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Bietigheim und Garmisch-Partenkirchen stehen im Finale
08.04.2018Bild: Puckpix

Bietigheim und Garmisch-Partenkirchen stehen im Finale

Amtierender Meister aus dem Titelrennen

ESV Kaufbeuren - SC Riessersee

Foto: Lahr-Fotografie

Für Stephan Wilhelm war das Halbfinalspiel ein ganz besonderes: Der Spieler vom SC Riessersee bestritt sein 900. Pflichtspiel im Profi-Bereich. Der Verteidiger kassierte in der vierten Minute wegen Spielverzögerung eine Strafe und wenig später musste auch sein Mitspieler Andreas Eder wegen Stockhaltens in die Kühlbox. Somit spielten die Hausherren 60 Sekunden in doppelter Überzahl. Kaufbeuren nutzte diese Spielsituation gekonnt und Joseph Lewis (6.) brachte seine Mannschaft in Front. Garmisch-Partenkirchen zeigte torgefährliche Konter, aber die Gäste konnten keinen Torerfolg bejubeln. Insgesamt erarbeiteten sich die Buron Joker ein deutliches Chancenplus, jedoch ging es mit dem 1:0-Zwischenstand in die Kabine. Die Fans sahen im Mitteldrittel einen chancengleichen Spielabschnitt. Lange Zeit war an beiden Schlussmännern kein Vorbeikommen. Es lief die 27. Minute und Valentin Gschmeißner markierte den Ausgleich für die Werdenfelser. Kurz darauf lag den Weiß-Blauen die Führung auf der Kelle, aber mit einem 1:1 ging es die zweite Pause. Im Powerplay fiel durch Joel Johansson die Führung für die Gäste. Die Allgäuer gaben noch einmal alles und versuchten den Ausgleich zu erzielen, aber SCR-Goalie Kevin Reich war nicht zu überwinden. Die Mannen aus Garmisch-Partenkirchen verteidigten zudem gut. Es waren noch 74 Sekunden zu spielen, da nahm ESVK-Trainer Andreas Brockmann eine Auszeit und seinen Goalie vom Eis. Die Joker setzten sich vor dem gegnerischen Tor fest, aber Andreas Driendl traf sechs Sekunden vor der Schlusssirene ins leere Tor. Somit gewinnt der SC Riessersee mit 3:1 und zieht in das Finale ein.

SCR-Cheftrainer Toni Söderholm: „Es war eine kämpferische Leistung meiner Mannschaft. Wir haben zu viele Strafen genommen, aber das kann passieren, wenn die Emotionen sehr hoch kochen. Kaufbeuren war heute extrem unangenehm. Manchmal braucht man die kämpferische Leistung, einen guten Torwart und Glück. Das hatten wir heute alles. Ich habe viel Respekt vor Kaufbeuren. Sie haben das ganze Jahr hart und gut gearbeitet. Ich freu mich über den Einzug ins Finale und vielen Dank an unsere Fans.“

ESVK-Cheftrainer Andreas Brockmann: „Es ist immer schwer zu diesem Zeitpunkt die richtigen Worte zu finden. Gratulation an den SC Riessersee zum Einzug in das Finale. Ich kann meinen Jungs nur ein Kompliment machen. Es war eine enge und faire Serie. Sie haben sich viele Chancen erarbeitet und wenig zugelassen. Manchmal gehören Kleinigkeiten dazu, vielleicht hätten wir ein wenig abgeklärter vor dem Tor agieren müssen. Aber genauso braucht man das Glück. Im Endeffekt zählt nur das Ergebnis. Vielen Dank an die Fans für die großartige Unterstützung.“

 

Löwen Frankfurt - Bietigheim Steelers

Die Hausherren starteten offensiver als die Gäste in die Partie und die Löwen setzten sich gleich im gegnerischen Drittel fest. Nach 62 absolvierten Sekunden gab es die erste Strafzeit und Steeler René Schoofs musste wegen Hakens in die Kühlbox. Im Powerplay hatte Tim Schüle die beste Möglichkeit, doch seinen Schuss von der blauen Linie konnte Bietigheims Goalie Sinisa Martinovic mit dem Schoner klären. Noch im Frankfurter Powerplay gab es eine Strafzeit gegen die Gastgeber und Dani Bindels musste zwei Minuten wegen einer Behinderung pausieren. Das Überzahlspiel der Gäste war fast vorbei, als Tyler McNeely (5.) die Schwaben in Front brachte. Mit zunehmender Spieldauer im ersten Spielabschnitt wurde das Spiel defensiver. Die beste Möglichkeit hatte Steeler Benjamin Zientek in der 17. Minute, aber Löwen-Goalie Hannibal Weitzmann war zur Stelle. In den Schlussminuten waren es die Hessen, die mit mehr Druck vor dem gegnerischen Tor spielten, es blieb aber nach 20 Minuten bei der knappen Führung der Gäste. Der amtierende Meister kam gut aus der Kabine und Verteidiger Schüle markierte in der 23. Minute den Ausgleich. Kurz darauf hatte Bietigheims Zientek die nächste Chance, aber Frankfurts Schlussmann parierte den Schuss. Es war Schoofs (28.), der für die Steelers die Führung erzielen konnte, doch die Antwort der Hessen folgte prompt durch Pawel Dronia (29.). Frankfurt drängte weiter auf die Führung. In Minute 35 konsultierten die Hauptschiedsrichter den Videobeweis mit der Entscheidung kein Tor für die Löwen. Nach intensiven 20 Minuten ging es mit einem 2:2 in die Pause. In einem temporeichen dritten Spielabschnitt agierten die Hausherren sehr druckvoll. Die Gäste verteidigten gut und an dem Bietigheimer Schlussmann war kein Vorbeikommen. In der 51. Minute knallte die Scheibe an das Gäste-Gehäuse. Diese Spielsituation schauten sich die Referees noch einmal per Videobeweis an, aber es blieb bei der Entscheidung kein Tor für die Mainstädter. Es lief die 58. Spielminute, als Justin Kelly eine der wenigen Chancen der Steelers im Schlussdrittel effektiv nutzte und seine Mannschaft in Führung brachte. Frankfurt gab sich nicht auf. Löwen-Cheftrainer Franz-Davis Fritzmeier nahm eine Auszeit und Goalie Weitzmann vom Eis. In der verbliebenen Zeit konnten die Hausherren den Puck nicht im Tor unterbringen. Somit gewinnen die Schwaben das Spiel mit 3:2 und holten sich dadurch den vierten Sieg. Die Steelers stehen somit zum fünften Mal in Folge im DEL2-Finale.

Steelers-Cheftrainer Kevin Gaudet: „Sechs Spiele in zwölf Tagen ist für alle sehr anstrengend und ein hoher Druck. Ich bin kaputt, da können sie sich vorstellen, wie kaputt meine Spieler sind. Die ersten beiden Drittel waren wie ein Schachspiel. Ich war mit dem 2:2 ganz glücklich, da ich wusste, wie schwer es in Frankfurt ist, gegen diese Top-Mannschaft zu spielen. Im letztem Drittel hatten die Löwen sehr gute Chancen. Unser Goalie Sinisa Martinovic war stark und wir hatten das nötige Puckglück. Ich möchte Franz für seine hervorragende Trainerarbeit gratulieren.“

Löwen-Coach Franz-Davis Fritzmeier: „Vielen Dank für die Worte und Glückwunsch zum Einzug in das Finale. Ich kann das Kompliment nur zurückgegen. Die Mannschaft der Steelers war immer sehr gut eingestellt. Im letzten Drittel haben wir Vollgas gegeben. Unsere Fans haben uns wieder 60 Minuten hervorragend unterstützt. Die Scheibe wollte irgendwie nicht ins Tor und Bietigheim hat die Chance effektiv genutzt.“

Die Ergebnisse im Überblick:

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