Von Herzblut getragen. Im Eishockey zuhause.
Lage der Liga
12.12.2016Bild: Timo Raiser

Lage der Liga

Die vergangenen Spieltage haben es gezeigt, wie eng es in der DEL2 zugeht. Dabei kann jeder jeden besiegen.

Die erste Hälfte der DEL2-Hauptrunde 2016/2017 ist fast geschafft. Eng und unglaublich spannend geht es vor allem im Mittelfeld zu. Ein Spieltags-Wochenende kann die Tabelle ordentlich durcheinander wirbeln. Aber auch die Tabellenspitze ist wieder näher zusammengerückt. Die erste Hälfte der Tabelle steht dabei bei der Tordifferenz im Plus; die sieben Clubs der zweiten Hälfte allesamt im Minus. Nach dem 25. Spieltag blickt del-2.org auf die Tabelle:

Unangefochtener Spitzenreiter seit dem zweiten Spieltag sind die Bietigheim Steelers: 18 Siege stehen sieben Niederlagen gegenüber - zwei davon allein am vergangenen Wochenende mit einer Ausbeute von nur einem Punkt. Doch die Steelers hatten in den letzten Wochen verstärkt mit Verletzungssorgen zu kämpfen. In einigen Spielen standen Trainer Kevin Gaudet lediglich 12 Feldspieler zur Verfügung. Dennoch konnten die Bietigheimer gewinnen - mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, wo jeder für jeden einstand. Die 103 erzielten Tore bilden den Liga-Spitzenwert, zudem hat das Team um Kapitiän Adam Borzecki die wenigsten Gegentreffer kassiert und mit Matt McKnight den DEL2-Topsorer in den Reihen.

Ebenfalls die magische Grenze von 100 erzielten Toren haben die Löwen Frankfurt erreicht. Insgesamt konnten die Löwen aus den bisherigen 25 Spielen 52 Punkte holen. Das macht einen Durchschnittswert von 2,1 Punkte pro Spiel. Trainer Paul Gardner und Sportdirektor Rich Chernomaz haben eine Mannschaft zusammengestellt, welche auf dem Eis als Team füreinander einsteht. Mit der zweitstärkste Offensive und den Comeback-Qualitäten der Frankfurter stehen die Hessen auf dem zweiten Tabellenplatz. Somit ist die Mainmetropole der ärgste Verfolger des Tabellenführers – lediglich zwei Punkte trennen den Zweiten vom Ersten. Gerade zu Hause sind die Hessen nicht leicht zu schlagen. Nach sieben Heimsiegen in Folge riss jedoch am vergangenen Sonntag gegen Kaufbeuren  die Serie in der Verlängerung.

Ebenfalls in der heimischen Spielstätte eine Bank sind die Kassel Huskies. Von den zwölf bisherigen Heimpartien konnte Kassel neun Spiele für sich entscheiden. Insgesamt sorgen 16 Siege und neun Niederlagen und somit 47 erzielte Punkte für den dritten Tabellenrang der Schlittenhunde. Trotzdem erkennt Trainer Rico Rossi eine Schwachstelle bei den Hessen: „Im Moment haben die Spieler nicht immer genug Selbstvertrauen. Umso wichtiger sind die erkämpften Siege für die Spieler. Zudem können wir unsere erarbeiteten Torchancen nicht immer in Treffer umwandeln.“

Der vierte Rang gehört den Dresdner Eislöwen - mit einem Spiel mehr und insgesamt 45 Punkten. Damit sind die Dresdner unter den Top-Vier - dem Ziel von Trainer Bill Stewart. Die Mannschaft verfolgt hohe Ansprüche in dieser Saison. Nicht immer konnte das Team dies beweisen. Doch in den letzten vier Partien gingen die Eislöwen jeweils als Sieger vom Eis. Mit diesen wichtigen Erfolgen kam auch das Selbstvertrauen der Spieler zurück.

Nur drei Punkte hinter Platz vier rangieren die Lausitzer Füchse. In den letzten sieben Spielen verbuchten die Weißwasseraner sechs Siege. Das recht junge Team bildet eine Mannschaft auf dem Eis, die nie aufhört zu kämpfen. Trainer Hannu Järvenpää ist stolz auf seine Spieler: „Es wird besser und besser. Wir sind froh und setzen in den Spielen unsere gute Arbeit fort. Die Spieler haben zuletzt mit viel Selbstbewusstsein gespielt und werden das nächstes Wochenende weiter fortsetzen.“ Sowohl auswärts, als auch in den Heimspielen zeigen die Sachsen eine ausgeglichene Leistung. Auf fremden und heimischen Eis gab es jeweils 21 Punkte für die Füchse zu holen.

Dem ESV Kaufbeuren gelang ein guter Start in die neue Spielzeit. Jedoch rutschten die Kaufbeurer kurzzeitig auf den 13. Tabellenplatz ab. In dieser Zeit plagten die Allgäuer reichlich Verletzungssorgen. Doch aus diesem Tal hat sich der ESVK wieder nach oben gearbeitet. Derweil rangiert die Mannschaft von Trainer Andreas Brockmann auf dem sechsten Tabellenplatz mit 39 Zählern. Ein großer Rückhalt ist dabei Goalkeeper Stefan Vajs. Bereits fünf Mal spielte der Kaufbeurer Schlussmann zu null, feierte drei Shutouts in Folge. Zudem stellt der ESVK aktuell die zweitbeste Defensive.

Der Saisonstart für die Ravensburg Towerstars verlief alles andere als optimal. Die Towerstars fanden sich im Tabellenkeller wieder. Infolgedessen entschied sich die Clubführung für einen Trainerwechsel. Neuer Mann hinter der Bande ist Toni Krinner. Mit diesem Trainerwechsel kehrte auch der Erfolg zu den Schwaben zurück und katapultierte die Ravensburger zwischenzeitlich auf den vierten Tabellenrang. Im engen Mittelfeld der Tabelle rangieren die Puzzlestädter derweil auf dem siebten Platz und haben nur einen Punkt Abstand zum sicheren Playoff-Platz. Vor allem lobt Coach Krinner die Einstellung seiner Spieler, keine Partie trotz Rückstand aufzugeben.

Der SC Riessersee steht mit 38 Punkten auf dem achten Tabellenrang – punktgleich mit dem siebten Platz. Die Mannschaft von Trainer Tim Regan plagte sich lange mit Verletzungssorgen herum, sodass der Club auf die Saisonausfälle reagieren musste. Trotz des kleinen Kaders gab es in den letzten fünf Partien jedoch vier Siege für die Bayern. Dabei zeichnete die Mannschaft vor allem der Kampfgeist aus. Ein Erfolgsgarant war bei den vier Siegen der Mann zwischen den Pfosten – Matthias Nemec. Erst am vergangenen Spieltag wurde die Siegesserie unterbrochen.

Der EC Bad Nauheim findet sich mit 33 Punkten und einem Spiel mehr auf dem neunten Rang wieder. Nach vier Niederlagen in Folge haben die Kurstädter ein wenig den Anschluss an die Top-Sechs verloren. Momentan sind es sechs Punkte Abstand auf den sechsten Rang und drei Punkte auf den elften Platz. Doch das Ziel ist ganz klar: Mindestens ein Pre-Playoff-Rang sollte es am Ende sein. Trainer Petri Kujala analysierte nach dem letzten Spiel, dass den Spielern derzeit die Leichtigkeit fehlt. Bad Nauheim kämpfte sich zwar oft nach einem Rückstand heran – jedoch fehlt am Ende ein wenig das Selbstvertrauen, um die Partie für sich zu entscheiden. „Wir müssen wieder zu dem Eishockey finden, das uns noch vor wenigen Wochen ausgezeichnet hat“, ließ der finnische Coach nach dem letzten Spiel verlauten.

Punktgleich mit dem neunten Platz rangiert der EHC Freiburg derweil auf dem zehnten Rang. In den letzten acht Spielen konnten die Breisgauer immer punkten. Die vergangen fünf Partien wurden nie in 60 Minuten entschieden. Im Vergleich zur Vorsaison konnten schon mehr Punkte eingefahren werden. Die 33 bis jetzt erzielten Zähler wurde in der vergangenen Spielzeit erst am 36. Spieltag erreicht.

Der EHC Bayreuth schlägt sich weiterhin beachtlich als DEL2-Neuling. Mit aktuell 30 erzielten Punkten steht die Mannschaft von Sergej Waßmiller auf dem elften Platz der Tabelle. Neun Mal gingen dabei die Wagnerstädter als Sieger vom Eis. Zuletzt sorgte das Team um Kapitän Jozef Potac beim 3:2-Sieg gegen den aktuellen Tabellenführer für Aufsehen.

29 Punkte bedeutet aktuell Platz zwölf für die Starbulls Rosenheim. Auf einen Pre-Playoff-Platz beträgt der Abstand lediglich vier Punkte – eine machbare Situation bei noch 27 offenen Spielen. Aber auch in Rosenheim geht immer wieder das Verletzungsgespenst um. Umso wichtiger war für die Mannschaft der Erfolg im Kellerduell am letzten Spieltag. Als Kritikpunkt sieht Starbulls-Coach Franz Steer die unnötigen Scheibenverluste. Doch von der Leistungsbereitschaft seiner Mannschaft ist der Mann hinter der Bande begeistert. „Die angeschlagenen Spieler gehen auf dem Eis an ihre Grenzen und spielen aufopferungsvoll für das Team“, lobte Steer nach dem 4:3-Erfolg gegen Heilbronn.

Die Eispiraten Crimmitschau hatten nach dem 15. Spieltag kurzzeitig die „rote Laterne“ in der DEL2 inne. Derweil rangieren die Westsachsen auf dem 13. Tabellenplatz. Sowohl zum letzten Platz, als auch zum neunten Rang beträgt der Abstand jeweils sechs Punkte.

Die Heilbronner Falken bilden mit 21 Punkten das Tabellenschlusslicht. Die Mannschaft von Trainer Fabian Dahlem steht mit dem Rücken zur Wand. Die Falken müssen, um die Playdowns zu vermeiden, zwölf Punkte aufholen. Dies wird kein leichtes Unterfangen, aber auch kein Unmögliches. Heilbronn hat sich letzte Woche personell verstärkt. Am vergangenem Wochenende gab es das erste Achtungszeichen beim 3:2-Sieg gegen den amtierenden Meister in der Verlängerung. Trainer Dahlem hat die Reihen verändert: „Die Umstellungen im Team haben sich positiv ausgewirkt. Wir haben zahlreiche Chancen gehabt, haben es aber leider versäumt nachzulegen, als wir in Führung lagen. Manchmal hat dabei auch das Glück gefehlt."

 

Link teilen: