Von Herzblut getragen. Im Eishockey zuhause.
Mechel: „Es ist für mich der schönste Sport der Welt!“
12.12.2017Bild: City Press

Mechel: „Es ist für mich der schönste Sport der Welt!“

Im fünften Teil unserer Goalie-Serie legen wir den Fokus auf Andreas Mechel von den Tölzer Löwen

Andreas Mechel ist die neue Nummer eins beim Aufsteiger aus Bad Tölz. Sieben Jahre hat der Goalie zuvor in Bietigheim gespielt. Über die Junioren bis hin zur DEL2-Mannschaft. In der Saison 2017/18 hat es den Bayern zurück in seine bayrische Heimat gezogen.

Der gebürtige Tegernseeer hat im Alter von fünf Jahren angefangen sich dem Eishockey zu widmen. Dabei war er zunächst ein Feldspieler. „Das hat mit so gar keinen Spaß gemacht. Wenn ich mit Freunden gespielt habe, war ich schon immer der Torhüter“, berichtete Mechel. Somit probierte sich das junge Eishockeytalent als Goalie. „Torhüter zu sein war und ist meine Berufung“, verdeutlicht der 26-Jährige. Neben dem Kufensport spielte er noch in seiner Kindheit Fußball. Doch später wurde sich komplett dem Eishockey gewidmet – eine sehr leichte Entscheidung für den damals Zwölfjährigen. Ein großes Vorbild war für ihn der viel zu jung gestorbene Torhüter Robert Müller. „Wie er gespielt hat und wie er als Person war, ist für mich noch heute eine prägende Person“. Dies spiegelt auch seine Rückennummer 80 wieder.

Lange Zeit verbrachte Mechel seine bisherige Karriere im Ellental. Im Jahre 2017 war es dann Zeit einen neuen Schritt zu wagen. Der sportliche Anreiz die Nummer eins bei den Tölzer Löwen zu sein, sorgte für den Umzug zurück nach Bayern zu seiner Familie.

Auch noch heute bestimmt Eishockey einen Großteil seines Lebens: „Es ist für mich der schönste Sport der Welt. Ich bin froh, dass ich Eishockey als Beruf ausüben kann“, so der Goalkeeper. Dabei verlässt sich Mechel nicht ausschließlich auf die Spieler-Karriere. Nebenbei wurde fleißig für einen Beruf im Sportmanagement gelernt und die Weiterbildung auch erfolgreich abgeschlossen: „Ich denke, es ist wichtig, sich ein zweites Standbein aufzubauen. Es kommt der Tag, an dem kann der Sport nicht mehr ausgeübt und kein Geld mehr verdient werden. Mit der Ausbildung habe ich die Sicherheit für die Zeit nach der aktiven Laufbahn.“ Dem nicht genug. Um breiter aufgestellt zu sein, absolviert Mechel jetzt ein Fern-Studium der Betriebswirtschaftslehre. Da gehört eine Menge an Disziplin und Lernbereitschaft dazu, um dies neben dem Sport zu schaffen. „Das Studium ist für mich aber auch eine schöne Abwechslung und ich kann den Kopf wieder frei bekommen“, erzählt der jetzige Löwe.

Abschalten vom Eishockey, war für eine mental starke Position wie dem Torhüter wichtig ist, gelingt ihm, wenn er mit seiner Golden Retriever Hündin, welche er zusammen mit seiner Freundin hat, die Zeit in der Natur verbringt. „Zeit mit der Freundin und der Hündin zu verbringen ist mein Ausgleich“, verdeutlicht Mechel weiter.

Wird er über seine Eigenheiten befragt, erzählt er folgendes: „Ich denke, ich habe nicht viele Eigenheiten. Vor einem Spiel habe ich eine spezielle Atemübung, welche die Konzentration fördert. In den Trinkpausen spritze ich mir zudem Wasser ins Gesicht.“ Seine positive Art kommt bei den Mitspielern gut an und er strahlt stets Ruhe aus. „Allerdings kann ich nur schlecht verlieren. Nach einer Niederlage brauche ich immer Zeit, um dies zu verarbeiten und abzuschütteln“, berichtet der Goalkeeper.

Im Vorfeld gab es immer wieder einmal Kritik an dem symphytischen Goalie. Eins steht dabei fest. Mechel arbeitet hart und gibt für sein Team alles. „Im Sport ist nicht immer alles positiv, da gehört genauso auch einmal Kritik dazu“, sagt der Profi-Eishockeyspieler weiter. Für ihn ist konstruktive Kritik vom Trainerstab wichtig, nur so kann sich ein jeder verbessern: „Ich versuche diese zu verarbeiten und umzusetzen,“ so der Torhüter weiter. Es war ein schwieriger Saison-Start für den Aufsteiger: „Wir wollen aus dem Tabellenkeller heraus und ich denke, wir sind auf einem guten Weg – das ist unser gemeinsames Ziel.“

Den Sommer hat Mechel in den USA verbracht und ist einen Marathon gelaufen – zusammen mit seinem Bietigheimer Kumpel Matt McKnight. „Das war schon hart, aber eine super Erfahrung, die ich im Nachhinein nicht missen möchte.“ Auf die Frage hin, ob er noch mal einen Marathon laufen möchte, kam prompt die Antwort „Nein“, wird aber gleich relativiert und hinzugefügt: „es war etwas, was ich schon immer einmal machen wollte, aber einen ganzen Marathon werde ich wohl nicht mehr laufen“, erzählt er schmunzelnd.

Das Heiligtum eines jeden Goalies ist die Maske. Mechel achtet dabei besonders darauf, dass es eine Verbindung zum Club zu sehen ist. Zusammen bespricht er sein Design mit dem Lackierer. „Dieses Jahr ist es tief gelb, auch wenn es nicht ganz zum Auswärtstrikot passt.“

Link teilen: