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Weihnachten in der Eishockey-Familie
22.12.2016Bild: City Press

Weihnachten in der Eishockey-Familie

Vier Regionen - Vier Spieler - Vier Nationalitäten - aber ein Weihnachtsfest

Die Spiele rund um die Festtage erfreuen die Zuschauer jedes Jahr aufs Neue. Es herrscht eine ganz eigene Atmosphäre in den DEL2-Arenen. Weihnachten – ein Fest der Ruhe und Besinnlichkeit im Kreise der Familie und Freunde. Doch die Spieler haben bei dem spielintensiven Programm nur wenige gemütliche Stunden zu Verfügung. Del-2.org hat sich bei einzelnen Spieler unterschiedlicher Nationalitäten umgehört und in Erfahrung gebracht, was Eishockeyprofis zum Thema Weihnachten einfällt und wie sie den Heiligabend verbringen.

Weihnachtliche Traditionen werden in Deutschland gelebt. So auch bei Andreas Driendl  vom SC Riessersee. Von der klassischen Bescherung bis hin zum gemeinsamen Weihnachtsessen. „Es herrscht immer eine ganz eigene Atmosphäre, eine traditionell festliche Stimmung”, berichtet der Eishockey-Profi. Gerade Heiligabend stehen seine Kinder besonders im Vordergrund. „Ich wünsche mir, dass alles so friedlich wie möglich bleibt, dass meine Eltern und Kinder gesund bleiben und auch ich persönlich so wie bisher weiterleben kann”, erzählt Driendl weiter. Bei den Vorbereitungen für die Feiertage kann der SCR-Stürmer sich ganz auf seine Familie verlassen: „Wir kommen ja erst früh am Morgen aus Bad Nauheim zurück. Die Vorbereitungen für den Heiligen Abend werden sicherlich meine Eltern übernehmen.” In der Vergangenheit war der 30-Jährige immer nur einen Tag zu Hause. Jetzt, da er in Füssen lebt und bei den Werdenfelsern spielt,  hat Driendl etwas mehr Zeit zwischen den Spielen für die Familie, Freunde und Bekannte. Darauf freut sich der Familienvater besonders.

Ganz besonders auf das Weihnachtsfest freut sich Martin Davidek von den Dresdner Eislöwen. Seine Familie aus der Tschechischen Republik kommt über die Festtage nach Dresden und bleibt bis ins neue Jahr. Seit sechs Wochen hat er seine Frau und seine beiden Söhne nicht mehr gesehen. Erst im Oktober ist der 30-Jährige zum zweiten Mal Vater geworden. „Ich habe mich in den letzten Wochen auf den Sport und unsere Spiele konzentriert. Es ist schön, dass meine Familie jetzt nach Dresden kommt. So können wir den Heiligabend gemeinsam verbringen“, berichtet Davidek. Der 24. Dezember ist der einzig freie Tag,  den die Spieler haben. „So ist das Eishockey-Leben. Aber kein einziger Spieler will dies missen“, so der Stürmer weiter. Das tschechische Weihnachtsfest ähnelt der deutschen Variante vom Ablauf her sehr. Für Davidek gibt es keine großen Unterschiede. Der Deutsch-Tscheche wünscht sich, dass alle gesund bleiben und seine Eislöwen noch viele Spiele gewinnen werden.

Auch Goalie Mikko Rämö hat den Wunsch, die kommenden Partien erfolgreich zu gestalten. Der finnische Schlussmann vom EC Bad Nauheim möchte mit seinem Team wieder in die Top-Sechs vorstoßen. Trotz der spielintensiven Zeit findet auch Rämö Zeit für Besinnlichkeit. „Wir feiern ein ganz ruhiges und entspanntes Weihnachtsfest mit meiner Familie und meinen Eltern. Dadurch, dass wir doch einige Finnen sind, feiern wir eher ein finnisch geprägtes Fest.“ In dem Land, wo der Weihnachtsmann sein eigenes Dorf hat, ist Weihnachten von großer Bedeutung. Schon das Frühstück hat seine eigene Tradition: Denn die erste Mahlzeit am Tag ist häufig der Milchreis. Zudem unternehmen die Familien einen Spaziergang zum Friedhof und gedenken den Toten mit dem Entzünden einer Kerze - ein Lichtermeer. Wenn es dunkel wird, findet dann auch die Bescherung statt. Vor dem Festmahl geht es noch in die Sauna. Danach wird  groß aufgetischt: Weihnachtsschinken, verschiedenste Aufläufe und Salate. Und ein jeder wünscht sich „Hyvää Jolua“.

„Merry Christmas“ wird hingegen in den englischsprachigen Länder gewünscht - so auch in den USA. Bei der Nachfrage an Shawn Weller, wie Weihnachten in seiner Familie gefeiert wurde, leuchteten die Augen vom Stürmer der Bietigheim Steelers: „Als Kinder versuchten meine Schwester Hannah und ich so früh wie möglich aufzustehen, um unsere Eltern aufzuwecken. Wir wollten unbedingt die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum aufmachen. Danach sind wir mit der Verwandtschaft meines Vaters zu Oma und Opa Weller gefahren, haben dort gebruncht und nochmal Geschenke bekommen. Dann sind wir weitergezogen zu unseren Großeltern mütterlicherseits. Wir haben das Weihnachtsessen genossen und natürlich noch mehr Geschenke öffnen können.“ In Deutschland verbringt der 30-jährige Amerikaner das Weihnachtsfest ganz entspannt mit seiner Freundin Kaytlin. „Letztes und auch in diesem Jahr war die Familie von Marcus Sommerfeld so nett und hat uns zu sich nach Hause eingeladen. Es ist schön bei einer 'Hockey-Familie' zu sein, wenn wir schon nicht zu Hause mit der eigenen Familie Weihnachten feiern können“, erzählt Weller.

Auch wenn die Spieler Heiligabend unterschiedlich verbringen, haben sie alle etwas gemeinsam: Denn jeder einzelne Spieler wünscht seiner Familie, Freunden und den Fans ein frohes und ruhiges Weihnachtsfest verbunden mit viel Freude und Gesundheit im neuen Jahr.

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