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Daniel Naud wird Cheftrainer der Steelers
02.04.2020Bild: Alexander Grimm und Benjamin Lahr

Daniel Naud wird Cheftrainer der Steelers

Wege von Trainer Andreas Brockmann und dem ESVK trennen sich.

Zur kommenden Saison wird der 58-jährige Kanadier Daniel Naud neuer Chef hinter der Bande der Steelers. Bereits von 2003 bis zum November 2004 war er Trainer bei den Steelers. In den letzten 14 Monaten war er Headcoach vom Ligakonkurrenten aus Crimmitschau.

Seit dem November 2019 haben die Bietigheim Steelers knapp 60 Bewerbungen für die Stelle als Trainer erreicht. Die Anforderungen an den neuen Mann hinter Bande waren klar definiert. Nach ausgiebigen Recherchearbeiten, zahllosen Telefonaten und Gesprächen kamen vier Trainer in die Endauswahl. In Zeiten von Corona fanden die Bewerbungsgespräche via Skype zwischen dem Auswahlgremium und den Kandidaten statt. Im Anschluss wurde nochmals alles überprüft und im Gremium, bestehend aus dem Aufsichtsrat und Rupert Meister vom SC Bietigheim, bewertet. Am Ende waren wir sich alle einig und Bietigheim hat sich für Daniel Naud entschieden. Er hat viel Erfahrung, er kennt die Liga sowie die Steelers-Kultur. In seiner Laufbahn als Trainer hat er zudem gelernt mit Druck und den Erwartungen umzugehen.

Als Spieler war Daniel Naud in Nordamerika unter anderem in der AHL aktiv und gewann dort die Meisterschaft. 1986 wechselte der ehemalige Verteidiger zum damaligen Bundesligisten nach Landshut. Nach drei Jahren ging es für zwei Spielzeiten in die Schweiz und anschließend nach Augsburg, wo er den Aufstieg in die DEL feiern konnte. 1999 beendete er seine Karriere in Frankreich. Seine Trainerlaufbahn begann er ein Jahr später als Co-Trainer bei den Augsburger Panthern in der DEL. Bereits wenige Wochen später wurde er Chefcoach und blieb es dort bis November 2002. Im Januar 2003 ersetzte er bei den Steelers Markus Berwanger und führte die Schwaben zur Hauptrundenmeisterschaft. Im Playoff-Halbfinale schied man gegen den späteren Meister aus Freiburg aus. Im darauffolgenden Jahr erreichte man wieder das Halbfinale und unterlag im entscheidenden Spiel 5 erneut gegen den späteren Meister, diesmal Wolfsburg, in der Verlängerung. Im Anschluss trainierte er in der zweiten Liga Straubing und zwei Jahre den EV Landshut, ehe es für zwei Spielzeiten zurück nach Kanada ging. Im Jahr 2009 kehrte er nach Europa zurück und war eine Saison Co-Trainer bei den Hamburg Freezers in der DEL. Danach ging es weiter in die Schweiz, wo er in der ersten Liga (NLA) ebenfalls als Assistenztrainer arbeitete. Von dort ging es weiter nach Österreich, wo er mit dem HC Innsbruck als Cheftrainer Meister der zweiten Liga wurde. Zwei weitere Jahre war er mit den Österreichern in der ersten Liga (EBEL) aktiv und wechselte zur Saison 2014/15 nach Ravensburg in die DEL2. Nach anderthalb Jahren bei den Oberschwaben wurde er Co-Trainer in der DEL bei Wolfsburg. Im Februar 2018 wurde der Posten als Trainer bei den Eispiraten Crimmitschau frei, den Naud bis zum „Ende“ der aktuellen Saison innehatte. Nun folgt sein Wechsel zu den Steelers, bei denen er mit René Schoofs auf einen Spieler trifft, den er bereits vor 17 Jahren trainierte.

Daniel Naud zu seinem Engagement im Ellental: „Ich freue mich, dass die Clubführung mir die Möglichkeit gibt nach Bietigheim zurückzukehren. Es ist ein Privileg für eine der besten Organisationen der Liga zu arbeiten. Mit Leidenschaft, Ehrgeiz und Zusammenarbeit mit allen Beteiligen, möchte ich die Mannschaft in die Erfolgsspur zurückbringen. Ich will aggressiv spielen lassen, sowohl mit als auch ohne Scheibe. Unser Spiel soll strukturiert sein und die Mannschaft soll niemals aufgeben. Jetzt gilt es das Team mit Spielern aufzubauen, die hier sein wollen und bereit sind, für die Fans und den Club alles zu geben. Ich möchte, dass alle stolz auf das Team sind.“

Steelers Geschäftsführer Volker Schoch: „Ich freue mich auf Danny Naud. Er tritt hier in Bietigheim eine große Herausforderung an, doch er hat genug Erfahrung um mit den hohen Erwartungen hier umgehen zu können. Seine sportliche Ausrichtung sowie seine Eishockeyphilosophie deckt sich mit unseren Erwartungen. Ich freue mich mit Danny Naud in die neue Saison zu gehen.“

Wege von Trainer Andreas Brockmann und dem ESVK trennen sich

Neben den Saisonabschlussgesprächen mit den Spielern der Joker, standen natürlich auch Gespräche mit Trainer Andreas Brockmann auf der Agenda von Geschäftsführer Michael Kreitl und den vier Gesellschaftern des ESVK.

Man hat sich die Entscheidung auf der Trainerposition eine Änderung herbeizuführen mit Sicherheit nicht leicht gemacht, im Gegenteil. Nach vier Spielzeiten unter Andreas Brockmann ist man schlussendlich aber zu dem Entschluss gekommen, dass ein neuer Trainer, neue Impulse in der Mannschaft setzen soll und muss. Es soll sprichwörtlich, ein frischer, neuer Wind in der Kabine der Joker wehen. Auch wenn es auf dem Spielersektor mehr Änderungen geben wird, wie in den vergangenen Jahren, erachtet ESVK Geschäftsführer Michael Kreitl diesen Schritt nun als sinnvoll und absolut wichtig:

„Der ESVK hat Andreas Brockmann viel zu verdanken. Er hat uns in einer schweren Zeit, in der sich der ESVK auch im Umbruch befand und am Tabellenende der DEL2 zu Hause war, einige wichtige und auch entscheidende Denkanstöße gegeben und damit auch für eine deutliche Professionalisierung in der Mannschaft und deren Umfeld gesorgt. Zusammen mit dem Team hat er dazu drei sehr erfolgreiche und ein am Ende auch noch durchaus erfolgreiches viertes Jahr hingelegt. Daher ist der ESVK Andreas Brockmann - wie schon gesagt - auch zu sehr großem Dank verpflichtet. Trotz alle dem bin ich der Meinung, dass die Mannschaft und auch das Umfeld des ESV Kaufbeuren einen neuen, anderen Impuls nötig hat. Vier Jahre sind eine lange Zeit im Trainergeschäft und der Kern der Mannschaft wird auch im kommenden Jahr weiter in Kaufbeuren sein. Auch deshalb habe ich mich für eine Veränderung auf der Trainerposition ausgesprochen. Der neue Trainer soll aber auf die Tugenden und Charakteristik der Mannschaft die unter Andreas Brockmann wichtig waren, weiter aufbauen. Unsere Identität soll sich deshalb nicht großartig verändern. Wir wollen weiterhin eine Mannschaft haben, die größtenteils aus Spielern aus der Region besteht und in der auch junge Spieler immer ihre Chance bekommen und auch dementsprechend Eiszeit erhalten.“

Auch die Gesellschafter des ESVK möchten sich im Zuge dessen von Andreas Brockmann auf ihre Art verabschieden:
„In den letzten Jahren ist nicht nur ein sehr erfolgreiches Miteinander, sondern auch eine schöne Freundschaft entstanden. Vor allem seine Offenheit und Geradlinigkeit haben wir immer besonders geschätzt. Wir können an dieser Stelle Andi Brockmann nur auf das herzlichste Danken und ihm alles Gute für seine Zukunft wünschen. Wir sind froh über diese Freundschaft, die dies überdauert.“

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