
Bietigheim kann am Sonntag alles klar machen – Ravensburg ist zurück
Meister feiert 3:2 nach Verlängerung und dritten Sieg gegen Dresden. Towerstars verkürzen durch 4:1 in der Serie gegen Kassel auf 1:2
Meister Bietigheim Steelers steht vor dem dritten Einzug in die Finalserie der DEL2 in Folge. Die Mannschaft von Trainer Kevin Gaudet gewann am Freitagabend in einem packenden Spiel gegen die Dresdner Eislöwen dank des Tores von Marcus Sommerfeld mit 3:2 nach Verlängerung und damit auch das dritte Spiel der Halbfinalserie. Damit können die Steelers am Sonntag in Dresden den „Sweep“ perfekt machen. Die Ravensburg Towerstars sind unterdessen in der Serie gegen die Kassel Huskies angekommen. Die Mannschaft von Trainer Daniel Naud feierte einen am Ende überzeugenden 6:1-Sieg und verkürzte auf 1:2.
Bietigheim Steelers - Dresdner Eislöwen 3:2 (0:1, 2:0, 0:1, 1:0) OT – Serie: 3:0
Über 4.000 Zuschauer sorgten vom ersten Bully an für eine prächtige Stimmung in der EgeTrans Arena. Und beide Mannschaften gingen von Beginn an mit voller Leidenschaft zur Sache. Bemerkenswert war die Tatsache, dass bei den Eislöwen nichts von einer Verunsicherung nach der schmerzlichen 3:4-Niederlage in Spiel 2 und der vergebenen 3:1-Führung oder wegen des Ausfalls von David Rodman zu sehen war. Die Mannschaft von Trainer Bill Stewart agierte auf Augenhöhe und bereitete dem Meister in vielen Sequenzen Probleme. Im Mittelpunkt standen in den ersten 20 Minuten die Goalies Sinisa Martinovic und Brett Jaeger. Martinovic war für Bietigheim ebenso großer Rückhalt wie Jaeger für Dresden. Die Gäste wirkten in den ersten 20 Minuten etwas zielstrebiger und waren einem Torerfolg näher. Daher war die Führung durch Vladislav Filin auch nicht unverdient. Dresden nahm den Schwung mit in den Mittelabschnitt. Doch zwei Überzahl-Spiele in den ersten acht Minuten konnte das Stewart-Team nicht nutzen. Fast schleichend wurde der Meister dann zielstrebiger und setzte den Gegner mehr und mehr unter Druck. Dadurch wurden Scheibenverluste bei den Eislöwen verursacht, die den Steelers endlich den Durchbruch verschafften. Matt McKnight nutzte den ersten Dresdner Fehler, passte auf Marcus Sommerfeld, der sich nach einer knappen halben Stunde die Chance zum Ausgleich nicht nehmen ließ. Wenige Minuten zeigte sich die Extraklasse Bietigheims. Shawn Weller bekam alleinstehend vor dem Dresdner Tor die Scheibe und erwischte Jaeger mit einem Rückhandpass auf Justin Kelly Gäste-Goalie Jaeger eiskalt auf dem falschen Fuß. Kelly brauchte nur noch einzuschieben. Aber die Dresdner Eislöwen ließen sich auch durch diesen Rückschlag nicht beeindrucken und hatten direkt zu Beginn des dritten Abschnitts die passende Antwort durch Marius Garten parat. Danach blieb es ein Duell auf Augenhöhe, das den Zuschauern höchste Spannung bot. Die steigerte sich dann noch, als es in die Verlängerung ging. Und wie schon in der Viertelfinalserie des vergangenen Jahres hatten die Steelers das bessere Ende für sich. Dennis Palka passte hinter Tor zurück auf den alleinstehenden Sommerfeld, der eiskalt seinen zweiten Treffer machte. Damit könne die Steelers am Sonntag ín Dresden alles klar machen und erneut in die Finalserie einziehen.
Tore: 0:1 Vladislav Filin (16:37), 1:1 Marcus Sommerfeld (29:29), 2:1 Justin Kelly (33:43), 2:2 Marius Garten (40:27), 3:2 Marcus Sommerfeld (66:43)
Zuschauer: 4.041
Ravensburg Towerstars - Kassel Huskies 6:1 (1:1, 1:0, 4:0) – Serie: 1:2
Vier Tage nach dem 2:8 in Kassel gingen die Ravensburger mit Elan in die dritte Begegnung und waren in den ersten zehn Minuten drückend überlegen. Doch wieder war die Chancenauswertung der Mannschaft von Trainer Daniel Naud das große Manko. Das rächte sich wieder einmal. Allerdings entstand die Führung der Huskies äußerst unglücklich für die Gastgeber, als der Puck von der Bande zurück direkt vor die Füße von Thomas Merl prallte und dieser die Scheibe ins Tor beförderte. Danach drehte Kassel den Spieß um. Die Towerstars agierten äußerst nervös und fehlerhaft. Doch auch die Huskies mussten einen Rückschlag hinnehmen, als Konstantin Schmidt Sekunden vor der ersten Pausensirene nochmal vors Tor zog und Kassels Goalie Markus Keller aus kürzester Distanz zum 1:1 überwand. Den Schwung nahm Ravensburg prompt auch ins zweite Drittel mit. Nach nur 79 Sekunden stand Mathieu Tousignant völlig frei am rechten Pfosten und brauchte den Puck nur über die Linie zu schieben. Kassel schlug aber stark zurück, drückte seinerseits wieder vehement auf den Ausgleich. Es folgte ein Spiel offenen Visieren. Im Fünf-Minuten-Rhythmus wechselte die Dominanz, Towerstars-Goalie Matthias Nemec rettete die Führung mehrfach mit Riesensaves in die zweite Pause. Aus der kamen die Ravensburger erneut stark und nutzen einen Konter zum 3:1. Brian Roloff führte die Scheibe ins Angriffsdrittel, verzögerte einen Moment und passte direkt vors tor, wo der heranstürmende austin Smith mit einem Tip-In erfolgreich war. Das war der Durchbruch. Tousignant beseitigte mit seinem zweiten Tor die letzten Zweifel. Die Towerstars sind in der Serie angekommen.
Tore: 0:1 Thomas Merl (13:33), 1:1 Konstantin Schmidt (19:51), 2:1 Mathieu Tousignant (21:19), 3:1 Austin Smith (42:53), 4:1 Mathieu Tousignant (50:42), 5:1 Brian Roloff (58:10/PP2), 6:1 Andreas Farny (59:09/PP1)
Zuschauer: 3.418