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Ravensburg das Maß aller Dinge
05.11.2018Bild: Kim Enderle

Ravensburg das Maß aller Dinge

Lage der Liga nach den ersten sieben Wochen

Sieben Wochen DEL2-Eishockey und 16 reguläre Spieltage sind in der Saison 2018/19 absolviert. Nun steht die Länderspielpause an und der kleine Break bringt vielen Spielern ein paar Tage Ruhe und Entspannung – es gilt den Akku wieder aufzuladen. Die kommenden Wochen werden spielintensiver und somit ist die Regeneration von enormer Bedeutung. Jeder Club wird die Tage aber auch nutzen, um an den verschiedensten Stellschrauben zu drehen und die Weichen für eine erfolgreiche Zeit nach der Pause zu stellen.

Den Platz an der Sonne haben die Ravensburg Towerstars. Seit dem elften Spieltag sind die Puzzlestädter an der Tabellenspitze. Mit 38 Zählern und erst 15 absolvierten Spielen holten die Towerstars im Schnitt zweieinhalb Punkte pro Spiel. Einzig gegen Bad Nauheim und Dresden mussten die Oberschwaben je eine Niederlage hinnehmen. Gegen die Bietigheim Steelers haben die Ravensburger in dieser Saison noch nicht gespielt. Die Mannschaft von Cheftrainer Jiri Ehrenberger hat sich im Sommer punktuell verstärkt und zeigen aktuell eine große Team-Mentalität. Zudem stellen sie nicht nur die beste Offensive, sondern auch die beste Defensive. Nach sieben Wochen ist einfach nur zu sagen: Die Ravensburg Towerstars sind derzeit das Maß aller Dinge. (15 Spiele / 38 Punkte)

Der erste Verfolger der Towerstars sind die Löwen Frankfurt: Zwölf Siege stehen fünf Niederlagen gegenüber. Bei den bereits schon 17 absolvierten Spielen holten die Hessen 36 Punkte – und alle Partien wurden bis jetzt in der regulären Spielzeit entschieden. Die Löwen weisen derzeit mit 25,2 Prozent die beste Powerplay-Quote auf. Bei dem Unterzahlspiel liegen die Mainstädter im oberen Mittelfeld. Kein Team musste mehr in Unterzahl spielen als die Frankfurter. Die ingesamt 299 gesammelten Strafminuten bilden den derzeitigen Liga-Höchstwert. An den Special Teams will das finnische Trainer-Gespann weiterarbeiten. Dazu ist  dem Löwen-Co-Trainer folgendes wichtig: „Wir müssen die Balance finden und volle 60 Minuten konzentriert spielen. Es gab schon einige Spiele, in denen wir die ersten zehn Minuten oder sogar das erste Drittel verschlafen haben und einem frühen Rückstand hinterherrennen mussten. Das müssen wir auf jeden Fall abstellen.“ (17 Spiele / 36 Punkte)

In den sieben Wochen hat sich der ESV Kaufbeuren stetig in der Tabelle nach oben verbessert. Standen die Joker nach dem ersten Spieltag auf Rang dreizehn ging es eine Partie später schon auf Platz sieben und von da an Stück für Stück auf den dritten Tabellenplatz. Nicht zuletzt dank ihrer Parade-Reihe um Sami Blomqvist. Zusammen mit Branden Gracel und Joseph Lewis harmoniert der Finne bestens. Mit 19 Toren (davon sieben in einer Partie) und 14 Assists hat sich Blomqvist an die Spitze der DEL2-Top Scorer gestürmt. Eine Hiobsbotschaft mussten die Allgäuer allerdings verkraften. Mit dem Saisonaus von Sebastian Osterloh fehlt dem ESVK nicht nur ein guter Verteidiger, sondern auch der Kapitän der Buron Joker. Durch den Ausfall rückte Philipp de Paly vom Sturm in die Verteidigung. (17 Spiele / 33 Punkte)

Das Überraschungsteam der aktuellen Spielzeit sind die Lausitzer Füchse. Gerade zu Beginn der Saison erspielten sich die Sachen viele Punkte. Insgesamt fünf Spieltage standen die Weißwasseraner auf Rang eins in der Tabelle. Bei fünf Begegnungen fand zudem eine Punkteteilung statt, da die Partien nicht in der regulären Spielzeit entschieden worden sind. Ausbaufähig ist definitiv das Powerplay. Mit nur 12,9 Prozent halten die Lausitzer den drittschlechtesten Wert inne. Nach zuletzt ein paar Niederlagen ging es auf Platz vier. Doch mit dem recht jungen Team und dem derzeitigen Tabellenstand haben nur die Wenigsten gerechnet. „Ich denke, dass die Pause für uns alle gerade zur richtigen Zeit kommt. Schließlich ist unser Spiel auf ein ständig sehr hohes Tempo ausgelegt. Das kostet aber auch viel Kraft. Zuletzt hatten wir nur selten vier Reihen zur Verfügung und auch nicht mehr so gut gespielt. Die freie Zeit jetzt wird uns garantiert helfen, körperlich und im Kopf die nötige Frische zurückzubekommen,“ so Füchse-Spieler Chris Owens. (17 Spiele / 31 Punkte)

Mit drei Siegen in Folge und einem fünften Tabellenrang verabschiedeten sich die Bietigheim Steelers in die Länderspielpause. Dieser Tabellenplatz ist eher ungewohnt für den amtierenden Meister, denn in den letzten beiden Jahren waren die Ellentaler zu diesem Zeitpunkt stets der Tabellenführer. Doch im Sommer gab es einen kleinen Umbruch – neuer Trainer, eine jüngere Mannschaft. Cheftrainer Hugo Boisvert mahnt ein wenig die fehlende Konstanz seiner Mannschaft an, aber daran wird gearbeitet. (16 Spiele / 29 Punkte)

Auf dem sechsten Tabellenplatz stehen die Eispiraten Crimmitschau. Nach einem verhaltenen Start, mit zwei Siegen aus sechs Spielen, ging es für die Westsachen peu à peu in der Tabelle nach oben. Eine Baustelle bei den Pleißestädtern ist derzeit noch das Überzahlspiel. Die Erfolgsquote im Powerplay liegt bei 16 Prozent – daran gilt es zu arbeiten. (16 Spiele / 25 Punkte)

Punktgleich mit den Eispiraten, aber aufgrund der Tordifferenz einen Platz dahinter, rangiert der EHC Freiburg. Für die Breisgauer ist dieser Rang die bisher beste Saison-Platzierung. Zudem stellen die Breisgauer mit 165 Strafminuten das fairste Team der Liga. Mit Siegen gegen Bietigheim, Frankfurt und einer sehr knappen Niederlage gegen Ravensburg ließen die Freiburger aufhorchen. Mit 49 Gegentreffern ist der EHC bei der Defensive unter den Top-Vier in der DEL2. In der Pause wird sicherlich bei den Special Teams angesetzt. Beim Unterzahlspiel weist Freiburg den zweitschlechtesten Wert auf, auch das Powerplay ist für Trainer Leos Sulak verbesserungswürdig. Doch eins zeigt die Mannschaft immer wieder – Teamgeist wird bei den Mannen aus dem Breisgau großgeschrieben. (16 Spiele / 25 Punkte)

Die Hälfte der Punkte aus den 16 gespielten Partien haben die Heilbronner Falken geholt. Damit stehen die Käthchenstädter auf Rang acht. Nach einem guten Saisonstart und einem zwischenzeitlichen zweiten Platz ging es für die Falken in der Tabelle nach unten. Zuletzt erzielten die Heilbronner viele Tore, allerdings kassierten die Falken auch zu viele. Dies führt derzeit zu einem geringen Minus bei der Tordifferenz. Insgesamt bei fünf Spielen ging es bis in die Verlängerung oder Penaltyschießen. Davon holte die Mannschaft von Cheftrainer Alexander Mellitzer vier Siege und bewies Nervenstärke. (16 Spiele / 24 Punkte)

Stand der EC Bad Nauheim zu Beginn der Saison eine längere Zeit auf einem zweistelligen Tabellenplatz, stehen die Kurstädter derzeit auf Rang neun. Auch wenn nach einem Sechs-Punkte-Wochenende eines ohne Zähler folgte. Zuletzt wurde vor allem die Effektivität bei den abgegebenen Torschüsse vermisst. Doch während der Länderspielpause werden die Roten Teufel sicherlich an der ein oder anderen Schraube drehen, um den Torinstinkt wieder zu wecken. (17 Spiele / 22 Punkte)

Den zehnten Platz halten die Tölzer Löwen inne. Durch den Sieg am ersten Spieltag standen die Bayern auf Platz zwei. Doch dieser konnte, auch bedingt durch einigen Verletzungssorgen, nicht gehalten werden. Ab Spieltag sieben fanden sich die „Buam“ auf einen zweistelligen Tabellenrang wieder. Doch mit dem Sieg am Sonntag verließen die Tölzer einen Playdown-Platz. (17 Spiele / 22 Punkte)

Die Kassel Huskies und deren Fans haben es derzeit nicht leicht. Mit dem letzten Spieltag vor der Pause und den vier Niederlagen in Folge rutschte der EC auf Rang elf ab. Damit halten die Schlittenhunde erstmals in dieser Saison einen Playdown-Platz inne. Für Rico Rossi, welcher nun der sportliche Leiter der Huskies ist, wurde Bobby Carpenter als Cheftrainer verpflichtet. Doch unter dem Neu-Trainer fanden die Nordhessen noch nicht in die Erfolgsspur zurück. Der Trainer wie auch die Mannschaft sind jetzt gefragt, das Ruder herumzureißen und die Pause optimal zu nutzen. Es gilt die Kraftreserven wieder aufzuladen, den Kopf frei zu bekommen und vor allem weiter an sich zu arbeiten, damit die Talfahrt gestoppt werden kann. (16 Spiele / 19 Punkte)

Für viele Fans waren die Dresdner Eislöwen ein Geheim-Favorit, doch nach 16 Spieltagen stehen die Elbestädter auf Platz zwölf. Den Tabellenkeller konnten die Sachsen in dieser Saison noch nicht verlassen, sogar die „Rote Laterne“ hielten die Dresdner inne. Mit bisher nur 43 erzielten Toren stellen die Eislöwen den schlechtesten Offensiv-Wert der Liga. Die Club-Führung sah sich nach einem Kapitäns-Wechsel gezwungen auch den Cheftrainer auszutauschen. Für Jochen Molling steht nun der Kanadier Bradley Gratton hinter der Bande. Unter dem neuen Trainer zeigten die Eislöwen ein anderes Gesicht, konnten sogar den Spitzenreiter aus Ravensburg zu Null bezwingen. Aus vier Spielen unter Gratton gab es zwei Siege und zwei Niederlagen. Nichtsdestotrotz gibt es noch einiges für die Blau-Weißen zu tun. Der Trainer lässt die Spieler noch bis Mittwoch in Dresden trainieren. Ab Donnerstag bis Sonntag dürfen die Spieler sich dann in die Pause verabschieden. (16 Spiele / 15 Punkte)

Auf den 13. Tabellenplatz rangieren die Bayreuth Tigers. Am 16. Spieltag konnten die Bayern die ersten Punkte bei einem Auswärtsspiel holen. Damit gaben die Wagnerstädter die „Rote Laterne“ wieder ab. Die 72 Gegentreffer stellen den zweitschlechtesten Wert in der Liga dar.  Aus diesem Grund wurde mit Beginn der Pause ein neuer Verteidiger verpflichtet. Jake Newton soll nun die Abwehr verstärken. Auch im Powerplay gilt es sich zu verbessern. Bei einer Erfolgsquote von 11,6 Prozent ist noch Luft nach oben. Der Unterzahl-Wert ist hingegen gut. Die Quote liegt bei 84,3 Prozent – das ist der viertbeste Wert in der DEL2. Die Tigers sammelten zudem die zweitwenigsten Strafminuten. (16 Spiele / 12 Punkte)

Das Schlusslicht in der Tabelle ist der Deggendorfer SC. Der Aufsteiger aus der Oberliga musste bis zum sechsten Spieltag auf die ersten Punkte warten und startete daraufhin eine Siegesserie von drei Erfolgen hintereinander. Die Mannen aus Deggendorf sind in der DEL2 angekommen und kämpfen stets bis zur letzten Minute. Neben knappen Ergebnissen musste der DSC auch einige hohe Niederlagen verkraften, so dass die Bayern mit 82 kassierten Toren das Schlusslicht bei den Gegentoren sind. Für die Mannschaft ist es jetzt wichtig Kräfte zu sammeln, weiter an sich zu glauben und natürlich weiter hart zu arbeiten.   (16 Spiele / 11 Punkte)

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