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Verrücktes letztes Drittel in Dresden
22.11.2019Bild: Claudia Bergs

Verrücktes letztes Drittel in Dresden

Bad Nauheim beendet die Heimserie der Huskies / Landshut siegt klar gegen Frankfurt / Auswärtssiege für Ravensburg und Heilbronn / Overtime-Sieg für Bad Tölz / Shutout-Erfolg für Kaufbeuren

Dresdner Eislöwen – Bietigheim Steelers

Es war Spiel eins für die Bietigheim Steelers nach der Trainerentlassung. Gleich in der ersten Spielminute hatten beide Mannschaften eine gute Chance in Front zu gehen, aber sowohl Eislöwen-Goalie Florian Proske als auch Steelers-Torhüter Stephon Williams waren zur Stelle. In der vierten Minute gab es die erste Strafzeit in der Partie und Bietigheims Brett Breitkreuz musste wegen eines Late Hits in die Kühlbox. Die Dresdner nutzten ihr Überzahlspiel gekonnt und René Kramer netzte die Scheibe zur Führung ein (4.). Auch die Gäste konnten aus ihrem Powerplay Kapital schlagen. Eislöwe Sebastian Zauner saß wegen eines Stockschlags auf der Strafbank, als Benjamin Hüfner den Ausgleich für die Schwaben markierte (17.). Der Treffer wurde von den Hauptschiedsrichtern mittels Videobeweis bestätigt. Mit dem 1:1 ging es in die erste Pause.

Im Mitteldrittel verpassten es die Blau-Weißen in zwei Powerplay-Situationen in Front zu gehen. Bietigheim war wieder komplett, als weniger später Alexander Preibisch den Führungstreffer der Gäste markierte (29.). Steeler Matt McKnight hatte das nächste Tor vor Augen, aber ohne Erfolg. Auf der Gegenseite verpasste Dresdens Jordan Knackstedt den Ausgleich. Mit einem Doppelschlag binnen 31 Sekunden bauten die Ellentaler ihre Führung weiter aus. Zunächst traf Norman Hauner (32.), bevor Breitkreuz den Vorsprung auf drei Tore erhöhte (33.). Mit dem 4:1 für die Bietigheimer und einem Pfeifkonzert für die Dresdner ging es in die letzte Pause.

Die Eislöwen kamen druckvoll und mit viel Biss aus der Kabine. Binnen 27 Sekunden erzielten die Elbestädter zwei Treffer. Zunächst war es Nick Huard und kurz darauf Verteidiger Kramer. Bei beiden Treffern wurde jeweils der Videobeweis zu Rate gezogen. Die Eislöwen hatten jetzt Feuer gefangen und Huard netzte die Scheibe zum Ausgleich ein (51.).  Kurz darauf fiel der Führungstreffer der Sachsen. Torschütze war Steve Hanusch in der 53. Minute. Die Führung war jedoch von kurzer Dauer, da Frédérik Cabana mit seinem Solo den Ausgleichstreffer markierte (54.). Die Dresdner ließen sich davon nicht beirren und mit den Tor von Timo Walther (59.) und dem Treffer in das leere Tor durch Sebastian Zauner konnten die Eislöwen am Ende mit 7:5 gewinnen.

Marc St-Jean, Cheftrainer Bietigheim Steelers: „Wir haben in den ersten beiden Dritteln richtig gutes Eishockey gezeigt. Die Mannschaft spielte mit Entschlossenheit und viel Selbstvertrauen. Zu gewinnen ist ein Lernprozess. Wir müssen lernen, dass zum Eishockey 60 Minuten gehören, denn den Erfolg bekommt man nicht geschenkt.“

Rico Rossi, Eislöwen-Cheftrainer: „Der Sieg freut mich für die Jungs! Wir haben heute vierzig Minuten schlecht gespielt, anders kann man es nicht sagen. Aber am Ende hat das Team einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen. Petteri und ich haben keine taktische Veränderung vom zweiten zum letzten Drittel vorgenommen, sondern lediglich die Reihen gewechselt. Der entscheidende Punkt war heute der Wille der Mannschaft!“

Bayreuth Tigers – Heilbronner Falken

Die Gäste erarbeiteten sich in den Anfangsminuten mehr Spielanteile, auch bedingt durch ein Powerplay, aber die Hausherren verteidigten gut und überstanden das erste Unterzahlspiel. In der achten Minute gab es die beste Möglichkeit für die Falken, doch der Puck knallte an die Latte. Kurz darauf musste Bayreuths Simon Karlsson wegen Haltens auf die Strafbank und diesmal nutzten die Käthchenstädter ihr Überzahlspiel. Es war Derek Damon, welcher den Führungstreffer erzielte (9.) Auch das nächste Powerplay der Unterländer war von Erfolg gekrönt, als Ian Brady mit seinem Nachschuss das 2:0 für die Heilbronner markierte.  In Folge versuchten die Gastgeber den Anschlusstreffer zu erzielen, aber Falken-Goalie Matthias Nemec hielt seinen Kasten sauber. Mit der Zwei-Tore-Führung der Gäste ging es in die Pause.  

Im Mittelabschnitt waren gerade 74 Sekunden gespielt, als Michal Bartosch den Anschluss für die Wagnerstädter erzielte. Doch keine halbe Minute später stellte Falke Stefan Della Rovere den alten Vorsprung wieder her. Wenig später hatten die Bayern eine gute Torgelegenheit, aber die Scheibe ging knapp am Tor vorbei. Die Tigers agierten weiter druckvoll – mit Erfolg. Es war Sebastian Busch, welcher den Anschlusstreffer markierte. Nach einer kurzen Druckphase der Gäste, waren es wieder die Hausherren, die gefährlich vor das gegnerischer Tor kamen. Es lief die 32. Spielminute, als der Puck samt Goalie im Gästetor landete. Die Hauptschiedsrichter konsultierten daraufhin den Videobeweis. Nach erneuter Sichtung der Szene, konnte der Treffer nicht gegeben werden, da Nemec von einem Bayreuther Spieler in das Tor geschoben wurde. In Minute 36 hatte Tiger Ville Järveläinen den Ausgleich auf der Kelle, aber der Puck traf das Torgehäuse. Kurz darauf kassierte Bayreuths Nicklas Mannes eine Strafzeit wegen Behinderung. Im Powerplay agierten die Falken druckvoll, aber der Schlussmann der Tigers glänzte mit einigen Paraden. Die Hausherren waren wieder komplett, da nutze Falke Della Rovere eine Fehler von Tiger Martin Heider zum 4:2 für Heilbronn. Mit diesem Ergebnis ging es in die letzte Pause.

Im Schlussdrittel erspielten sich die Hausherren ein Chancenplus, konnten jedoch keinen Torerfolg bejubeln. Auch den Falken gelang kein weiterer Treffer und verließen das Eis als Sieger.  

EC Kassel Huskies – EC Bad Nauheim

Nach zweieinhalb Minuten im Derby gab es die erste Strafzeit für Bad Nauheims Marc El-Sayed wegen Beinstellens. Die Gäste überstanden das Unterzahlspiel jedoch ohne größere Probleme. Zwar hatten die Hausherren mehr Spielanteile, aber die Roten Teufel sorgten mit einem Doppelschlag für die ersten Tore in der Partie. Zunächst erzielte Mike Card den Führungstreffer (8.), bevor Cody Sylvester (9.) einen Abpraller nutzte und den Spielstand erhöhte. In der zwölften Minute legten die Gäste durch einen Treffer von Andrej Bires nach. Somit gingen die Kurstädter mit einem Drei-Tore-Vorsprung in die erste Pause.

Die Schlittenhunde erarbeiteten sich im Mittelabschnitt ein Chancenplus, aber lange Zeit blieb es bei dem Spielstand. Es lief die 37. Spielminute, da verkürzte Husky Austin Carroll. Aber auch die Bad Nauheimer konnten im zweiten Drittel keine Treffer mehr erzielen, sodass es mit dem 3:1 für die Gäste in die letzte Pause ging.

In der 45. Minute hatte Marco Müller die große Chance zum Anschluss, aber die Scheibe traf nur den Pfosten. Die Hausherren versuchten weiter den Anschlusstreffer zu erzielen, aber lange Zeit war an Bad Nauheims Goalie Felix Bick kein Vorbeikommen. Von den Gästen musste Robin Palka wegen Hakens auf die Strafbank. Kassel nutzte das Powerplay durch den Treffer von Ben Duffy (53.). Doch in der verbleibenden Spielzeit konnte kein Tor mehr erzielt werden. Somit haben die Roten Teufel für die erste Heimniederlage der Huskies gesorgt und selbst drei wichtige Punkte eingefahren.

Bad Nauheims Cheftrainer Christof Kreutzer: „Ich bin natürlich zufrieden. Es war das Spiel, was die Tabelle hergibt. Es ging hin und her. Vor dem Spiel haben wir uns gefragt, ob wir schon bereit sind gegen Kassel – die momentane Top-Mannschaft – zu gewinnen. Daher habe ich großen Respekt vor meiner Mannschaft.“

Huskies-Coach Tim Kehler:  „Am Dienstag in Landshut haben wir auch früh 0:3 zurückgelegen und das Spiel noch gedreht. Ich dachte, wir hätten die Lektion gelernt. Das haben wir aber erst heute. Wir haben ein gutes Spiel in der Angriffszone gemacht, aber leider auch Eins-gegen-Eins-Fehler. Hinten haben wir nicht genug mit dem Kopf gespielt. Insgesamt mochte ich 40 Minuten meiner Mannschaft in einem sehr unterhaltsamen Spiel. Gratulation an Bad Nauheim.“

Die Ergebnisse im Überblick:

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