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Bietigheim startet souverän, Bremerhaven mit einem Thriller
11.03.2016Bild: Timo Raiser

Bietigheim startet souverän, Bremerhaven mit einem Thriller

Steelers feiern 4:0 gegen Rosenheim. Stieler trifft für die Pinguins in Overtime zum 3:2 gegen Dresden. Kassels gewinnt Derby gegen Frankfurt 5:2. Ravensburg 2:1 gegen Bad Nauheim.


Die Favoriten wahrten den Heimvorteil zum Auftakt der Serien in den Playoff-Viertelfinals der DEL2 am Freitagabend. Dabei hatte Hauptrundenmeister Bietigheim Steelers mit dem 4:0 gegen die Starbulls Rosenheim einen Start nach Maß. Ein nervenzerreißendes Duell mit den Dresdner Eislöwen lieferten sich dagegen die Fischtown Pinguins, die am Ende durch das Siegtor von David Stieler nach 3:55 Minuten der ersten Verlängerung über ein 3:2 gegen die Sachsen jubeln durften. Das erste brisante hessische Derby gegen die Löwen Frankfurt gewannen die Kassel Huskies mit 5:2. Und die Ravensburg Towerstars retteten ein 2:1 gegen den EC Bad Nauheim über die Zeit. Damit ist der Boden für eine spannende zweite Runde am Sonntag bereitet.

Bietigheim Steelers – Starbulls Rosenheim 4:0 (2:0, 0:0, 2:0) – Serie: 1:0

Bietigheim und Rosenheim stehen sich bereits zum vierten Mal in den vergangenen sechs Jahren in einer Playoff-Serie gegenüber, zuletzt vor zwei Jahren im Halbfinale, als sich die Steelers 4:2 durchsetzten. Bietigheims Coach Kevin Gaudet hatte gleich drei Top-Spieler wieder zur Verfügung, die in der Schlussphase der Hauptrunde gefehlt hatten. Marcus Sommerfeld, Jason Pinizotto und vor allem David Wrigley mischten wieder mit. Und der Topstürmer, der auch am Ende der Punkterunde im vergangenen Jahr nicht dabei und erst wieder in den Playoffs eingriff, war sofort wieder da. Wrigley erzielte die Führung für die Steelers, die diese dann zum Ende des ersten Drittels gegen die Starbulls noch ausbauen konnten. Rosenheims Trainer Franz Steer nahm vor dem ersten Duell mit den Steelers im Tor eine Änderung vor und gab Lukas Steinhauer den Vorzug vor Timo Herden, der in der Pre-Playoff-Serie gegen den SC Riessersee zwischen den Pfosten stand.  Steinhauer war im ersten Abschnitt gleich gut beschäftigt, weil die Gastgeber ordentlich Druck machten. Auch im zweiten Abschnitt waren die Gastgeber die optisch überlegene Mannschaft, aber Steinhauer hielt seinen Kasten sauber. Sein Gegenüber Sinisa Martinovic hatte zwar weniger zu tun, war aber da, als er gefordert wurde. Im Schlussabschnitt sorgte der Meister dann aber schnell für klare Verhältnisse und feierte einen optimalen Start in die diesjährigen Playoffs.

Tore: 1:0 David Wrigley (14:42), 2:0 Dominic Auger (19:22), 3:0 Matt McKnight (45:51), 4:0 Marcus Sommerfeld (47:18/PP1)
Zuschauer: 2.715

EC Kassel Huskies – Löwen Frankfurt 5:2 (1:0, 2:1, 2:1)  – Serie: 1:0

Drei der vier Hauptrunden-Spiele gegen die Kassel Huskies entschieden die Löwen Frankfurt für sich. Nicht zuletzt deswegen gab Kassels Trainer Rico Rossi auch die Favoritenrolle an den Gegner. "Frankfurt ist für mich einer der Anwärter auf die Meisterschaft", erklärte Rossi, der eine sehr enge Serie erwartet. "Das erste Spiel wird sehr wichtig für den Verlauf der Serie sein." In einem von vielen Torchancen geprägten ersten Abschnitt hatten die Huskies zum Auftakt am Freitagabend in den ersten zehn Minuten Vorteile und gingen durch Manuel Klinge in Führung. Die Löwen antworteten jedoch stark, verpassten vor der Pause allerdings den Torerfolg. Das zweite Drittel war gerade einmal sieben Sekunden alt, als Jens Meilleur einen Löwen-Querpass abfing, aufs  Frankfurter Tor zustürmte und zunächst an Goalie Tyler Plante scheiterte. Den Rebound verwertete Jamie MacQueen aber zum 2:0. Die Gäste kamen durch Dennis Reimer zum verdienten 2:1-Anschluss und hatten durch Nils Liesegang und Nick Mazzolini noch gute Chancen auf den Ausgleich. Stattdessen legten die Huskies in der Schlussminute des Mitteldrittels nach. Nachdem Plante einen Schlagschuss von Sören Sturm nicht festhielt, traf Alexander Heinrich den Rebound zum 3:1. Im Schlussabschnitt machte  es Nils Liesegang mit dem Abschlusstreffer für die Gäste dann noch einmal richtig spannend. Doch am Ende konnte die Huskies einen tollen Start in die diesjährigen Playoffs feiern, weil Marco Müller und Klinge mit einem Doppelschlag alles klar machten

Tore: 1:0 Manuel Klinge (19:14), 2:0 Jamie MacQueen (20:07), 2:1 Dennis Reimer (29:48), 3:1 Alexander Heinrich (39:01/PP1), 3:2 Nils Liesegang (43:59), 4:2 Marco Müller (54:04), 5:2 Manuel Klinge (55:51)
Zuschauer: 5.026

Fischtown Pinguins  – Dresdner Eislöwen 3:2 (1:0, 0:2, 1:0, 1:0) OT – Serie: 1:0

Die Serie zwischen Bremerhaven und Dresden versprach nicht zuletzt wegen der Person Thomas Popiesch große Spannung. Das erste Wiedersehen mit dem alten Coach hatten die Eislöwen Ende Februar mit 2:5 verloren. Der Vorrundenzweite setzte die Gäste am Freitagabend zu Beginn immens unter Druck. Schon in der ersten Minute nutzte Marian Dejdar eine Strafe gegen Dresdens Vladislav Filin, der das entscheidende Tor zum 1:0 gegen Crimmitschau erzielt hatte, zum 1:0. Danach waren die Pinguins die bessere Mannschaft, konnten aber weitere Chancen nicht nutzen. Dresden war allerdings immer gefährlich und körperlich sehr präsent. Man merkte dem Team von Trainer Bill Stewart an, dass es bereits in einem Playoff-Rhythmus ist. Klare Chancen gab es aber nicht, wenngleich der Druck der Dresdner zum Ende des ersten Abschnitts immer größer wurde. Das setzte sich im Mittelabschnitt fort. Gerald Kuhn, der vor Jonas Langmann den Vorzug im Tor der Gastgeber erhalten hatte, musste ordentlich zupacken. Es ging hin und her, Dresdens Goalie Brett Jaeger musste mehrfach retten. Und dann drehten die Dresdner in einem packenden Spiel innerhalb in 44 Sekunden den  Spieß um. Im dritten Abschnitt erhöhten die Gastgeber den Druck noch einmal. Und das Powerplay stach ein weiteres Mal, Cody Lampl sorgte für den umjubelten Ausgleich in der ausverkauften Eisarena Bremerhaven. Und wie schon zum Viertelfinal-Auftakt im Vorjahr gegen Rosenheim ging es auch gegen die Eislöwen in die Verlängerung. Und auch da brachten die Gastgeber die Eisarena erneut zum Kochen.

Tore: 1:0 Marian Dejdar (0:51/PP1), 1:1 Arturs Kruminsch (35:00), 1:2 Harrison Reed (35:43), 2:2 Cody Lampl (51:54/PP1), 3:2 David Stieler (63:55)
Zuschauer: 4.422

Ravensburg Towerstars  – EC Bad Nauheim (2:1, 0:0, 0:0) – Serie: 1:0

Ravensburgs Trainer Daniel Naud hat rechtzeitig zu den Playoffs eine Situation, die es letztmals im August letzten Jahres bei den ersten Einheiten der Vorbereitung gab: Das komplette Team war voll einsetzbar. „Wir hatten 20 Spieler im Training, alle sind wieder an Bord“, sagte Naud vor dem ersten Spiel gegen Bad Nauheim. Auch die zuletzt verletzten und angeschlagenen Fabio Carciola, Andreas Farny und Torhüter Christian Rohde meldeten sich wieder fit. Auch Bad Nauheims Coach Petri Kujala konnte aus dem Vollen schöpfen. Die Zuschauer in der gut gefüllten Eissporthalle sahen ein temporeiches und ausgesprochen fair geführtes Spiel, in dem Ravensburg im ersten Abschnitt phasenweise drückend überlegen war. Doch das Anschlusstor der Hessen vier Sekunden vor der Pause wirkte aber wie ein  Dämpfer. Dennoch bewahrten die Towerstars im zweiten Drittel die Kontrolle über das Spiel, auch wenn sich Bad Nauheim immer mehr Chancen erspielte. Doch Ravensburgs Goalie Matthias Nemec präsentierte sich wie sein Gegenüber Mikkö Rämö hochkonzentriert. So retteten die Towerstars einen knappen Sieg über die Zeit und durften einen guten Start in die Serie feiern. Allerdings zeigte sich am Freitag bereits, dass es durchaus ein langer Weg in das Halbfinale werden kann.

Tore: 1:0 Alexander Dück (4:19), 2:0 Fabio Carciola (16:30/PP1), 2:1 Nick Dineen (19:56)
Zuschauer: 3.418

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