechen dafür, dass die Huskies nicht nur wegen der 3:0-Führung in der „Best-of-Seven“-Serie Titelverteidiger Bietigheim entthronen. In den drei ersten Duellen hatten die Nordhessen dank guter Defensive, einem überragenden Goalie Markus Keller und Toren zum richtigen Zeitpunkt die Nase immer ein Stück vorn – und verdienten sich das 1:0 zum Auftakt sowie die folgenden 3:2-Siege nach Verlängerung. Aber Huskies-Coach Rico Rossi sah nach dem dritten Sieg am vergangenen Dienstag erneut keinen Grund für Euphorie. „Es war für uns ein wichtiger Sieg. Aber die Serie ist ‚Best of seven‘ und nicht ‚Best of Five‘. Und wenn wir die Serie gewinnen wollen, müssen unsere Special Teams besser spielen. Wir haben keine Tore in Überzahl erzielt und in Unterzahl zwei kassiert“, sagte der Trainer und ermahnte seine Spieler, am Freitag die Strafbank zu meiden. „Wir müssen fünf gegen fünf spielen, da gelang den Steelers in drei Spielen gegen uns nur ein Tor. Je länger wir also Even Strength spielen, desto größer sind unsere Chancen. Insofern versuchen wir am Freitag, die Disziplin zu wahren.“

Das gilt ganz besonders auch für die Bietigheim Steelers. Denn die fast beispiellose Verletztenmisere verschärfte sich beim Hauptrundenmeister in den Playoffs noch einmal. Zwar stand Top-Stürmer David Wrigley seit Spiel 1 der Viertelfinalserie gegen Rosenheim und zwei Trainingseinheiten am Dienstag wieder zur Verfügung, aber dafür fehlten unter anderem Topscorer Justin Kelly und Frederic Cabana. Mit dem Minikader konnte sich der Meister bislang noch nicht ein „Momentum“ erarbeiten, wie es Trainer Kevin Gaudet ausdrückte. „Kassel erzielt immer das erste Tor, sie spielen defensiv sehr gut, und wir haben bislang noch nicht geführt. Wir haben mit dem kleinen Kader noch kein Selbstvertrauen tanken können“, sagte Gaudet. Doch der Kanadier will deshalb nicht die Waffen strecken. „Es wird nicht einfach am Freitag angesichts unserer Lage. Sie haben nicht ein Spiel zuhause verloren. Aber die Steelers geben nie auf. Wir werden versuchen, ein kleines Wunder zu vollbringen“, sagte Gaudet angesichts des perfekten Laufs der Huskies in der Eissporthalle am Auestadion. Dort hat das Rossi-Team in den diesjährigen Playoffs alle sechs Spiele gewonnen.

Kassel Huskies (4) – Bietigheim Steelers (1/19.30 Uhr) – Serie: 3:0

Bisher:

15.04.2016: Bietigheim – Kassel 0:1
17.04.2016: Kassel – Bietigheim 3:2 2OT
19.04.2016: Bietigheim – Kassel 2:3 OT
 

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