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Zweigleisige Planung: Erste wichtige Weichen sind bei den Starbulls Rosenheim gestellt
15.04.2017Bild: Hans-Jürgen Ziegler | OVB

Zweigleisige Planung: Erste wichtige Weichen sind bei den Starbulls Rosenheim gestellt

Neuer Trainer für die kommende Saison ist Manuel Kofler / Michael Fröhlich erster Neuzugang / Stephan Gottwald fungiert ab sofort als Vorstand für den Bereich Sport

Seit Dienstagabend steht fest, dass die Starbulls Rosenheim den sportlichen Ligaerhalt in der zweithöchsten deutschen Eishockeyspielklasse verpasst haben. Die Option, dass die Grün-Weißen in der kommenden Saison trotzdem in der DEL 2 antreten, besteht aber weiterhin. Für die Starbulls-Verantwortlichen bedeutet dies, die Planungen für die Spielzeit 2017/18 bis auf Weiteres zweigleisig zu gestalten. Die ersten wichtigen Weichen wurden dabei jetzt gestellt. Unabhängig davon, ob die Mannschaft in der DEL 2 oder der Oberliga spielen wird, können die Starbulls bereits wichtige Personalien vermelden. Neuer Trainer der Mannschaft für die kommende Saison ist Manuel Kofler. Erster Neuzugang im Starbulls-Kader ist Stürmer Michael Fröhlich. Stephan Gottwald, zweiter Vorstand der Starbulls Rosenheim, fungiert ab sofort als Vorstand für den Bereich Sport.

Im Rahmen der klaren Abgrenzung von Aufgabenfeldern und entsprechenden Verantwortlichkeiten innerhalb der dreiköpfigen Vorstandschaft ist Stephan Gottwald zum Vorstand für den Bereich Sport der Starbulls Rosenheim ernannt worden. Damit gehört das Modell, dass der Trainer der ersten Mannschaft alleine bzw. in Personalunion für die Kaderzusammenstellung verantwortlich ist, bei den Starbulls der Vergangenheit an. Stephan Gottwald als langjähriger Eishockey-Profi, in der er auch mehrere Jahre die Mannschaft der Starbulls Rosenheim als Kapitän in der DEL 2 anführte, wird künftig in enger Abstimmung mit dem Trainer die Kaderzusammenstellung und alle sich daraus ergebenden personellen Maßnahmen, auch im Laufe einer Spielzeit, verantworten.

Neues nachhaltiges Mannschaftsgerüst im Sinne der Nachwuchsförderung

Unabhängig von der Ligenzugehörigkeit der Starbulls Rosenheim in der kommenden Saison ist das Kader-Konzept für die kommende Spielzeit klar abgesteckt: „Ganz entscheidend ist der Neuaufbau eines nachhaltigen Grundgerüstes der Mannschaft, sowohl im defensiven, als auch im offensiven Bereich. Explizit werden wir darauf achten, dass alle Spieler, die wir verpflichten, sich mit dem Eishockey-Standort Rosenheim, also dem Verein, der Stadt, dem Stadion und dem Umfeld identifizieren“, so Stephan Gottwald. An erster Stelle der Rosenheimer Kader-Philosophie stehe aber ganz klar die Förderung des Nachwuchses. „Die erste Mannschaft muss für unsere Nachwuchsspieler Basis und Motivator sein, den Weg zum Eishockeyprofi einschlagen zu wollen und zu können“, so Gottwald weiter.

Neuer Trainer Manuel Kofler: Identifikationsfigur und Verfechter der Starbulls-Philosophie

Dieses Konzept und diese Philosophie trägt auch der künftige Trainer der ersten Herrenmannschaft zu 100 Prozent mit. „Wir lagen mit Manuel Kofler von den ersten Gesprächen an gleich auf einer Wellenlänge. Seine und unsere Vorstellungen, wie sich das Rosenheimer Eishockey nach der Ära Franz Steer entwickeln und künftig präsentieren muss, waren unabhängig voneinander deckungsgleich“, sagt Stephan Gottwald, der das Engagement des künftigen Rosenheimer Trainers in den letzten Jahren am Eishockey-Standort in Bad Aibling besonders heraushebt: „Manuel Kofler hat bei den Aibdogs in den vergangenen Jahren bewiesen, wie fachlich hervorragend und vor allem menschlich bemerkenswert er mit Spielern verschiedener Altersklassen umgeht. Wir sind überzeugt, dass er jetzt genau der richtige Mann für die Starbulls ist. Vor allem auch im Hinblick auf das Integrieren junger Spieler in den Kader. Zudem ist er in der Region verwurzelt und identifiziert sich zu 100 Prozent mit dem Verein.“

Der zweifache Familienvater Manuel Kofler, der in Kolbermoor geboren ist und am Gründonnerstag seinen 37. Geburtstag feierte, hat als Eishockeyspieler den Rosenheimer Nachwuchs durchlaufen. Über den EHC Klostersee (Oberliga) führte sein Weg in die DEL, wo der links schießende Flügelstürmer insgesamt sieben Spielzeiten lang für Iserlohn, Hamburg, München und Augsburg aktiv war. Außerdem durchlief Kofler alle DEB-Nachwuchsnationalteams und bestritt 16 Spiele für die A-Nationalmannschaft. Nach seiner Rückkehr nach Rosenheim im Jahr 2007 bestritt er für die Starbulls in der Oberliga noch 22 Spiele, ehe seine Spielerkarriere verletzungsbedingt abrupt endete. Zur Saison 2012/2013 wurde Kofler, der 2008 die Trainerscheinprüfung erfolgreich ablegte, Nachwuchscoach beim EHC Bad Aibling. In den letzten vier Spielzeiten fungierte er dann als hauptamtlicher Trainer dreier Nachwuchsteams und der Herrenmannschaft der „Aibdogs“.

Eckpfeiler für das Starbulls-Team 2017/18: Michael Fröhlich kehrt aus Kaufbeuren zurück

Neben dem neuen Trainer können die Starbulls auch bereits den ersten Neuzugang für die Saison 2017/18 präsentieren, der einen Eckpfeiler im Team darstellen wird. Michael Fröhlich wird – unabhängig ob in der Oberliga oder der DEL 2 – in der kommenden Spielzeit im grün-weißen Starbulls-Trikot auf Torejagd gehen. Der 31-jährige Flügelstürmer stammt aus der Rosenheimer Nachwuchsschmiede. 2012/2013 gehörte er bereits für eine Saison dem Starbulls-Kader der DEL 2 an und verbuchte dabei in 44 Spielen 30 Scorerpunkte. In den letzten drei Spielzeiten stand der gebürtige Rosenheimer beim Starbulls-Ligakonkurrenten ESV Kaufbeuren unter Vertrag, wo er sich stetig weiter entwickelte. In der abgelaufenen Saison erreichte er mit den Allgäuern das Playoff-Halbfinale der DEL 2. Er bestritt für das Überraschungsteam der Liga alle 52 Hauptrunden- und alle elf Playoff-Spiele, wobei er insgesamt auf 41 Scorerpunkte kam.

„Michael Fröhlich hat sich in einer aufstrebenden Mannschaft zu einem echten Topscorer entwickelt“, sagt Manuel Kofler über seinen neuen Schützling, den er nicht nur als überaus verlässlichen und erfahrenen einheimischen Spieler einstuft, sondern dem er sogar noch einen weiteren Sprung zutraut: „Ich bin mir absolut sicher, dass er ‚dahoam’ in Rosenheim noch eine Schippe drauflegen kann“. Ganz entscheidend für die Verpflichtung von Michael Fröhlich zu diesem frühen Zeitpunkt war natürlich auch, dass er sofort bereit war in dieser schwierigen Phase für seinen Heimatverein die Zusage sowohl für die DEL 2, als auch für die Oberliga zu geben.

Trotz sportlichem Abstieg: Zweigleisige Planung für Starbulls derzeit alternativlos

Die Vorgehensweise der Starbulls Rosenheim, im Hinblick auf die kommende Spielzeit 2017/18 bis auf Weiteres zweigleisig zu planen, ist laut dem ersten Vorstand Hans-Peter Schwarzfischer übrigens alternativlos: „Wir sind sportlich abgestiegen und das akzeptieren wir. Wir entwickeln deshalb einen Plan für die Oberliga. Solange aber die Option besteht, weiterhin der DEL 2 angehören zu können, müssen wir auch dafür gewappnet sein. Dazu stehen wir nicht nur gegenüber Sponsoren und Angestellten, sondern auch im Hinblick auf unseren gesamten Nachwuchsbereich und nicht zuletzt gegenüber der Liga in der Pflicht. Noch ist nicht sicher, ob es einen Aufsteiger aus der Oberliga für die Saison 2017/18 in der DEL 2 geben wird. Auch haben die Erfahrungen der vergangenen Jahre gezeigt, dass bis zum Abschluss des Lizensierungsverfahren noch viel passieren kann. Das nicht in unsere Planungen einzupreisen, wäre fahrlässig. Wenn wir als 14. Standort der DEL 2 in der kommenden Saison gebraucht werden, dann müssen wir bereit sein.“

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