Von Herzblut getragen. Im Eishockey zuhause.
World Legends Hockey League in Straubing
30.03.2017Bild: Elena Rusko

World Legends Hockey League in Straubing

Die europäischen Eishockeylegenden kommen nach Deutschland

Die europäischen Eishockeylegenden kommen nach Deutschland. „Solche Spieler wird man in Straubing sicher nie mehr wieder sehen.“ Der Vorstand des EHC Straubing, Hannes Süß, sorgte bei der Pressekonferenz zum Super Final der World Legends Hockey League in der niederbayerischen Kleinstadt für die passenden Schlussworte. Denn am 8. und 9. April findet in Straubing mit Russland, Tschechien, Schweden und der Slowakei das Final Four der WLHL statt. Am Samstag, den 8.April um 15.30 Uhr und 20.30 Uhr finden in der Eishalle am Pulverturm die Halbfinalspiele des Super Final statt. Zunächst trifft Tschechien auf Schweden, danach Russland auf die Slowakei. Am Sonntag, den 9.April findet dann um 14.00 Uhr das Spiel um Platz 3 und um 17.30 Uhr das Finale statt.

Die Kader sind hochkarätig besetzt. Bei Russland stehen unter anderem zwölf (!) Olympiasieger im Aufgebot, darunter so klangvolle Namen wie Vyacheslav Fetisov, Alexei Kasatonov, Igor Larionov, Alexei Zhamnov, Dmitry Yushkevich oder Vladimir Malakhov. Dazu noch weitere Eishockey-Legenden wie Pavel Bure oder Sergej Fedorov, die zwar nie Olympia-Gold gewonnen haben, dafür mehrfache Weltmeister sind. Bei Tschechien spielen acht Weltmeister, zahlreiche Olympiasieger. Darunter sind Jiri Slegr, Frantisek Kucera, Richard Zemlicka oder Viktor Ujcik. Ähnlich illustre Namen gibt es mit Ivan Droppa, Lubomir Sekeras, Igor Liba, Martin Strbak oder Robert Petrovicki auch bei der Slowakei. Schweden kommt mit der Erfahrung von weit über 1.000 NHL-Spielen und jeder Spieler im Kader hat mindestens eine Medaille bei WM oder Olympia gewonnen – bis auf Willy Lindström, aber der ist zweimaliger Stanley Cup-Sieger in den 80er Jahren.

„Wir waren über die Anfrage aus Russland, das Final Four in Deutschland auszutragen, zunächst sehr überrascht“, so DEB-Generalsekretär Michael Pfuhl. „Aber Russland wollte das in Deutschland machen, weil das sozusagen ein Aufgalopp für die WM sein soll.“ Im Vorjahr fand das Finalturnier in Moskau in der späteren WM-Arena statt, das Finale sahen über 12.000 Besucher. „Wir hatten zunächst Kontakte nach Düsseldorf“, so Pfuhl. „Aber das hat sich dann zerschlagen. Dann hat sich ergeben, dass in Straubing immer noch Eis ist und die Verantwortlichen des EHC Straubing haben sich bereit erklärt, das zu machen.“
„Für unsere gesamte ostbayerische Region ist das eine Riesenchance“, sagt EHC-Vorstand Hannes Süß, der betont: „Das finanzielle Risiko ist sehr, sehr gering.“ Denn praktisch alle Kosten wie Unterbringung, Transport, Verpflegung etc werden von den Russen übernommen. So zahlt jeder Erwachsene pro Tageskarte bei freier Platzwahl auch nur 10 Euro Eintritt, Kinder und Jugendliche 5 Euro.

Die World Legend Hockey League ist eine 2015 in Moskau gegründete und offiziell vom Weltverband IIHF unterstützte und geförderte Liga mit dem ehemaligen Eishockeystar Pavel Bure als Präsidenten. In der ersten Saison setzte sich das Teilnehmerfeld aus Russland, die sich im ersten Jahr bereits den Titel sicherten, Tschechien, Schweden, der Slowakei, Finnland und Deutschland zusammen, in diesem Jahr ist Frankreich neu hinzugekommen. Die Gespräche mit der NHL zur Einbindung von Teams aus Kanada und der USA laufen bereits seit 2016.
Spielberechtigt sind alle ehemaligen Nationalspieler, die an mindestens einem IIHF-Turnier teilgenommen haben und mindestens 45 Jahre alt sind. Außerdem dürfen pro Nation vier Wild Cards an Spieler im Alter zwischen 40 und 44 vergeben werden. Gespielt wird drei Mal 15 Minuten. Bei einem Foul erfolgte keine Zwei-Minuten-Strafe, sondern sofort ein Penalty.

Link teilen: