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Die kommenden Wochen versprechen Spannung pur
29.01.2018Bild: DEL2

Die kommenden Wochen versprechen Spannung pur

Die Zeit vergeht wie im Flug und schon befindet sich die DEL2 im letzten Viertel der Hauptrunde. Bis jetzt sind 41 Spieltage absolviert und in den nächsten Wochen gibt es für die Clubs noch maximal 33 Punkte zu holen. Mit den Bietigheim Steelers und dem SC Riessersee haben definitiv bereits zwei Clubs den frühzeitigen Klassenerhalt geschafft. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass die 14 DEL2-Clubs eng beisammen und viele Plätze hart umkämpft sind. Eins ist sicher: Ein spannender Schlussspurt liegt vor uns.

Seit dem 03. Oktober 2017 sind die Bietigheim Steelers unangefochten der Tabellenführer. Fanden sich die Ellentaler nach dem ersten Spieltags-Wochenende auf einen ungewohnten achten Rang ging es dann stetig nach oben. Mit Matt McKnight, Tyler McNeely und Shawn Weller sind gleich drei Steelers unter den besten vier Top Scorer der Liga. Dabei führt McKnight das Ranking an. Zwischen den Pfosten wechseln sich Sinisa Martinovic und Ilya Sharipov ab und haben in etwa gleich viele Einsätze zu verzeichnen. In den vergangenen drei Partien spielte Bietigheim jeweils gegen eine Top-Vier-Mannschaft und kassierten drei Niederlagen. Allerdings fiel in zwei Partien die Entscheidung nicht in der regulären Spielzeit. Aktuell beträgt der Vorsprung auf Rang zwei vier Punkte.

Der ärgste Verfolger ist der SC Riessersee. In den letzten Wochen kämpften sich die Werdenfelser peu à peu nach oben. Die Bayern waren in der bisherigen Saison immer unter den Top-Sieben vertreten. In den letzten Wochen schrumpfte der Abstand auf Rang eins. Zudem kassierten die Mannen aus Garmisch-Partenkirchen die zweitwenigsten Strafminuten. Stürmer Richard Mueller ist einer der besten Torjäger in der Liga. Zudem steht mit SCR-Spieler Andreas Driendl der einzige deutsche Stürmer in den Top-Ten. Das sportliche Duo – Cheftrainer Toni Söderholm und Sportlicher Leiter Tim Regan - hinter der Bande funktioniert sehr gut. Dabei sind für Söderholm die Ergebnisse von Spielen immer ein Resultat von vielen Details in einer Partie und im Training - wenn die Zusammenarbeit passt, kommen auch die Resultate. „Eishockey ist harte Arbeit. Jeder muss viel investieren und fleißig arbeiten. Der Sport erfordert eine hohe Arbeitsmoral – ohne dies geht es nicht, wenn das Team Erfolg haben möchte.“

Auf Rang drei steht derweil der amtierende Meister. Die Löwen Frankfurt waren mit Ausnahme vom ersten Spieltag stets unter den besten drei Mannschaften der Liga. Für zwei Spieltage waren die Hessen der Tabellenführer. Der Abstand sowohl auf Rang zwei als auch auf Platz vier beträgt acht Punkte. Die Mainstädter bilden mit 163 geschossenen Toren mit einer der stärksten Offensiv-Abteilung der Liga. Mit aktuell 735 gesammelten Strafminuten sind die Löwen allerdings derzeit auch die Strafenkönige. Bis Anfang Dezember holten die Frankfurter im Durchschnitt über zwei Punkte pro Partie. Um den Jahreswechsel gab es eine kleinere Schwäche-Phase. Die ist überstanden und der Meister ist wieder zurück in der Erfolgsspur. In den letzten Wochen trieb das Verletzungsgespenst sein Unwesen – gerade auf der Goalie-Position. War es zu Saisonbeginn Brett Jaeger, sind nun die Förderlizenz-Torhüter Florian Proske und Hannibal Weitzmann nicht einsatzfähig. Aus diesem Grund wurde auf der Goalie-Position eine Nachverpflichtung getätigt und der Finne Antti Karjalainen von einem finnischen Club ausgeliehen.

Ab den vierten Platz werden die Abstände immer geringer. Zehn Punkte trennen diesen Rang bis zum Platz zehn. Ein Wochenende kann die Tabelle ordentlich durcheinander wirbeln. Rang vier und fünf sind derzeit punktgleich. Der Viertplatzierte sind die Ravensburg Towerstars, haben jedoch bereits  ein Spiel mehr absolviert. War der Saison-Start der Puzzlestädter alles andere als einfach, kam mit der Zeit die Wende. Stück für Stück ging es aus der unteren Tabellenhälfte nach oben. Durch viele Verletzungen musste Ravensburg einige Nachverpflichtungen tätigen. Zu keinem Zeitpunkt stand der komplette Kader zur Verfügung.  Gerade in den letzten Wochen waren die Towerstars stets torgefährlich und bilden derzeit mit 165 erzielten Toren in 42 Spielen die beste Offensive der Liga. Das primäre Ziel ist das Erreichen der Playoffs. Dafür wird ein Platz unter den Top-Sechs benötigt. Der Vorsprung auf Rang sieben ist mit drei Punkte sehr gering. Somit zählt jeder einzelne Zähler um das ausgesprochene Ziel direkt zu erreichen.

Die Kassel Huskies stehen auf dem fünften Tabellenplatz. In der bisherigen Saison waren die Schlittenhunde stets in der oberen Tabellenhälfte vertreten - nie schlechter platziert als Rang sieben. Für Aufsehen sorgte der ehemalige DEL2-Champion bei der Verpflichtung von Ex-NHL-Spieler James Wisniewski, welcher der torgefährlichste Verteidiger der Liga ist. Mit dem Saisonaus von Huskies-Kapitän Manuel Klinge gab es jedoch eine Hiobsbotschaft zu vermelden. Das Eishockeyjahr 2018 war für die Hessen durchwachsen. In den vergangenen zehn Spielen mussten sie sechs Niederlagen hinnehmen. Kassels-Cheftrainer Rico Rossi merkte in seiner letzten Pressekonferenz an: „Wir laufen derzeit zu oft ins offene Messer, treffen zu riskante Entscheidungen und vergessen, einfaches Eishockey zu spielen. Wir müssen lernen, uns besser an unser Konzept zu halten.“

Einen Punkt hinter den beiden soeben genannten Mannschaften ist der ESV Kaufbeuren. Mussten die Joker zu Beginn der Saison, aufgrund des Stadion-Neubaus, einige Heimspiele pausieren, haben sie diese noch im Jahr 2017 alle nachgeholt. In den letzten Wochen ging es für die Allgäuer stetig nach oben. Das Saisonziel, welches  Anfang September geäußert wurde, ist Platz zehn und somit die Qualifikation für die Pre-Playoffs. Das Prunkstück ist derweil die Defensive der Joker und mit Goalie Stefan Vajs steht ein starker Rückhalt zwischen den Pfosten, welcher bereits sechs Shutouts feierte. Die Joker kassierten derweil die wenigsten Treffer in der Liga. Aber auch die Kaufbeurer mussten einige langwierige Verletzungen verkraften. Zu Hause sind die Buron Joker derweil schwer zu schlagen und bejubelten zuletzt sieben Siege in Folge, darunter auch Erfolge gegen Bietigheim und Garmisch-Partenkirchen.  

Nach einer schlechten Saison 2016/17 zählen die Eispiraten Crimmitschau mit zu den Überraschungsteams der aktuellen Spielzeit. Die Westsachen stehen auf Platz sieben – Platz sechs mit zwei Punkten Rückstand in greifbarer Nähe. Auf Rang elf beträgt der Vorsprung 15 Punkte. Der neue Cheftrainer Kim Collins ist mit dem Ziel angetreten, dass Crimmitschauer Eishockey schnellstmöglichst in die Erfolgsspur zurück zu bringen. Diese Mission scheint geglückt zu sein und lässt das Herz der Eispiraten-Fans höher schlagen. Zudem verlängerte Collins seinen Trainervertrag vorzeitig. Ein gutes Duo bilden die beiden Stürmer Jordan Knackstedt und Robbie Czarnik. Einen Wechsel gab es mitten in der Saison auf der Goalie-Position. Nach dem Weggang von Olivier Roy wurde der nachverpflichtete Brett Kilar die neue Nummer eins.

Direkter Tabellennachbar und auch geografisch nicht weit entfernt sind die Dresdner Eislöwen. Zeigten die Elbestädter zu Beginn der Saison nicht immer die konstanteste Leistung gab es dennoch nach den ersten vier Wochen eine bessere Platzierung als in der vergangenen Spielzeit. Mit der Zeit setzten sich die Blau-Weißen in den Top-Sechs fest. Sogar der zweite Rang war für eine kurze Zeit in Schlagdistanz. In den letzten Wochen kämpften die Sachsen mit einem Negativtrend. Aufgrund der geringen Punktabstände fand sich der Club auf dem neunten Rang wieder. Nach sechs Niederlagen in Folge feierten die Dresdner wieder einen Erfolg und hoffen, mit dem Sieg wieder mehr Selbstvertrauen für die verbeleibende Zeit zu haben.

Der EC Bad Nauheim rangiert derweil auf dem neunten Platz. Fanden sich die Kurstäter zu Beginn der Saison in der oberen Tabellenhälfte wieder, ging es im Laufe der Saison ein paar Plätz hinunter. Jedoch stets einen Platz unter den besten zehn, was den sicheren Klassenerhalt bedeuten würde. Bad Nauheim ist derweil das fairste Team in der Liga und hat mit 373 Minuten die wenigsten Strafzeiten bekommen. Am vergangenem Wochenende gab es nach längerer Zeit wieder ein Sechs-Punkte-Wochenende zu verzeichnen. Der Vorsprung auf einem Playdown-Rang beträgt momentan neun Zähler.  

Einen Punkt hinter den Kurstädtern stehen die Heilbronner Falken. Waren die Käthchenstädter zu Beginn der Spielzeit im Tabellenkeller platziert ging es nach der Deutschland Cup Pause immer ein Stück in der Tabelle nach oben. In der Zeit um den Jahreswechsel waren die Falken das Team der Stunde und in der spielintensiven Phase das zweitbeste Team. Doch zuletzt holten die Heilbronner aus den vergangenen neun Partien insgesamt acht Punkte – und somit ging es wieder auf Rang zehn und der Abstand auf einen Playdown-Platz ist auf acht Punkte verkürzt.

Die Lausitzer Füchse halten den elften Rang inne. Nach einem größeren Umbruch zu Saisonbeginn wurde auch in der laufenden Saison einige Änderungen im Kader unternommen. Hannu Järvenpää ist als Cheftrainer zurückgetreten. Mit Robert Hoffmann, bisheriger Assistenzcoach, wurde die offene Stelle schnell besetzt. Zudem konnten mit Roope Ranta und Jeff Hayes zwei ehemalige Füchse zurück nach Weißwasser geholt werden. Von Rang 13 arbeiteten sich die Lausitzer in kleinen Schritten nach oben und konnten Punkte gut machen. Der vorzeitige Klassenerhalt steht jetzt bei den Sachsen im Fokus.

Auf Tabellenplatz zwölf rangiert der EHC Freiburg – der Abstand auf einen Pre-Playoff-Platz liegt bei zehn Punkten. Bis auf wenige Ausnahmen war der Rang der Breisgauer zweistellig. Am vergangenem Wochenende holten die Freiburger die maximale Punkteausbeute. Der EHC konnte dabei einen Rückstand drehen. Für Cheftrainer Leos Sulak ein wichtiges Zeichen für die Spieler, welche daraus nun Kraft und Mut schöpfen können. Im Kampf um den Klasseneerhalt ist noch nichts verloren.

Die Tölzer Löwen rangieren derweil auf Platz 13. Vor ein paar Wochen konnte der Aufsteiger die „Rote Laterne“ abgeben. Bad Tölz kam bis jetzt nicht über den elften Rang hinaus und das Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt. Es gilt die bestmögliche Ausgangsposition zu erreichen. Dafür wurde zuletzt noch einmal an einigen Positionen nachjustiert. Torhüter Mikko Rämo wurde verpflichtet, genauso wie Verteidiger Casey Borer, welcher bereits NHL-Erfahrung vorweisen konnte.

Das Schlusslicht der Tabelle bilden die Bayreuth Tigers. Waren die Wagnerstädter zu Beginn eher zwischen Rang sieben und neun zu finden, ging es im Laufe der Saison in der Tabelle nach unten. Bayreuth plagten reichlich Verletzungssorgen. Teilweise standen lediglich elf Feldspieler zu Verfügung. Mit Eric Chouinard, Ex-NHL-Spieler, und Anthony Luciani wurden unter anderem zwei starke Stürmer verpflichtet. Bei 23 Punkten Rückstand und noch zu vergebenden 33 Punkten ist die Playdown-Runde wahrscheinlich. Es gilt nun in eine gute Ausgangsposition für den Kampf um die DEL2-Zugehörigkeit zu kommen. 

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