
Bietigheim baut Spitzenposition aus
14 Punkte Vorsprung nach 2:1 in Crimmitschau / Bad Nauheim feiert vierten Overtime-Sieg in Folge (!) – 2:1 gegen Riessersee / Dresden gewinnt 5:0 gegen Kaufbeuren
Die Bietigheim Steelers gewinnen auch enge Spiele. Die Mannschaft von Trainer Kevin Gaudet kam am Sonntag zu einem 2:1 bei den Eispiraten Crimmitschau und vergrößerte den Vorsprung an der Tabellenspitze zum spielfreien Zweiten Lausitzer Füchse auf 14 Punkte. Wieder auf den dritten Rang vorgerückt sind die Starbulls Rosenheim dank eines 7:3 gegen die Ravensburg Towerstars. Platz machen musste der bayrische Rivale SC Riessersee, der 1:2 nach Verlängerung beim EC Bad Nauheim verlor und den Hessen den vierten Overtime-Sieg in bescherte (!). Der EV Landshut bot eine starke Leistung beim 3:2 gegen Aufsteiger Frankfurt nach 0:2-Rückstand. Die Kassel Huskies gewann ohne Probleme 4:1 gegen den Vorletzten Heilbronn. Und die 16. Niederlage in Serie hinnehmen musste der Letzte ESV Kaufbeuren mit dem 0:5 in Dresden (Foto: Trettin).
Starbulls Rosenheim – Ravensburg Towerstars 7:3 (2:2, 3:1, 2:0)
Spannung herrschte nur im ersten Drittel, dann zogen die Gastgeber die Zügel merklich an. Erstaunlich war auch diese Vorstellung der Starbulls angesichts der engen Personallage mit dem Fehlen der Verteidiger Max Renner (verletzt) und Beppo Frank (gesperrt) sowie Florian Gaschke. Schon am Freitag beim 1:2 im Spitzenspiel beim Zweiten Lausitzer Füchse war die Mannschaft von Trainer Franz Steer nah an einem Erfolgserlebnis. Am Sonntag gegen die auswärtsschwachen Towerstars waren Stephan Gottwald und Benjamin Zientek mit jeweils zwei Toren sowie Simon Fischhaber mit einem Tor und zwei Assists die entscheidenden Spieler. Ravensburg hatte nur im ersten Drittel was zu melden. Eine 5:3-Überzahl nutzte die Mannschaft von Trainer Daniel durch Radek Krestan und Johannes Sedlmayr innerhalb von 36 Sekunden maximal aus. Unter dem Strich standen die achte Niederlage im zehnten Auswärtsspiel und ein Wochenende ohne Punkte.
Tore: 1:0 Simon Fischhaber (7:13), 1:1 Radek Krestan (12:18/PP2), 1:2 Johannes Sedlmayr (12:53/PP1), 2:2 Stephan Gottwald (16:09), 3:2 Sergio Somma (40:26), 4:2 Stephan Gottwald (24:18), 4:3 Stephan Vogt (29:41), 5:3 Benjamin Zientek (32:49), 6:3 Fabian Zick (43:35/PP1), 7:3 Benjamin Zientek (55:34)
Zuschauer: 2.005
Kassel Huskies – Heilbronner Falken 4:1 (3:0, 1:0, 0:1)
Nach zuvor vier Niederlagen in sechs Spielen und zwei in Folge sind die Kassel Huskies wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Und nach dem undankbaren Einstand beim 3:5 am Freitag in Riessersee avancierte der neue Goalie Jeff Frazee beim 4:1 der Huskies gegen die Falken zu einem der Matchwinner. Den zweiten Shutout Kassels gegen den Tabellenvorletzten nach dem 5:0 im ersten Duell in Heilbronn machte Dustin Cameron kaputt. Der Heilbronner Routinier erhielt dann kurz vor dem Ende des Spiels wegen zu hohen Stocks noch eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Die stand auch ein bisschen sinnbildlich für die Misere in Heilbronn. Die Mannschaft von Trainer Igor Pavlov musste die sechste Niederlage in den vergangenen sieben Spielen hinnehmen.
Tore: 1:0 Jens Meilleur (6:58), 2:0 Mike Collins (8:45), 3:0 Adriano Carciola (17:26), 4:0 Adriano Carcoila (29:15/PP1), 4:1 Dustin Cameron (47:03)
Zuschauer: 3.019
EV Landshut – Löwen Frankfurt 3:2 (0:2, 1:0, 2:0)
Der EV Landshut hat am Sonntag ein Statement hinterlassen und das ewige Hin und Her in den letzten Spielen beendet. Der Sieg nach einem 0:2 gegen den bisher bärenstarken Aufsteiger Frankfurt ist ein Sieg des Willens gewesen. Am Ende des Auftaktdrittels kochten zwischen dem Landshuter Ty Morris und dem Frankfurter Clarke Breitkreutz die Emotionen ein wenig hoch – danach wurde wieder Eishockey gespielt. Und für die Gastgeber war es offenbar das Signal für die Aufholjagd. Und wie schon am Freitag beim 2:0 in Ravensburg entschieden die Top-Scorer Patrick Jarrett und Paul-John Fenton das Spiel. Jarrett legte das 2:2 von Fenton und das Siegtor von Peter Abstreiter auf und bereitete damit der Mannschaft von Trainer Andreas Brockmann ein perfektes Wochenende. Nach zehn Spielen, in denen immer gepunktet wurde, gingen die von Tim Kehler trainierten Gäste erstmals wieder leer aus. Dennoch lieferte Frankfurt erneut einen Beweis der Stärke ab – trotz der dünnen Personaldecke.Es fehlten Kyle Ostrow, Marc Schaub, Thomas Ziolkowski und James Jarvis.
Tore: 0:1 Christian Wichert (1:27), 0:2 Marcus Weber (7:12), 1:2 Michael Endras (20:58), 2:2 Paul-John Fenton (45:08), 3:2 Peter Abstreiter (47:13)
Zuschauer: 4.411
Dresdner Eislöwen – ESV Kaufbeuren 5:0 (2:0, 2:0, 1:0)
Dresden zeigte nach zuvor fünf Niederlagen in sechs Spielen wieder Qualitäten. Schon am Freitag in Bietigheim stand die Mannschaft von Trainer Andreas Popiesch zwei Drittel sehr kompakt, kollabierte angesichts der Feuerkraft des Spitzenreiters aber im Schlussabschnitt noch und verlor 2:5. Der zurzeit überragende Stefan Chaput war mit zwei Toren und einem Assist erneut eine der Schlüsselfiguren^. Und Goalie Kevin Nastiuk sicherte den zweiten Shutout der Saison für Dresden. Den ersten hatte Peter Holmgren gegen die Fischtown Pinguins geholt (4:0). Bei den bemitleidenswerten Gästen folgte dem Hoffnungsschimmer am Freitag beim 1:2 nach Verlängerung gegen Bad Nauheim wieder die Ernüchterung. Die ersatzgeschwächte Mannschaft von Interimscoach Juha Nokelainen kassierte die 16. Niederlage in Folge. Nokelainen nahm den lange verletzten Stefan Vajs nach dem vierten Gegentreffer aus dem Tor und brachte für die Restspielzeit Maximilian Sigl.
Tore: 1:0 Carsten Gosdeck (1:20), 2:0 Stefan Chaput (7:24/PP1), 3:0 Hugo Boisvert 25:32/PP1), 4:0 Dominik Grafenthin (26:34/EN), 5:0 Stefan Chaput (58:41)
Zuschauer: 1.921
Eispiraten Crimmitschau – Bietigheim Steelers 1:2 (0:1, 0:1, 1:0)
Dem ersten Auswärtssieg der Saison ließen die Eispiraten Crimmitschau eine couragierte Leistung gegen das Ausnahmeteam in der DEL folgen. Dennoch setzte sich der Spitzenreiter am Ende durch. Der 2:0-Vorsprung durch Benjamin Hüfner und Archie Skalbeck sollte den Unterschied ausmachen. Bietigheim punktete damit in 18 der bislang 20 Spiele der laufenden Saison. Da der Zweite Lausitzer Füchse spielfrei hatte, vergrößerten die Steelers den Vorsprung an der Tabellenspitze auf 14 Punkte. Crimmitschau bleibt weiter auf dem drittletzten Tabellenplatz hängen.
Tore: 0:1 Benjamin Hüfner (5:49), 0:2 Archie Skalbeck (37:07), 1;2 Jakub Langhammer (49:57)
Zuschauer: 1.656
EC Bad Nauheim – SC Riessersee 2:1 (0:1, 1:0, 0:0, 1:0) OT
Allmählich wird es ein wenig kurios: Der EC Bad Nauheim feierte den vierten Overtime-Sieg in Folge. Und die Mannschaft von Trainer Petri Kujala, die am Freitag noch so große Probleme beim Tabellenletzten ESV Kaufbeuren hatte, verdiente sich diesen Erfolg. Denn der SC Riessersee arbeitete sich zuletzt bis auf den dritten Tabellenrang nach oben. Ein Rückstand gegen die Mannschaft von Toni Krinner ist bereits eine kritische Situation. Aber am Sonntag verhalf ausgerechnet Riessersees zweitbester Offensivmann Jaroslav Kracik den Hessen zur nächsten goldenen Gelegenheit. Nach nur drei Sekunden der Verlängerung leistete Kracik eine Strafzeit, die Kyle Helms nutzte. Die Roten Teufel feierten den achten Sieg im elften Heimspiel. Die Gäste nahmen immerhin etwas Zählbares mit, mussten Rosenheim aber in der Tabelle wieder vorbeiziehen lassen.
Tore: 0:1 Andreas Pauli 4:42), 1:1 Matt Beca (31:57), 2:1 Kyle Helms (61:56/PP1)
Zuschauer: 2.327
Der 20. DEL2-Spieltag im Überblick, Sonntag (23. November 2014):
Starbulls Rosenheim – Ravensburg Towerstars 7:3 (2:2, 3:1, 2:0)
Kassel Huskies – Heilbronner Falken 4:1 (3:0, 1:0, 0:1)
EV Landshut – Löwen Frankfurt 3:2 (0:2, 1:0, 2:0)
Dresdner Eislöwen – ESV Kaufbeuren 5:0 (2:0, 2:0, 1:0)
Eispiraten Crimmitschau – Bietigheim Steelers 1:2 (0:1, 0:1, 1:0)
EC Bad Nauheim – SC Riessersee 2:1 (0:1, 1:0, 0:0, 1:0) OT