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Kilar: „Crimmitschau – eine schöne, kleine Stadt mit großartigen Fans“
11.01.2018Bild: Tommy Valdivia Castro

Kilar: „Crimmitschau – eine schöne, kleine Stadt mit großartigen Fans“

Im sechsten Teil unserer Goalie-Serie legen wir den Fokus auf Brett Kilar von den Eispiraten Crimmitschau

Am 19. November 2017 gaben die Eispiraten Crimmitschau die Verpflichtung von Goalie Brett Kilar bekannt. Der eigentliche Stammkeeper bei den Westsachsen war zu diesem Zeitpunkt Olivier Roy. Um breiter aufgestellt zu sein und den internen Konkurrenzkampf auf der Torhüterposition zu entfachen, haben sich die Pleißestädter mit Kilar verstärkt. Ende November verließ Roy Crimmitschau Richtung Augsburg in die DEL. Der Neuzugang wurde dann zur neuen Nummer eins und hat sich mittlerweile gut eingelebt. Er bestritt derweil 16 Spiele im Trikot der Eispiraten. Kilar ist mit der Zeit und Spielpraxis zum gewünschten Rückhalt im Tor geworden und weist derweil eine Fangquote von 90,96 Prozent auf. So sieht es auch Crimmitschaus Cheftrainer Kim Collins: „Er hat sich sehr stabilisiert. Brett hatte es am Anfang nicht einfach. Doch er ist noch jung und sehr in sich gekehrt und strahlt mittlerweile auch bei den Spielen diese Ruhe aus. Das ist für die ganze Mannschaft sehr wichtig.“

Bereits im Alter von drei Jahren zog es den gebürtigen US-Amerikaner auf das Eis und erlernte das Schlittschuhlaufen. Seine Anfänge fanden allerdings nicht im Tor statt, sondern als Stürmer. Erst als er zwölf war, durfte er den Kasten hüten. „Ich wollte schon immer ins Tor. Aber meine Eltern meinten, dass ich erst älter werden und das Skaten perfekt beherrsche sollte“, erzählt Kilar. Als junger Eishockeyspieler hat er immer Spiele verfolgt. Besonders die vom kanadischen NHL-Goalie Patrick Roy und von der tschechischen Torwartlegende Dominik Hasek. Auch heute schaut der 25-Jährige NHL-Spiele und versucht von den Torhütern zu lernen. Seine Leidenschaft ist ganz klar der Kufensport. Nichtsdestotrotz hat er als Heranwachsender in den USA viel Sport getrieben. Von Baseball über Lacross bis hin zum Fußball war viel Abwechslung dabei. „Ich denke, es ist gut für Kinder mehr als eine Sportart auszuüben“, verdeutlicht der jetzige Goalie. Für Kilar ging es 2013 nach New Hampshire. Auf dem New England College spielte er professionell Eishockey und als Hauptfach belegte der Student Kinesiologie. Das absolvierte athletisches Training und das erlernte Wissen über den Körper und dessen Bewegungslehre ist heute für ihn als Goalie sicher nicht vom Nachteil und kann in manchen Situationen hilfreich sein.

2017 ging es nach Norwegen, wo er für Kongsvinger auflief. Nun spielt er in der DEL2. „Es schien mir als eine sehr gute Gelegenheit für meine Karriere. Ich versuche mein Bestes zu geben und möchte den Eispiraten helfen so viele Spiele wie möglich zu gewinnen“, verdeutlicht der Goalie. Schon die ersten Eindrücke in Crimmitschau waren für ihn durchweg positiv. „Es ist eine kleine Stadt, aber das kenne ich bereits aus meiner Schulzeit. Es ist schön hier und auch ruhig – das mag ich. Die Menschen hier sind nett und die Fans einfach großartig“, so der 25-Jährige.

Der US-Amerikaner besitzt zudem einen deutschen Pass. Seine Großeltern stammen aus Deutschland und sind nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA ausgewandert. Sein Onkel ist noch in Deutschland geboren, seine Mutter dann aber in der neuen Heimat. „Ich versuche mein Bestes, um die deutsche Sprache wieder zu lernen. Im Alter von acht bis zwölf habe ich aufgrund der Arbeit meines Vaters in Düsseldorf gelebt und zu der Zeit ein wenig Deutsch gelernt. Nun hoffe ich, dass ich die Sprache weiter vertiefen kann“, berichtet Kilar.

Vor einem Spiel versucht der Torhüter entspannt zu sein. Das ist für ihn bei der mentalen Stärke, die ein Goalie benötigt, wichtig. „Einfach mit den Jungs im Vorfeld Fußball spielen und relaxen. Zu viel grübeln ist nicht hilfreich, denn das hat dann Auswirkungen auf die Spielweise“, erklärt Kilar. In seiner Freizeit genießt er gerne die Zeit mit Freunden oder er zockt ein wenig auf der Playstation. Wenn er zu Hause in seiner Heimat ist, geht er zudem sehr gerne an den Strand, welchen er aber im Winter nicht vermisst.

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