
Ravensburg und Kassel führen 2:0 - Niederlagen für das Topduo
Towerstars feiern 4:0 in Bad Nauheim, Huskies 6:4 in Frankfurt. Rosenheim 6:2 gegen Bietigheim, Dresden setzt sich 5:3 gegen Bremerhaven durch
Vorteil für Ravensburg und Kassel, Dämpfer für das Top-Duo der DEL2! Die Ravensburg Towerstars und die Kassel Huskies gingen in der „Best-of-Seven“-Serie des Playoff-Viertelfinales jeweils mit 2:0 in Front. Die Towerstars ließen dem 2:1 zum Auftakt nun am Sonntag ein 4:0 beim EC Bad Nauheim folgen. Kassel gewann auch das zweite hessische Derby, 6:4 hieß es bei den Löwen Frankfurt. Dagegen bezogen die Topfavoriten Niederlagen. Meister Bietigheim Steelers musste durch das 2:6 bei den Starbulls Rosenheim ebenso das 1:1 in der Serie hinnehmen wie die Fischtown Pinguins durch das 3:5 bei den Dresdner Eislöwen. Schon am Dienstag folgen die dritten Spiele.
Starbulls Rosenheim - Bietigheim Steelers 6:2 (0:1, 5:1, 1:0) – Serie: 1:1
Bietigheims Coach Kevin Gaudet musste auf David Wrigley verzichten, für den Top-Stürmer brachte er Shawn Weller. Die Gäste traten sehr konzentriert auf, während die Starbulls die Anfangsphase verschliefen. Nach einer frühen Strafzeit gegen Max Renner brauchten die Steelers keine halbe Minute, um in Überzahl durch die Direktabnahme von Marcus Sommerfeld den Führungstreffer zu erzielen. Keine 20 Sekunden zog Starbulls-Verteidiger Christoph Gottwald die Notbremse gegen Robin Just, doch den fälligen Strafschuss parierte Rosenheims Torwart Timo Herden ohne Probleme. Allmählich kamen die Starbulls dann aber in die Partie, doch es blieb bei der knappen Gästeführung zur ersten Pause. Im zweiten Drittel brannten die Starbulls ein Eishockeyfeuerwerk ab, mit dem wohl niemand gerechnet hat. Innerhalb von zweieinhalb Minuten drehten Tyler McNeely, CJ Stretch und Leopold Tausch mit ihren Toren den Spieß um. Die Starbulls spielten nun fast wie im Rausch. Wade MacLoed, Stefan Loibl und Fabian Zick ließen weitere gute Chancen für die Grün-Weißen aus. Als die Starbulls mit zwei Feldspielern mehr agieren konnten, hämmerte MacLeod die Scheibe aus der Halbdistanz zum 4:1 in die Maschen. Bietigheim konnte durch Sommerfeld noch einmal verkürzen. Doch die Starbulls nutzten eine Überzahlsituation durch McNeely zum 5:2. Im letzten Drittel kontrollierten die Starbulls das Spiel und verdienten sich den Ausgleich in der Serie. Für Bietigheim deutet sich anders als im Vorjahr, als das Team mit zwei Sweeps in die Finalserie einzog, ein steiniger Weg im Kampf um den Einzug in die nächste Runde an.
Tore: 0:1 Marcus Sommerfeld (1:42/PP1), 1:1 Tyler McNeely (24:09/PP1), 2:1 CJ Stretch (25:57), 3:1 Leopold Tausch (26:42), 4:1 Wade MacLeod (35:38/PP2), 4:2 Marcus Sommerfeld (37:41/PP1), 5:2 David Vallorani (39:01/PP1), 6:2 Josef Frank (48:17)
Zuschauer: 3.223
Dresdner Eislöwen - Fischtown Pinguins 5:3 (0:1, 1:0, 4:2) – Serie: 1:1
Dem Thriller am Freitag in Bremerhaven folgte auch in der EgeTrans Arena ein intensives Duell zwischen beiden Teams. Im ersten Drittel hatten die Gäste aus Bremerhaven die Oberhand, konnten aber eine Fünf-Minuten-Strafe gegen Kai Wissmann erst dann nutzen, als in dieser Phase ein weiterer Dresdner auf die Strafbank musste. Im 5:3-Powerplay folgte dann die Führung durch Pawel Dronia. Im Mittelabschnitt drängten die Gastgeber mit schnellen und druckvollen angriffen erfolgreich auf den Ausgleich. Im Schlussdrittel wurde es dann furios. Zunächst brachte Steven Rupprich die Gastgeber in Führung, doch Cody Lampl und David Stieler drehten den Spieß innerhalb von 52 Sekunden wieder zugunsten der Pinguins. Die Antwort der Gastgeber durch das erste Tor von Vladislav Filin ließ dann aber nicht lange auf sich warten. Und dann kam das Tor durch Marius Garten nach einem schön herausgespielten Konter genau zum richtigen Zeitpunkt. Filin machte mit einem Emptynetter 18 Sekunden vor dem Ende unter dem Jubel der Dresdner Fans den Deckel drauf. Es war ein verdienter Sieg für die Mannschaft von Trainer Bill Stewart, die bereits in Bremerhaven zum Auftakt einen starken Auftritt hatte. Dort geht es am Dienstag weiter, die Serie verspricht weiterhin Hochspannung. Einen Schreckmoment gab es für die Beteiligten und Zuschauer nach der Hälfte des Spiels. Hauptschiedsrichter Simon Aicher wurde in der 34. Minute von einem Puck im Gesicht getroffen und von Sanitätern vom Eis gebracht. Im Krankenhaus wurde ein Kieferbruch diagnostiziert, der am Montag operativ behandelt wird. Der zweite Schiedsrichter Willi Schimm leitete die Partie weiter.
Tore: 0:1 Pawel Dronia (12:28/PP2), 1:1 Petr Macholda (28:39/PP1), 2:1 Steven Rupprich (42:40), 2:2 Cody Lampl (48:51/PP1), 2:3 David Stieler (49:42), 3:3 Vladislav Filin (51:53), 4:3 Marius Garten (57:08), 5:3 Vladislav Filin (59:42/EN)
Zuschauer: 3.022
Löwen Frankfurt - EC Kassel Huskies 4:6 (3:2, 1:3, 0:1) – Serie: 0:2
Löwen-Sportdirektor Rich Chernomaz musste auf Dennis Reimer verzichten, der sich beim 2:5 am Freitag eine Knieverletzung zugezogen hatten. Ungeachtet dessen legten die Gastgeber in einem denkwürdigen Spiel gleich richtig los und führten gegen Ende des ersten Drittels gar mit 3:1. Doch die Huskies kamen noch vor der ersten Pause zum Anschluss durch Carter Proft. Und gleich in der ersten Minute des zweiten Abschnitts fiel mit einem Extraskater auf dem Eis der Ausgleich durch Jens Meilleur. Dann wurde es wild. Zunächst gelang den Gastgebern durch Richard Muellers Shorthander wieder die Führung, dann drehten die Huskies den Spieß durch Eric Stephan und Jamie MacQueen innerhalb von nur 87 Sekunden. Und Kassel legte im Schlussabschnitt nach. Während Frankfurt die Hauptrunden-Serie mit 3:1 dominierte, scheint die Mannschaft von Kassels Trainer Rico Rossi das richtige Rezept für die Playoffs gefunden zu haben.
Tore: 1:0 Lukas Laub (0:28), 1:1 Thomas Merl (5:40/PP1), 2:1 Nico Oprée (8:18), 3:1 Kris Sparre (15:34/PP1), 3:2 Carter Proft (18:22), 3:3 Jens Meilleur (40:58/EA), 4:3 Richard Mueller (22:39/SH1), 4:4 Eric Stephan (23:42), 4:5 Jamie Mac Queen (25:08), 4:6 Manuel Klinge (48:26/PP1)
Zuschauer: 5.870
EC Bad Nauheim - Ravensburg Towerstars 0:4 (0:1, 0:3, 0:0) – Serie: 0:2
Bad Nauheims Trainer Petri Kujala, der angesichts der Hauptrunde zum DEL2-Trainer des Jahres gekürt wurde, zog aus der 1:2-Niederlage in Ravensburg vornehmlich die positiven Aspekte. "Wir standen defensiv lange Zeit sicher, was gegen eine offensiv starke Ravensburger Mannschaft ein Schlüssel ist", sagte der 45-Jährige. Vor allem sein finnischer Landsmann Mikko Rämö, der ebenfalls gestern zum besten Torhüter der DEL2 gewählt wurde, hatte maßgeblich dazu beigetragen. Aber Sonntag waren die Karten neu gemischt. Und die Gäste hatten das bessere Blatt in den Händen. Die Mannschaft von Trainer Daniel Naud war bestens auf den Gegner und die Atmosphäre im Colonel-Knight-Stadion eingestellt und lieferte eine blitzsaubere Vorstellung ab. Im Mittelabschnitt zogen die Towerstars angetrieben von Spielmacher Brian Roloff und Torschütze Mathieu Tousignant unaufhaltsam davon und feierten einen überzeugenden zweiten Sieg. Im vergangenen Jahr wurde Ravensburg noch von den Löwen Frankfurt geschockt, nun scheint die Mannschaft von Naud die Roten Teufel nachhaltig beeindruckt zu haben.
Tore: 0:1 Patrick Kurz (8:45/PP2), 0:2 Brian Roloff (24:48), 0:3 Mathieu Tousignant (25:21), 0:4 Mathieu Tousignant (28:37)
Zuschauer: 3.708