
Bietigheim für den Meister außer Sichtweite
Bremerhaven tritt mit 18 Punkten Rückstand bei den Steelers an / Füchse treffen im Spitzenduell auf Tabellennachbarn Frankfurt / Kellerduell Kaufbeuren-Heilbronn
Die geografische Distanz zwischen Bremerhaven und Bietigheim spiegelt sich derzeit auch in der DEL2-Tabelle wider. 670 Kilometer sind es von der Nordsee über die A7 in Richtung Süden, 18 Punkte liegt Meister Fischtown Pinguins hinter Tabellenführer Steelers nach 15. Spieltag. Dennoch tritt Mike Stewart (Foto) am Sonntag mit seinem Team in Bietigheim an. Das zweite Duell der DEL2-Finalisten steht sicherlich im Mittelpunkt am Sonntag. Keineswegs weniger spannend das Restprogramm. Vor allem richten sich die Augen auf das Spitzenduell zwischen den Tabellennachbarn Lausitzer Füchse und Löwen Frankfurt. Oder auf das Kellerduell zwischen Kaufbeuren und Heilbronn.
Starbulls Rosenheim – Eispiraten Crimmitschau (17.00 Uhr)
Frohen Mutes ging es für die Starbulls in den Norden – und zufrieden zurück mit einem 1:0-Sieg beim Meister Fischtown Pinguins im Gepäck. Fünf Tage nach dem 2:5 in Bad Nauheim zeigte sich Rosenheim wie von Trainer Franz Steer gewünscht diszipliniert und nahm nur vier Strafzeiten. Dazu kamen eine akkurate Leistung von Goalie Patrick Ehelechner und das Tor von Tim Kunes zum rechten Zeitpunkt.
Sonntag geht es nun gegen die auswärts noch sieglosen Eispiraten Crimmitschau, trotzdem warnt Steer eindringlich: „Die sind zwar dahinten in der Tabelle, aber deren Spiele sind immer sehr eng. Es ist ja nicht so, dass die nicht Eishockey spielen.“ Und, die Eispiraten haben sammelten am Freitag mit dem Last-Minute-Sieg zum 2:1 gegen den SC Riessersee weiteres Selbstvertrauen. „Wir versuchen in Rosenheim das zu spielen, was wir zuhause bringen – über die 60 Minuten. In Weißwasser haben wir zu Beginn geschlafen, aber dann unser Spiel gezeigt“, sagte Trainer Chris Lee mit Blick auf das 5:6 bei den Lausitzer Füchsen, wo man einen 1:4-Rückstand egalisierte.
Bisher:
12.09.2014: Rosenheim – Crimmitschau 4:1
EV Landshut – EC Bad Nauheim (17.00)
Zeit zum Wunden lecken hat man an einen DEL2-Wochenende kaum. Insofern blieb für die Kontrahenten Landshut und Bad Nauheim eigentlich nur der Blick auf die nächste Aufgabe. Dem EVL wurde der zweite Auswärtssieg in Folge von den Kassel Huskies innerhalb von 20 Sekunden vor der Nase weggeschnappt. Dazu hatten die Kanoniere Patrick Jarrett und Paul-John-Fenton am Freitagabend Feuerpause. Das soll sich gegen die Roten Teufel natürlich ändern. Die lebten im Wesentlichen von ihrer Heimstärke, das 2:6 gegen Spitzenreiter Bietigheim am Freitag war die erste Niederlage auf eigenem Eis nach zuvor sechs Siegen in Folge. Trainer Petri Kujala forderte deswegen auch in Landshut eine konzentrierte Leistung seines Teams, um die Scharte auszuwetzen. „Wir hatten zu viel Respekt vor Bietigheim. Dies hat zu Fehlern geführt, die Steelers eiskalt ausgenutzt haben“, sagte Kujala und setzt damit auf mehr Mut. Immerhin: Seine Topscorer Dusan Frosch, Max Campbell und Vitalij Aab waren an beiden Toren gegen Bietigheim beteiligt und werden sicherlich auch beim EVL vorangehen. Kleiner Wermutstropfen war allerdings der vorzeitige Abgang von Goalie Jan Guryca, er musste nach dem fünften Gegentor runter und wurde am Samstag eingehender untersucht.
Bisher:
12.10.2014: Bad Nauheim – Landshut 3:2
Bietigheim Steelers – Fischtown Pinguins (17.00)
Dass die Schere zwischen den beiden Playoff-Finalkonkurrenten vor dem 16. Spieltag soweit auseinandergeht, hätte sicherlich keiner der Experten vorausgesagt. Nach 15 Spielen stehen für Bremerhaven bereits acht glatte Niederlagen zu Buche – vergangene Saison waren es in 54 Spielen zwölf. Beim Meister haderte man nach dem 0:1 gegen Rosenheim zum wiederholten Male damit, dass Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis zueinander stehen. Über die gesamte Dauer des Spiels waren die Seestädter das dominierende Team. "Das war bitter, aber wir müssen jetzt die Köpfe hoch nehmen und uns auf die nächsten Aufgaben konzentrieren. Selbstmitleid bringt niemanden weiter!", sagte Coach Mike Stewart nach der vierten Heimniederlage in Folge. Ein Erfolgserlebnis beim enteilten Spitzenreiter vor der Länderspielpause käme da gerade recht. In Bietigheim strotzen die Spieler nur so vor Selbstvertrauen, dass zeigte das 6:2 beim heimstarken EC Bad Nauheim ganz deutlich. Sogar das Fehlen von Justin Kelly konnte die Mannschaft von Kevin Gaudet gut kompensieren – so zum Beispiel durch Marcel Kahle. Der Stürmer von Kooperationspartner Iserlohn Roosters kam unter der Woche nach Bietigheim, um Spielpraxis zu sammeln und führte sich im ersten Spiel mit einem Doppelpack prächtig ein.
Bisher:
12.10.2014: Pinguins – Bietigheim 0:5
Lausitzer Füchse – Löwen Frankfurt (17.00)
Die Zuschauer erwartet in der Lausitz am Sonntag Eishockey auf höchstem Niveau. Die Entwicklungen beider Teams im Verlauf der Saison gingen stetig nach oben. Der Auftritt der Füchse beim 6:2 im Sachsenderby bei den Dresdner Eislöwen war für die Mannschaft von Trainer Dirk Rohrbach sicherlich der vorläufige Höhepunkt. „Wenn eine Mannschaft sieben Siege in Serie feiert, dann schaut man bei der Analyse natürlich genau hin. Ich denke, uns ist es gelungen, das Team gut einzustellen. In den ersten zwei Dritteln haben wir genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Es war perfektes Eishockey. Das fünfte Tor war wichtig, um ein Zeichen zu setzen“, sagte Coach Dirk Rohrbach nach dem fünften Sieg seines Teams in Folge. Ganz so groß war das Kaliber der Frankfurter am Freitag sicherlich nicht, aber der Weg des Teams von Trainer Tim Kehler zum 5:3 gegen Heilbronn zeigte das Selbstbewusstsein. „30 Minuten war Heilbronn besser, aber die zweiten 30 Minuten haben uns gehört, und ich bin angesichts unserer Verletzten sehr zufrieden, dass wir Wege finden, unsere Spiele zu gewinnen. Sonderlob an unsere Förderlizenz-Spieler aus Nürnberg, die sich so toll eingefügt haben", sagte Kehler zu Andreas Schwarz, David Elster, Marco Pfleger und Marcus Weber. 16 Punkte sammelte Frankfurt aus den vergangenen sieben Spielen.
Bisher:
26.09.2014: Frankfurt – Füchse 5:4
Heilbronner Falken – ESV Kaufbeuren (18.30)
Vorletzter gegen Letzter: Der Saisonverlauf war bislang für beide Teams im Wesentlichen enttäuschend. Die Kaufbeurer Freudenmomente begrenzten sich auf die ersten vier Spiele, die man allesamt gewann und auch die Tabellenführung erklomm. Vor allem durch Verletzungen wurde man dann durchgereicht – und verlor auch ein Stück Selbstvertrauen, Möglichkeiten zu nutzen. Am Freitag lag man gegen Ravensburg mit Zwei Toren in Front und musste durch den Dreierpack des Ex-Jokers Maur Edwards ein 3:4 hinnehmen. Wie schon beim 3:6 gegen Landshut. Dazu griff dann auch wieder das Verletzungspech. Vor dem Spiel musste Trainer Uli Egen auf die Ausfälle der Stürmer Roland Mayr und Lukas Gohlke reagierten, während des Spiels traf es dann noch Verteidiger Gregor Stein. Grund zur Freude hatte man bei den Falken nur während eines Zwischenhochs mit drei Siegen in Serie. Das 3:5 in Frankfurt nach 3:1-Führung war die vierte Niederlage in den vergangenen fünf Spielen.
Bisher:
12.10.2014: Kaufbeuren – Heilbronn 2:3
Ravensburg Towerstars – Kassel Huskies (18.30)
Im ersten Aufeinandertreffen fügten die Kassel Huskies den Towerstars die erste Saisonniederlage zu. Das zweite Drittel war mit 0:6 ein Alptraum für Ravenburg. Nach diesem Erlebnis folgten für das Team von Trainer Daniel Naud weitere fünf Auswärtsniederlagen am Stück – bis zum 4:3 am Freitag in Kaufbeuren nach 0:2-Rückstand. „Man hat uns im ersten Drittel angemerkt, dass wir schon seit einiger Zeit kein Auswärtsspiel mehr gewonnen haben“, sagte Daniel Naud nach dem Spiel. Allzu groß feiern konnte man den Sieg freilich nicht. „Wir haben die Chance, mit sechs Punkten in die Pause zu gehen und die wollen wir auch nützen“, sagt der Coach. Zur Vorbereitung auf das Spiel hat der Trainer eine recht einfache Taktik: „Ich muss den Jungs nur das ominöse, zweite 0:6 Drittel beim Hinspiel in Kassel auf Video zeigen, das sollte als Motivation ausreichen.“ Die dürfte beim Dritten aus Kassel nicht geringer sein nach dem 2:1-Erfolg gegen Landshut in den Schlussminuten. Wermutstropfen war allerdings das vorzeitige Ende von Goalie Mika Järvinen, der nach einem Zusammenprall mit EVL-Verteidiger Andreas Gawlik vom Eis musste. „Ein großes Lob muss ich an meine Mannschaft aussprechen, dass sie nach der Verletzung unseres Torhüters Mika Järvinen nicht verunsichert oder geschockt reagiert sondern einfach weitergespielt hat. Wir haben gekämpft, gekratzt und gebissen, um die Tore zu erzwingen“, sagte Trainer Rico Rossi zum Doppelschlag innerhalb von 20 Sekunden von Mike Collins und Sven Valenti. Als weitere gute Nachricht kam hinzu, dass Järvinen weiter in Kassel bleiben wird und somit seine Option für einen vorzeitigen Wechsel nicht gezogen hat.
Bisher:
21.09.2014: Kassel – Ravensburg 7:2
SC Riessersee – Dresdner Eislöwen (18.30)
Ein wenig Ernüchterung kehrte wieder in Riessersee und Dresden ein. Die Serie der Eislöwen endete bei sieben Siegen, gegen die Lausitzer Füchse gab es ein klares 2:6. „Wir haben in der Vorbereitung auf das Spiel darauf aufmerksam gemacht, dass Weißwasser offensiv stark und mit einem guten Umkehrspiel agiert. Über weite Strecken hat allerdings unsere Zuordnung nicht gestimmt. Wir haben keinen Zugriff zum Spiel gefunden“, sagte Dresdens Trainer Thomas Popiesch und fügte an: „Es steht fest, dass bei uns alles zu 100 Prozent stimmen muss, wenn wir Spiele für uns entscheiden wollen. Mir ist es gerade mit Blick auf den Sonntag aber wichtig, dass die Mannschaft gefightet hat.“ Denn im Schlussdrittel gegen die Füchse fand man dann wieder zum Spiel aus der Erfolgsphase zurück. In Riessersee dürfte man sich über die Last-Minute-Niederlage in Crimmitschau noch ärgern. Nach zwei Auswärtsniederlagen kann die Mannschaft von Toni Krinner in Garmisch den Faden wieder aufnehmen, wo man zuletzt zweimal gewann.
Bisher:
12.10.2014: Dresden – Riessersee 2:1
Der 16. DEL2-Spieltag (2. November 2014) im Überblick:
Starbulls Rosenheim – Eispiraten Crimmitschau (17.00 Uhr)
EV Landshut – EC Bad Nauheim (17.00)
Bietigheim Steelers – Fischtown Pinguins (17.00)
Lausitzer Füchse – Löwen Frankfurt (17.00)
Heilbronner Falken – ESV Kaufbeuren (18.30)
Ravensburg Towerstars – Kassel Huskies (18.30)
SC Riessersee – Dresdner Eislöwen (18.30)