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Mein Standort kann: Training zu Zeiten von Covid19
16.12.2020Bild: privat / Rote Teufel Bad Nauheim

Mein Standort kann: Training zu Zeiten von Covid19

In der Nachwuchsserie geht es um den Stammverein des EC Bad Nauheim.

Ab Mittwoch, 16. Dezember 2020 Ab Mittwoch, den 16. Dezember 2020 gilt in Deutschland wieder ein „Lockdown“. Doch für die Trainer und Spieler der Nachwuchsorganisationen der DEL2-Clubs, gilt dieser schon fast überall seit Anfang November. Seitdem ist es - bei den meisten Vereinen und Mannschaften - verboten, Mannschaftssport auszuüben. Doch wie als Verein damit umgehen? Am Beispiel der Roten Teufel Bad Nauheim möchte die zweite Liga stellvertretend für die DEL2-Nachwuchsvereine einen Einblick in das „Training zu Zeiten von Covid19“ geben.

Bereits während des ersten „Lockdowns“ in Deutschland im Frühjahr 2020, haben die Trainer und Verantwortlichen aus Bad Nauheim alles dafür getan, um über das Internet mit den Sportlerinnen und Sportlern in Kontakt zu bleiben. Schon zu dieser Zeit sammelten sie viele Erfahrungen, die ihnen jetzt im zweiten „Lockdown“ helfen. Auch im Sommer, als es erlaubt war, gemeinsam zu trainieren, sorgte der Verein mit Hilfe von Sponsoren für optimale und sichere Bedingungen.

Derzeit finden für alle Mannschaften vier Mal wöchentlich Trainingseinheiten statt. Diese werden über die App „Zoom“ abgehalten, welche grundsätzlich kostenfrei ist. Die Trainer haben jedoch vom Verein eine „Zoom Pro Lizenz“ erhalten, wodurch sie mehr Funktionen nutzen können und die Meetings keine begrenzte Dauer haben. Das Training findet jedoch nicht nur online statt, die Athleten bekommen von den Trainern zudem Pläne, für Aktivitäten im Freien – beispielsweise joggen oder Fahrradfahren. Diese Extra-Pläne, welche nicht online durchgeführt werden, erhalten die Spielerinnen und Spieler als PDF-Dokument. Die im Training enthaltenen Übungen sind per Hyperlink mit Videos hinterlegt, sodass sich jeder genau ansehen kann, wie die Übung korrekt ausgeführt wird. 

Die Online-Trainingseinheiten bestehen aber nicht nur aus Athletikübungen. Grundsätzlich ist das Training aufgeteilt in einen einleitenden Teil, einen Athletik-Teil und einen Technik-Part, indem beispielsweise Stocktechnik und Täuschungen geschult werden. Dabei sind immer zwei Trainer anwesend, damit ein Coach die Übungen demonstrieren kann und ein anderer über die Kameras Feedback und Korrekturen erteilt. Bei all dem darf der Spaß und die Freude nicht zu kurz kommen. Aus diesem Grund werden immer wieder verschiedene Aktionen eingebaut. Beispielsweise hat „Hellvis“ - das Maskottchen der Bad Nauheimer - eine Trainingseinheit geleitet. Außerdem dürfen die Kinder selbst immer wieder eigene Übungen einbringen und es werden von den Trainern unterschiedliche Wettkämpfe eingebaut. Wer mit seinem Schläger und einem Tennisball am besten jonglieren kann, gewinnt dann auch mal ein T-Shirt des Vereins!

Der Mehrwert dieser ganzen Arbeit besteht natürlich nicht nur darin, dass die Spieler möglichst fit bleiben. Der Zusammenhalt im Verein und in den Mannschaften, sowie das Trainer-Athleten-Verhältnis werden in dieser schwierigen Zeit nicht etwa schlechter, sondern eher besser. Das Gemeinschaftsgefühl wird durch die vielen virtuellen Kontakte gestärkt und ein von der gesamten Mannschaft gesungenes Lied bereichert einen in dieser Zeit sonst eher tristen Geburtstag. All diese Punkte sorgen dafür, dass der Verein, auch wenn sich die Mitglieder nicht sehen können, weiter zusammenwächst. Es geht also nicht nur darum, die Spielerinnen und Spieler zu beschäftigen, sondern auch ganz klar darum, ihnen das Gefühl zu geben, dass die Mitspieler, die Trainer, der Vorstand und der gesamte Verein auch in Zeiten von Covid19 für sie da sind.

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