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Bietigheim und Kassel: Final-Gegner mit „Meister-Potenzial“
14.04.2016Bild: Timo Raiser

Bietigheim und Kassel: Final-Gegner mit „Meister-Potenzial“

Spiel 1 am Freitag live bei Sprade TV. Steelers ohne Fünf, Huskies ohne Drei. Gaudet: „Kassel der Favorit.

Acht Jahre nach der letzten Finalserie in der zweiten Liga greifen die Kassel Huskies erstmals in der DEL2 nach der Krone. Nach den bisher überwiegend souveränen Vorstellungen der Nordhessen in den Playoffs mit dem „Sweep“ im Viertelfinale gegen die Löwen Frankfurt und dem 4:2 im Halbfinale gegen die Ravensburg Towerstars scheinen die Nordhessen auch ein ernsthafter Konkurrent für Titelverteidiger Bietigheim Steelers zu sein. „Bietigheim ist sicherlich aufgrund der Vorgeschichte Favorit im Finale. Aber beide Mannschaften stehen zu Recht dort, wo sie jetzt sind, jede Mannschaft hat das Potential, Meister zu werden“, sagte Kassels Stürmer Manuel Klinge vor Spiel 1 am Freitag in der EgeTrans Arena, das ab 19.30 Uhr live bei Sprade TV zu sehen ist.

Die Euphorie in Kassel scheint im zweiten Jahr nach dem Aufstieg in die DEL2 grenzenlos zu sein angesichts der bisher gezeigten Leistungen. Schon die Atmosphäre nach Spiel 6 gegen Ravensburg war toll, jeder hat sich für und mit der Mannschaft gefreut. Das was hier passiert ist toll für jeden einzelnen Spieler, die Mannschaft, aber auch die Stadt. Man merkt überall in der Stadt, wie groß gerade die Euphorie ist“, sagte Jamie MacQueen. Der Linksaußen, der zu Saisonbeginn aus Crimmitschau kam, führt mit elf Toren die Schützenliste an und teilt sich mit 19 Punkten die Führung in der Scorerwertung mit Bietigheims Justin Kelly.

Nach dem enttäuschenden Viertelfinal-Aus im vergangenen Jahr gegen den EV Landshut sind Spieler wie MacQueen die Weiterentwicklung des Huskies-Teams. „Dieses Jahr haben wir eine viel größere Tiefe im Kader, jede Reihe strahlt Torgefahr aus“, sagte Trainer Rico Rossi. Auch die „mentale Stärke“ seines Teams habe in den Runden zuvor den Unterschied ausgemacht. Das soll nun auch gegen den Meister zum Tragen kommen. „Die Disziplin wird sehr wichtig sein, genauso wie die Special Teams. Den Spielern muss klar sein, dass jeder einzelne Wechsel sehr wichtig sein wird“, sagte der Huskies-Coach.

Die Steelers agierten trotz der erheblichen personellen Probleme, die sich über die gesamte Saison erstreckten, in den Playoffs effizient und souverän. Mit Jeweils 4:1 schaltete Bietigheim die Gegner Starbulls Rosenheim und Dresdner Eislöwen aus. Das Verblüffende ist, dass Kevin Gaudet Leistungsträger wie David Wrigley und Frederic Cabana gar nicht zur Verfügung standen und auch im Finale nicht spielen können. Neben Wrigley und Cabana fehlen auch noch Dominic Auger, Marcel Kahle und Markus Gleich. „In den 26 Jahren meiner Tätigkeit hatte ich nie so viele verletzte Spieler. Ich hätte nicht gedacht, dass das klappt. Daher bin ich sehr stolz auf die Mannschaft“, sagte Gaudet.

Der Kanadier zieht sich auf diese Situation nicht zurück. Im Gegenteil, trotz des kraftraubenden Systems mit drei Reihen sieht er keine Probleme. „Drei Reihen sind nicht optimal. Aber die Mannschaft ist topfit, sie hat es gezeigt. Wir gehen daher ohne Sorgen ins Finale“, sagte Gaudet. Auch Kassel kann nicht auf alle Spieler zurückgreifen, Justin Kirsch, Eric Stephan und Lennart Palausch sind nicht dabei.

Ungeachtet aller Schwierigkeiten auf beiden Seiten dürfte es eine spannende Serie werden. In der Hauptrunde gewannen die Steelers drei der vier Spiele. Dass dies keine Aussagekraft haben muss, zeigte bereits Kassels Halbfinalserie gegen Ravensburg. Die Huskies hatten in der Vorrunde alle vier Spiele verloren. Trotz des Heimvorteils sieht Kevin Gaudet Kassel, das 2008 Zweitliga-Meister war, im Vorteil: „Ohne unsere fünf Leistungsträger ist Kassel der Favorit.“

Bietigheim Steelers (1) – Kassel Huskies (4/19.30 Uhr/Live bei Sprade TV) – Serie: 0:0

Hauptrunde:

09.10.2015: Kassel - Bietigheim 2:6
20.11.2015: Kassel - Bietigheim 2:0
18.12.2015: Bietigheim - Kassel 5:4
07.02.2016: Bietigheim – Kassel 5:0
 

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