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Bastian Steingroß: „Die Aufgaben eines Schiedsrichters sind sehr umfassend – meinen Respekt an alle Unparteiischen“
19.06.2017Bild: DEL2

Bastian Steingroß: „Die Aufgaben eines Schiedsrichters sind sehr umfassend – meinen Respekt an alle Unparteiischen“

Als einziger DEL2-Profi nahm Bastian Steingroß am ersten Schiedsrichtercamp in Köln teil. Der Verteidiger der Bietigheim Steelers nahm sich in der Sommerpause für Del-2.org Zeit, um ein paar Fragen zum Rollentausch zu beantworten.

Sie haben vor kurzem an der Premiere des Schiedsrichtercamps teilgenommen. Wie kam es dazu?

Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, dass ich nach meiner aktiven Laufbahn als Eishockey-Spieler die Seite wechsle. Eine Möglichkeit ist hierbei, als Schiedsrichter auf dem Eis zu stehen. Als Spieler ist Flexibilität gefragt. Mit einem Vereinswechsel steht auch immer ein Umzug an. Da ich Sesshaftigkeit anstrebe und ich gerne mit meiner Familie zukünftig in Berlin wohnen möchte, trifft die Trainer-Laufbahn nicht auf mich zu. Ich habe bereits mit ehemaligen Spielern und jetzigen Referees unterhalten können. Auch die Gespräche, welche ich mit Thomas Frenzel -Schiedsrichterbeauftragter der DEL2- führte, haben mich in meinem Vorhaben bestärkt. Lars Brüggemann, ehemaliger Spielerkollege und jetziger Leiter des Schiedsrichterwesens der DEL, hat mein Interesse mitbekommen und mich zum Camp eingeladen.

Können Sie uns ein wenig von dem Wochenende erzählen?

Teilgenommen haben sowohl Hauptschiedsrichter, als auch Linienrichter und drei aktive Spieler – darunter ich. Der erste Abschnitt gehörte ganz der Theorie, es wurde viel besprochen und erklärt. Was auch wichtig war, denn gerade für uns Spieler war das alles Neuland. Dabei ist mir bewusst geworden, wie komplex die Aufgaben eines Schiedsrichters sind und ich habe einen neuen Blickwinkel erhalten, den ich bisher gar nicht kannte. Ein Referee muss sehr viel Wissen über das Regelwerk besitzen und viel leisten - meinen Respekt an alle Unparteiischen. Der Job des Spielleiters ist eine umfassende Aufgabe.  Doch nach der ganzen Theorie konnten wir auch das Schwarz-Weiße-Trikot überziehen und bei der DNL-Mannschaft der Kölner Haien erste Erfahrungen sammeln.  Zwei Drittel durfte ich mit den erfahrenen Schiedsrichtern pfeifen, das war natürlich ein Sprung ins kalte Wasser. Normalerweise fängt jeder bei den Knaben oder Schülern an. Es war ein spannendes Erlebnis und ein sehr interessantes Wochenende, welches aber auch erneut die Komplexität des Jobs aufzeigte.

Die Option besteht demnach immer noch, nach der Spieler-Karriere eine Folgezeit als Referee zu bestreiten?

Ja, auf jeden Fall. Es war ja auch ein erstes Kennenlernen des Aufgabengebietes. In der Ausbildung gibt es noch viel zu lernen, zum Beispiel, wie und wo positioniert sich ein Spielleiter am besten. Natürlich bin ich nicht abgeneigt, mein Plan steht. Ob ich mit dieser Herausforderung erfolgreich sein werde, liegt letztendlich an vielen Faktoren. Es ist definitiv für ehemalige Spieler eine gute Möglichkeit, dem Sport weiter erhalten zu bleiben.

Aktuell bleiben Sie aber ein Steeler?

Ja, ich werde in der kommenden Saison in Bietigheim spielen. Ob ich mich danach neuen Aufgaben widmen werde oder noch weiter als Spieler aktiv bin, wird sich mit der Zeit zeigen. Ich bin nicht abgeneigt noch zwei Jahre als Eishockey-Profi aktiv zu sein.

Aktuell ist Sommerpause, doch die Vorbereitungen auf die neue Saison laufen auf Hochtouren. Wie ist Ihr Ausblick auf die anstehende Spielzeit?

Der Kader der Steelers nimmt immer mehr Form an. In den letzten Tagen wurden sehr viele Weiterverpflichtungen und Neuzugänge bekannt gegeben. Wir haben wieder ein sehr gutes Team. Seit fünf Jahren spiele ich in Bietigheim, konnte zwei Meistertitel feiern. In den letzten beiden Jahren sind wir Vize-Meister geworden. Der Finaleinzug ist auch in dieser Saison mein primäres Ziel.  Ich möchte wieder mit meinem Team Meister werden und somit die Statistik der Titelgewinne im Verhältnis zum Vize-Meister wieder ausgleichen.

 

 

 

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