
Bietigheim feiert zum 13. Mal, Wahnsinns-Derby in Frankfurt
Steelers 4:3 nach Penaltyschießen in Bad Nauheim, Bremerhaven 1:2 nach Verlängerung gegen Füchse, Mueller trifft für Löwen zum 7:6 gegen Kassel, Crimmitschau 3:0 gegen ESVK
Die Bietigheim Steelers setzten ihren unheimlichen Lauf in der DEL2 fort und feierten am Sonntag den 13. Sieg in Folge. Allerdings musste der Meister nach zuvor perfekten 36 Punkten beim 4:3 nach Verlängerung in Bad Nauheim ein wenig Federn lassen. Weiter erfolglos bleibt Bietigheims Dauerrivale. Die Fischtown Pinguins kassierten mit dem 1:2 nach Verlängerung gegen die Lausitzer Füchse die vierte Niederlage in Folge und haben nunmehr vier Punkte Rückstand auf die Steelers. Zum Jahreswechsel war Bremerhaven Spitzenreiter mit acht Zählern Vorsprung. Ein Spektakel erlebten die Fans in Frankfurt beim 7:6 der Löwen nach Verlängerung im Derby gegen die Huskies. Der Dritte aus Kassel holte im Schlussdrittel einen 2:6-Rückstand auf. Damit beträgt der Vorsprung auf die viertplatzierten Ravensburg Towerstars, die 4:2 gegen Riessersee gewannen, noch vier Zähler. Die Starbulls Rosenheim blieben mit dem 4:1 gegen den EHC Freiburg in der Erfolgsspur. Nach den 14 Gegentoren in Kassel feierte Crimmitschau einen 3:0-Sieg gegen Kaufbeuren. Und die Dresdner Eislöwen kamen nach einem 0:2-Rückstand zu einem 5:4-Shootout-Sieg bei den Heilbronner Falken.
EC Bad Nauheim - Bietigheim Steelers 3:4 (1:1, 1:2, 1:0, 0:1) OT
Es ist schon ein wenig unheimlich. Steelers-Coach Kevin Gaudet hatte in Bad Nauheim erneut ein übersichtliches Aufgebot zur Verfügung. Und trotzdem feierte der Meister im Colonel-Knight-Stadion am Sonntag den 13. Sieg in Folge. In einer intensiven Begegnung ging es zwischen beiden Mannschaften hin und her. Die Roten Teufel forderten den Tabellenführer, der aber immer eine Antwort parat hatte. Und wie schon beim 9:5 am Freitag gegen Heilbronn war es Rückkehrer Paul-John Fenton, der in seinem zweiten Spiel einen Rückstand ausglich. Doch trotz der Führung reichte es für die Gäste nicht zum 13. Sieg in Folge in der regulären Spielzeit. Henri Laurila sicherte den Roten Teufeln einen Punkt. In der Verlängerung ließ der Meister den Gastgebern aber keine Zeit, ins Rollen zu kommen. Robin Just traf nach 16 Sekunden zum dritten Sieg im dritten Spiel gegen Bad Nauheim.
Tore: 0:1 Shawn Weller (10:46), 1:1 Dustin Cameron (13:35), 2:1 Nick Dineen (27:17/PP1), Paul-John Fenton (33:19/PP1), 2:3 David Wrigley (36:46), 3:3 Henri Laurila (53:16/PP1), 3:4 Robin Just (60:16)
Zuschauer: 2.577
Fischtown Pinguins - Lausitzer Füchse 1:2 (0:0, 0:1, 1:0, 0:1) OT
Bei den Fischtown Pinguins ist weiter der Wurm drin. Die Gastgeber finden derzeit vor allem in der Offensive nicht die richtigen Mittel. Fünf Tore brachte die Mannschaft von Trainer Ben Doucet in den vergangenen vier Spielen zustande. Gegen die cleveren Gäste aus der Lausitz fehlten wie schon in den Spielen zuvor die zündenden Ideen. Immer ein Pass zu viel, anstatt zu schießen. Das wurde am Sonntag besonders in Überzahl deutlich, in der die Scheibe kaum zum gegnerischen Tor gebracht wurde. Das nutzten die Füchse, die mannschaftlich sehr geschlossen auftraten. In der Verlängerung machte in David Stieler erneut einer der Leistungsträger den entscheidenden Fehler. „Ich bin stolz auf meine Spieler, die als Mannschaft auftraten. Und unser Torhüter war fantastisch“, sagte Weißwassers Trainer Paul Gardner zu seinem Goalie Johannes Wiedemann. „Aber es war nur ein Spiel, wir haben noch einen langen Weg vor uns“, ergänzte Gardner mit Blick auf eine mögliche Playoff-Qualifikation. Derzeit beträgt der Rückstand auf den zehnten Rang sieben Punkte. Bremerhaven, zur Jahreswende noch acht Zähler vor Meister Bietigheim, hat nun vier Punkte Rückstand auf den Tabellenführer.
Tore: 0:1 Darren Haydar (28:27/PP1), 1:1 David Zucker (48:51), 1:2 Ken Magowan (63:39)
Zuschauer: 4.102
Eispiraten Crimmitschau - ESV Kaufbeuren 3:0 (0:0, 1:0, 2:0)
Den fürchterlichen Freitagabend mit den 14 Gegentoren in Kassel hatten die Eispiraten schnell abgehakt. In dem wichtigen Spiel im Kampf um die Playoffs gegen den direkten Konkurrenten aus Kaufbeuren waren die Westsachsen vor heimischer Kulisse wieder voll da. Wie auch Trainer Chris Lee. Der hatte in Kassel Herz-Kreislauf-Probleme, aber nach einer ärztlichen Kontrolle war wieder alles in Ordnung. Wieder im Tor der Crimmitschauer stand Ryan Nie. Die Eispiraten waren im ersten Drittel auf Sicherheit bedacht und fanden für den weiteren Spielverlauf dadurch Sicherheit. Im Mitteldrittel wurde das Lee-Team dann aktiver. Zahlreiche gute Chancen konnten von den Gästen erst in letzter Sekunde vereitelt werden. In der 33. Minute brach André Schietzold dann den Bann. In Überzahl zirkelt der Verteidiger die Scheibe ins lange Kreuzeck. Im Schlussabschnitt war es dann bis kurz vor Ende eine Zitterpartie, ehe Eric Lampe die Heim-Fans erlöste. Damit baute Crimmitschau den Vorsprung auf den Elften Kaufbeuren auf vier Punkte aus. Der ESVK hingegen kam erneut nicht aus der Krise heraus und kassierte die neunte Niederlage in Folge.
Tore: 1:0 André Schietzold (32:41/PP1), 2:0 Eric Lampe (57:31), 3:0 Alexander Höller (58:13/EN)
Zuschauer: 2.057
Starbulls Rosenheim - EHC Freiburg 4:1 (0:0, 3:0, 1:1)
Die Starbulls taten sich in den ersten 20 Minuten schwer gegen defensiv gut gestaffelte und diszipliniert agierende Freiburger, die nach vorne jegliches Risiko scheuten und deshalb auch nie in Gefahr gerieten, einen schnellen Gegenstoß hinnehmen zu müssen. Trotzdem waren die Starbulls mehrfach dem Führungstreffer ganz nah: Maximilian Vollmayer vergab im Nachschuss, David Vallorani traf nur den Pfosten, und in der einzigen Überzahlsituation des ersten Spielabschnitts zielten Michael Rohner, Vallorani, Stefan Loibl und Wade MacLeod zu ungenau. Die Gäste aus dem Breisgau hatten Chancen durch Jannik Herm und Stefano Rupp. Gleiches Bild im zweiten Spielabschnitt. Die Starbulls taten mehr für das Spiel, die Gäste verteidigten geschickt – allerdings nicht mehr ganz so diszipliniert. Peter Lindlbauer brach schließlich in doppelter Überzahl den Bann. Gegen Drittelende wurde es kurios. Zunächst vergab Marc Wittfoth gleich zweimal in Unterzahl gegen den stark reagierenden Lukas Steinhauer im Tor der Starbulls, ehe dann die Gastgeber gleich zweimal in Unterzahl zuschlugen. Wade MacLeod wurde per Notbremse am Abschluss gehindert. Den fälligen Strafschuss verwandelte er souverän. Und dann erzielte Simon Fischhaber das erste Unterzahl-Tor der Rosenheimer, Tyler McNeely kurz nach der zweiten Pause das zweite. Damit war die Entscheidung endgültig gefallen. Während Rosenheim den fünften Sieg in Folge und den siebten in den vergangenen acht Spielen feierte, verloren die Breisgauer erstmals nach vier Siegen wieder.
Tore: 1:0 Peter Lindlbauer (29:41/PP2), 2:0 Wade MacLeod (38:20/PS), 3:0 Simon Fischhaber (39:34/SH1), 4:0 Tyler McNeely (40:56/SH1), 4:1 Marc Wittfoth (58:53)
Zuschauer: 2.322
Löwen Frankfurt - EC Kassel Huskies 7:6 (4:1, 1:1, 1:4, 1:0) OT
Mit über 6.000 Zuschauern war der Rahmen in der Eissporthalle am Ratsweg prächtig. Und die Gäste aus Kassel machten zunächst da weiter, wo sie am Freitag beim 14:2 gegen die Eispiraten Crimmitschau aufgehört hatten. Die Mannschaft von Trainer Rico Rossi ging bereits nach 52 Sekunden durch Jamie MacQueen in Führung. Daran hatten die Gastgeber zunächst einmal zu kauen. Doch das Team von Sportdirektor und Trainer Rich Chernomaz ließ sich in dem Derby natürlich nicht hängen und drehte die Partie innerhalb von nicht ganz vier Minuten. Der Jubel unter den Heim-Fans war groß. Nach dem 6:2 durch Torschützenkönig Richard Mueller zu Beginn des Schlussabschnitts schien die Begegnung gelaufen – doch dann wachten die Nordhessen plötzlich auf. Vier Tore in weniger als zwölf Minuten – und es ging in die Verlängerung. Und da wurde Mueller mit seinem Powerplay-Tor und dritten Treffer des Abends zum gefeierten Mann bei den Gastgebern. Für die Löwen kann der Sieg gegen den Tabellendritten Signalwirkung haben. Den Huskies sitzen nun wieder die Ravensburg Towerstars etwas mehr im Nacken, der Vorsprung auf den Vierten schmolz auf vier Zähler zusammen.
Tore: 0:1 Jamie MacQueen (0:52/PP1), 1:1 Nick Mazzolini (13:14), 2:1 Kris Sparre (15:29/PP1), 3:1 Lukas Laub (15:49), 4:1 Richard Mueller (16:53/PP1), 4:2 Braden Pimm (30:51), 5:2 Stefan Chaput (32:14/SH1), 6:2 Richard Mueller (43:15/PP1), 6:3 Jamie MacQueen (46:05/PP1), 6:4 Carter Proft (53:12//PP1), 6:5 Taylor Carnevale (56:36), 6:6 Manuel Klinge (57:36), 7:6 Richard Mueller (60:22/PP1)
Zuschauer: 6.625
Heilbronner Falken - Dresdner Eislöwen 4:5 (2:1, 2:3, 0:0, 0:0, 0:1) SO
Die Heilbronner Falken sorgten an diesem Wochenende für allergrößte Unterhaltung. Bereits am Freitag lieferte das Team von Trainer Mannix Wolf Meister Bietigheim Steelers beim 5:9 im Derby einen großen Kampf. Und der Tabellenletzte knüpfte daran auch gegen die Dresdner Eislöwen an, gegen die es in zwei Spielen zuvor zwei Niederlagen und 14 Gegentore gab. Aber die Gäste, mit dem Wind des Sieges gegen Bremerhaven am Freitag im Rücken, ließen sich durch den 0:2-Rückstand nicht entmutigen. Die Mannschaft von Trainer Bill Stewart kam dank ihrer Offensivqualitäten wieder schnell ins Spiel zurück. Die Leidenschaft der Heilbronner wurde immerhin mit einem Punkt belohnt, nicht aber mit einem Sieg. Denn für die Eislöwen erzielte wieder einmal Shootout-Spezialist Petr Macholda das entscheidende Tor zum Extrapunkt.
Tore: 1:0 Brad Schell (10:04), 2:0 Joseph Lewis (14:58/PP1), 2:1 Feodor Boiarchinov (19:09), 2:2 Harrison Reed (22:38/PP1), 3:2 Thomas Gödtel (23:22), 3:3 Harrison Reed (29:01), 3:4 René Kramer (34:09/PP1), 4:4 Richard Gelke (35:45/PP1), 4:5 Petr Macholda (SO)
Zuschauer: 1.035
Ravensburg Towerstars - SC Riessersee 4:2 (2:1, 1:0, 1:1)
Towerstars-Trainer Daniel Naud konnte am Sonntag erstmals Tryout-Stürmer Adam Havlik einsetzen. Der Tscheche wurde kurzfristig verpflichtet, weil es nicht sicher ist, ob der am Pfeiffer’schen Drüsenfieber erkrankte Goalgetter Mathieu Tousignant in dieser Saison nochmals zum Einsatz kommt. Fast schon grotesk stellt sich die personelle Lage bei den Gästen aus Riessersee seit Wochen dar. Beim bemerkenswerten 4:3 nach Shootout am Freitag gegen die Löwen Frankfurt, die bereits mit 3:1 geführt hatten, beendeten die Garmischer das Spiel mit drei Verteidigern und insgesamt zwölf Feldspielern. In Ravensburg hatte SCR-Trainer Tim Regan fünf Verteidiger und neun Stürmer dabei. Dafür lief es in der Eissporthalle Ravensburg erneut nicht so schlecht. Doch Julian Eichingers 1:1 hielt nur 29 Sekunden. Insgesamt hatten die Towerstars sowohl personell als auch spielerisch einen Tick mehr zu bieten und verkürzten den Rückstand auf den Dritten Kassel auf vier Punkte. Riessersees Vorsprung auf den Elften Kaufbeuren beträgt weiter sieben Punkte.
Tore: 1:0 Radek Krestan (5:08/PP1), 1:1 Julian Eichinger (9:06), 2:1 Konstantin Schmidt (9:35/PP1), 3:1 Austin Smith (27:48), 4:1 Stephan Vogt (52:37), 4:2 Mark Heatley (56:23)
Zuschauer: 2.324
38. Spieltag (Sonntag, 17. Januar 2016)
EC Bad Nauheim - Bietigheim Steelers 3:4 (1:1, 1:2, 1:0, 0:1) OT
Fischtown Pinguins - Lausitzer Füchse 1:2 (0:0, 0:1, 1:0, 0:1) OT
Eispiraten Crimmitschau - ESV Kaufbeuren 3:0 (0:0, 1:0, 2:0)
Starbulls Rosenheim - EHC Freiburg 4:1 (0:0, 3:0, 1:1)
Löwen Frankfurt - EC Kassel Huskies 7:6 (4:1, 1:1, 1:4, 1:0) OT
Heilbronner Falken - Dresdner Eislöwen 4:5 (2:1, 2:3, 0:0, 0:0, 0:1) SO
Ravensburg Towerstars - SC Riessersee 4:2 (2:1, 1:0, 1:1)