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Eisenhut: „Meine Aufgabe ist es, der Mannschaft immer die Chance zu geben, Punkte zu holen.“
27.09.2017Bild: Dresdner Eislöwen

Eisenhut: „Meine Aufgabe ist es, der Mannschaft immer die Chance zu geben, Punkte zu holen.“

Neue Goalie-Serie auf del-2.org

Torhüter zu sein ist eine Berufung. Der Goalie steht stets im Mittelpunkt und kann zum Helden des Spiels werden oder den Unmut der Fans auf sich ziehen. In unserer neuen Serie auf del-2.org beschäftigen wir uns mit den Goalies der DEL2-Clubs und beginnen mit den Dresdner Eislöwen und ihrem Goalie Marco Eisenhut.

Foto: Thomas Friedemann

Eisenhut hat - wie viele Eishockey-Profis – die ersten Erfahrungen in der Laufschule gesammelt und am Anfang war der junge Eisenhut auch als Spieler unterwegs. „Vielleicht ein halbes Jahr - maximal ein Jahr. Aber dann fand ich ganz schnell meinen Platz zwischen den Pfosten“, erklärt der 22-Jährige.

Ein direktes Vorbild bei den Torhütern hat der gebürtige Deggendorfer nicht. Im Nachwuchs wurde eher zu den greifbaren Goalkeepern im Heimatverein aufgeschaut. „Boah, das sieht alles cool aus, das will ich auch werden“, hat sich der junge Eisenhut damals gedacht. Die letzten drei Jahre in Ingolstadt hat der Bayer mit Timo Pielmeier verbracht. „Timo ist einer der besten Torhüter, die wir in Deutschland haben. Nach Möglichkeit versucht man auch ins Gespräch zu kommen und sich das ein oder andere abzuschauen – das war ganz gut“, berichtet Eisenhut aus seiner Zeit mit Goalie Pielmeier.

Die bayrische Heimat zu verlassen hat für den 1, 78 Meter großen Goalkeeper keine große Rolle gespielt. Neue Sachen zu entdecken und zu erleben machen dem jungen Profi Freude. Mit seiner Freundin hat er sich in Dresden bereits gut eingelebt und beide entdecken zusammen gerne die Dresdner Innenstadt. Das sei auch wichtig, um abschalten zu können und den Kopf frei zu bekommen.

Aktuell ist Eisenhut der Stamm-Goalie bei den Eislöwen. In Ingolstadt war er der Backup von Pielmeier. Dies bringt auch ein paar Änderungen im Trainingsablauf mit sich, wie der gebürtige Deggendorfer erklärt. „In Ingolstadt habe ich schon die meiste Zeit draußen gesessen. Da habe ich nach dem Training viel mehr gearbeitet und mit den jungen Spielern, die nicht gespielt haben, Übungen absolviert. Jetzt schaue ich schon, dass wenn ich zwei Spiele habe, ich nicht zu viel extra mache, damit ich im Spiel nicht platt bin. Da muss ich schon ein bisschen mehr aufpassen, damit ich mir die Kräfte einteilen kann.“

Mit einer Fangquote von 94,12 Prozent gehört Eisenhut derzeit zu einer der wichtigsten Stützen im Team der Dresdner. Dies merkte auch Eislöwen-Cheftrainer Franz Steer nach dem Sieg gegen den SC Riessersee an: „Unser Schlüssel zum Erfolg war erneut die Leistung von Marco Eisenhut im Tor.“ In vier Spielen kamen schon sage und schreibe 153 Schüsse auf sein Tor – davon hat der 22-Jährige 144 Torversuche vereitelt. Durch seine Leistung und seiner Persönlichkeit avanciert der Goalie gerade zu einem der Publikumslieblinge der Eislöwen-Fans. Dabei bleibt das Torwart-Talent sehr bescheiden: „Meine Aufgabe ist es, der Mannschaft immer die Chance zu geben, Punkte zu holen. Das versuche ich jedes Mal aufs Neue.“

Zur Zeit läuft es demnach ganz gut für ihn und darüber ist Eisenhut glücklich: „Die Zurufe nach dem Spiel der Fans machen mich stolz und glücklich. Nach dem Spiel kann man auch ein klein wenig feiern - das ist schon etwas Schönes.“

Bodenständig, ruhig und ausgeglichen – so wirkt Eisenhut sowohl auf als auch neben dem Eis. Diese Eigenschaften haben für ihn als Torwart positive als auch negative Auswirkungen. Auf der einen Seite ist es gut, wenn ein Goalie im Tor Ruhe ausstrahlt. „Ich glaube, das ist sehr wichtig“, verdeutlicht der Bayer. Demgegenüber steht die Kommunikation mit den Abwehrspielern. Eisenhut merkt selbstkritisch an: „Bei der Kommunikation mit den Verteidigern merke ich schon, dass es mir zwar nicht schwerfällt, aber ich mich vielleicht hätte besser einbringen können. Das ist eventuell das Negative daran, dass ich eher der ruhige Typ bin.“

Doch an der Interaktion mit den Verteidigern wird gearbeitet. „Wir haben in den letzten vier Spielen gesehen, dass wir uns durch Kommunikation das Spiel deutlich erleichtern können – wenn wir uns besser zurufen und unterstützen“, erklärt der Eislöwen-Spieler.

Auf die Nachfrage, ob er eine Eigenheit besitzt, schmunzelt Eisenhut: „Ich würde sagen, ich habe keine. Einzig der Fakt, zur Begrüßung direkt in das Tor zu fahren, ist anders als üblich. Aber das ist vielleicht auch eher Gewohnheit.“ Ansonsten hat der Goalie keine bestimmten Rituale und alles geschieht eher spontan.

Wenn der 22-jährige Torhüter auf seine Höhepunkte in der noch jungen Karriere zurückblickt, fällt ihm spontan sein erstes DEL-Spiel in Wolfsburg ein. „Der schönste Moment war bis jetzt der Shootout letztes Jahr in Mannheim“, berichtet Eisenhut mit einem Lächeln im Gesicht. Zu seiner Zeit in Landshut ist er zudem DNL-Meister geworden, dabei war Eisenhut aber nicht die Nummer eins zwischen den Pfosten. In Dresden hat Eisenhut nun ein neues Kapitel aufgeschlagen und kann weitere Highlights und interessante Momente sowie Erfahrungen sammeln.

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