Spielstätte des EC Bad Nauheim: Colonel-Knight-Stadion

Colonel Paul R. Knight: „Die Amerikaner werden eines Tages gehen. Aber das Eisstadion wird der Stadt Bad Nauheim erhalten bleiben.“

Das Colonel-Knight-Stadion ist die Spielstätte des EC Bad Nauheim. Das Stadion und seine Entstehungsgeschichte sind mit Sicherheit einzigartig. Der Bau ist Colonel Paul Rutherford Knight zu verdanken. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der US-Amerikaner Stadtkommandant in Bad Nauheim. Den in der Umgebung stationierten Soldaten sollte eine Möglichkeit geschaffen werden, sich in ihrer Freizeit sportlich betätigen zu können. Zudem setzte er sich mit dem Bau dieses Stadions ein Denkmal: „Die Amerikaner werden eines Tages gehen. Aber das Eisstadion wird der Stadt Bad Nauheim erhalten bleiben“, so der Kommandant. Im Oktober 1945 erfolgte der erste Spatenstich der Spielstätte und das Stadion wurde im Januar 1946 feierlich eröffnet. Der Colonel musste sich gegen einige Widerstände durchsetzen, denn keiner wollte diesen Bau am Rande des Kurparks. In 100 Tagen sollte die Eisfläche stehen – ein ehrgeiziger Plan. Hunderte von Leuten, darunter auch Häftlinge, setzten den Plan um. Auf den Tag genau war das Stadion fertig und erhielt auch den Namen „Hundert-Tage-Stadion“. Durch den harten Winter konnte der Bau allerdings nur provisorisch beendet werden. Mit dem Errichten der Eisfläche wurde auch eine Eishockey-Mannschaft gegründet. Doch Paul R. Knight musste kurz nach der Eröffnung seinen Posten räumen. Seine Widersacher verhinderten seinen Aufstieg in der Armee und somit auch die komplette Fertigstellung des Stadions. Erst 1947 gab es die weiteren Genehmigungen um den Bau fertigzustellen.

1969 wurde dann eine Überdachung gebaut. Mit dieser Maßnahme bekam das Stadion einen neuen Namen: Kunsteisstadion Bad Nauheim. Zu Ehren des Ideengebers und Erbauers wurde 1999 die Spielstätte in Colonel-Knight-Stadion umbenannt.

Im Eisstadion finden 4.323 Zuschauer einen Platz. Der Anteil der Stehplätze ist dabei größer als der Anteil der Sitzgelegenheiten. Die Arena ist an drei Seiten offen, doch mit der Stimmung von den Rängen kann die Atmosphäre ordentlich angeheizt werden. In den Wintermonaten nutzen aber nicht nur der EC Bad Nauheim und andere ansässige Vereine die Eisfläche. Genauso können auf dem Eis die eigenen schlittschuhläuferischen Qualitäten getestet werden. Zudem kann ein jeder die Schlittschuhe vor Ort ausleihen. Aber auch im Sommer können die Inline-Skates aus dem Schrank geholt und die Fläche gemietet werden.

Da das Stadion schon etliche Jahrzehnte auf dem Buckel hat, war die Arena im Jahre 2010 stark sanierungswürdig. Der größte Faktor war dabei das Dach. Die Stadt Bad Nauheim investierte seinerzeit 1,8 Millionen Euro hierfür. Neben dem Dach wurde auch die Beleuchtung erneuert sowie die Außenfassade und die sanitären Anlagen renoviert.

In dieser Saison hat der Verein, mit Hilfe von Sponsoren und Fans, viel investiert, um zum Beispiel einen Fitnessraum zu schaffen und auch die nötigen Materialien und Zugänge für das Video-Beweis-System zu erwerben.

Fotos: EC Bad Nauheim