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Bietigheims Heimserie bleibt bestehen und baut Tabellenführung aus
10.12.2017Bild: Timo Raiser

Bietigheims Heimserie bleibt bestehen und baut Tabellenführung aus

Spannung pur beim Hessen-Derby/ Sonderzug muss ohne Punkte nach Kassel zurück / weitere Erfolge für Ravensburg, Crimmitschau, Weißwasser und SC Riessersee

Bietigheim Steelers – Dresdner Eislöwen

Das Top-Spiel konnte erst eine Stunde später als geplant starten: Aufgrund der Witterungsverhältnisse hatte Dresden eine leichte Verspätung und dann ging eine Plexiglasscheibe beim Warm-Up kaputt. Der Stimmung tat das keinen Abbruch und die Steelers-Fans bejubelten zunächst den Einlauf von Freddy Cabana, welcher heute nach acht Monaten Verletzungspause sein Comeback gab. Den besseren Start zeigten zunächst die Elbestädter und agierten in den Anfangsminuten druckvoll. An Bietigheims Goalie Sinisa Martinovic war jedoch kein Vorbeikommen. Mit zunehmender Spieldauer fanden die Ellentaler besser ins Spiel. In Minute 13 mussten die Eislöwen in doppelter Unterzahl spielen – überstanden dies problemlos und hatten zudem die Chance in Führung zu gehen, es blieb aber bei dem 0:0. Norman Hauner war es, welcher das erste Tor am Abend erzielte. Der Stürmer konnte die Hausherren mit einem Powerplaytreffer (16.) in Führung bringen. Mit dem 1:0 ging es in die erste Pause. Im Mitteldrittel gab es Chancen auf beiden Seiten – und bei beiden war einmal das Torgestänge im Weg. Die Sachsen versuchten den Ausgleich zu erzielen. Es waren aber die Gastgeber, die die Führung durch den Treffer von Cabana in der 30. Minute ausbauen konnten. Wenige Zeit später erzielte Dresdens Steve Hanusch den Anschlusstreffer (32.). Mit dem 2:1-Spielstand ging es in die letzte Pause. Dresden kämpfte um den Ausgleich und agierte weiterhin spielbestimmend. Bietigheims Schlussmann konnte nicht bezwungen werden. 95 Sekunden vor Spielende nahm Dresden Cheftrainer Franz Steer eine Auszeit und seinen Goalie Marco Eisenhut vom Eis. Diesen Umstand nutzte Alexander Preibisch nach einem Scheibengewinn von Shawn Weller und markierte den 3:1-Endstand. Die Steelers bleiben auf heimischen Eis weiterhin ungeschlagen und verteidigen ihre Tabellenführung.

Steeler Freddy Cabana: „Es war ein umkämpftes Spiel. Dresden ist eine gute Mannschaft – sie sind schnell und kämpfen um jede Scheibe. Es war nicht unser bestes Spiel, aber wir haben einen Weg gefunden den Sieg nach Hause zu bringen. Ich freue mich nach acht Monaten wieder dabei sein zu können.

Eislöwen-Cheftrainer Franz Steer: „Ich bin mit meiner Mannschaft sehr zufrieden. Das Einzige was nicht stimmt ist das Ergebnis. Wir hätten hier mehr verdient. Wir waren dominant und läuferisch stark, aber haben das Tor nicht erzielen können.“

Bieitgheims Coach Kevin Gaudet: „Manchmal muss man glücklich sein zu gewinnen. Wir hatten mit Silo einen super Torwart heute. Wir waren heute nicht gut. Die Pässe stimmten nicht und es war ein schwaches Spiel für uns. Dresden hat keine Stars aber eine sehr gute Mannschaft. Sie sind ein Top-Team und läuferisch sehr stark.“

Löwen Frankfurt – EC Bad Nauheim

Foto: Bernd Lutz

Das Hessen-Derby startete mit einer Verspätung von einer halben Stunde – durch den Wintereinbruch verspäteten sich das Schiedsrichter-Gespann der Partie. Bad Nauheim zeigte vor ausverkaufter Halle einen Auftakt nach Maß und gleich der erste Torschuss landetet im Netz der Frankfurter. Den Treffer erzielte nach 47 absolvierten Sekunden Cody Sylvester. Der EC legte gleich in der fünften Spielminute nach und Mike McNamee baute mit seinem Überzahltreffer die Führung aus. Nach den Anfangsminuten kamen die Löwen nun besser in die Partie – und das mit Erfolg: Per Handgelenkschuss netzte Tyler Gron die Scheibe zwischen den Pfosten ein. Aufgrund einer großen Strafe nach einem Check gegen die Bande von Dalton Yorke spielten die Gäste fünf Minuten in Überzahl. Die Hausherren verteidigten gut und überstanden das Unterzahlspiel problemlos. Somit gingen die Kurstädter mit einer knappen Führung in die Kabine. In der 24. Minute musste EC-Spieler Dennis Reimer nach einem Beinstellen auf die Strafbank. Bad Nauheim war gerade wieder komplett, als Brett Breitkreuz den Puck zum Ausgleich einnetzte. Lediglich neun Sekunden später jubelten die Gäste-Fans: McNamee brachte sein Team wieder in Front. Frankfurt drängte auf das 3:3, doch an Goalie Felix Bick war kein Vorbeikommen. 16 Sekunden vor der zweiten Pausensirene baute Eric Meland in Überzahl die Führung der roten Teufel aus. Nach 40 Minuten gab es einen Wechsel auf der Torhüter-Position. Für Florian Proske stand nun Brett Jaeger zwischen den Pfosten. Der amtierende Meister kommt mit Schwung aus der Kabine und in der 45. Minute sorgte Breitkreuz mit seinem zweiten Treffer für den Anschluss. Die Löwen versuchen weiter Druck auf gas gegnerische Tor aufzubauen. In Minute 50 fiel der Ausgleich durch Maximilian Gläßl. Dies war für den Verteidiger zugleich sein erstes Saisontor. Wenig später lag der erneute Führungstreffer für Bad Nauheim auf der Kelle, doch Löwe Jaeger parierte den Schuss von McNamee. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit hatte Nils Liesegang den entscheidenden Treffer vor Augen, doch am Ende landete die Scheibe nicht im Tor. Somit musste die Entscheidung in der Verlängerung fallen. In der Overtime waren noch 71 Sekunden zu absolvieren, da nahm EC-Trainer Petri Kujala eine Auszeit. Aber auch in der restlichen Spielzeit konnte keine Mannschaft ein Tor erzielen. Das Penaltyschießen konnten die Kurstädter für sich entscheiden und bejubelten den Derbysieg.

Tölzer Löwen – Kassel Huskies 

Foto: Oliver Rabuser

Sonderzug muss ohne Punkte nach Hause fahren: Doch zunächst musste das Spiel um 15 Minuten verschoben werden, aufgrund von einer witterungsbedingten Verspätung der Gäste. Es ging gleich offensiv in die Partie und den Löwen standen dabei nur vier Verteidiger zur Verfügung. Das Spiel dauerte gerade 83 Sekunden als die Gäste durch den Treffer von Patrick Klöpper in Front gehen konnten. Doch die Hausherren ließen sich nicht beirren und agierten torgefährlich. Kassels Schlussmann Markus Keller parierte die Schüsse. In der neunten Minute konnte Bad Tölz in Überzahl den Ausgleich markieren. Torschütze war Josef Frank. Die Teams schenkten sich auf dem Eis nichts – mit dem 1:1-Zwischenstand ging es dann in die erste Pause. Löwe Philipp Schlager verwertete einen Querpass von Julian Kornelli zum 2:1 (23.). Die Antwort der Hessen folgte direkt und Kevin Maginot netzte die Scheibe ein. Doch es blieb nicht lange bei dem Unentschieden: Innerhalb von vier Minuten trafen die Buam gleich dreimal – alle Treffer fielen dabei mit einem Mann mehr auf dem Eis. Schlager, Christian Kolacny und Chris St. Jacques waren für die Tölzer erfolgreich. Die Schlittenhunde hatten auch gute Chancen im zweiten Spielabschnitt, es blieb aber nach 40 Minuten bei der 5:2-Führung der Bayern. Es brach die 50. Minute an, als Löwe Johannes Sedlmayr Treffer Nummer sechs erzielte. Kurz vor Spielende verkürzte Kassels Maginot den Spielstand (58.). St. Jacques sorgte mit seinem zweiten Tor am Abend für den 7:3-Endstand. Damit holen die Tölzer Löwen drei wichtige Punkte.

Huskies-Cheftrainer Rico Rossi: „Glückwunsch an Rick und die Mannschaft für den verdienten Sieg. Wir hatten nicht das Niveau mitzuhalten. Unsere Special-Teams sind normalerweise eine Bank, heute haben wir vier Unterzahltore kassiert. Es war kein guter Abend. Wir hatten einen guten Lauf, heute war keiner dieser guten Tage. Ich möchte mich bei unseren Fans sehr bedanken, dass sie die Reise auf sich genommen haben."

Tölzer Löwen-Trainer Rick Boehm: „Es ist überragend, dass eine gegnerische Mannschaft mit 700 Fans auftaucht und für eine positive Stimmung sorgt, trotz Niederlage. Das ist für die Liga und Clubs wie Tölz überragend. Ich denke, der Sieg war auch verdient, weil wir wirklich mit 100 Prozent Einsatz gekämpft haben und auch mit den Special-Teams das Spiel gewinnen konnten. Wir haben relativ vernünftig in Unterzahl gespielt und natürlich sind vier Überzahltore überragend. Den vier Verteidigern kann ich nur ein Lob aussprechen, dass man das über 60 Minuten mit so viel Energie spielt."

Die Ergebnisse im Überblick:

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