
Bietigheim winkt erneut ein glatter Rutsch in die Finalserie
Gaudet: „Hut ab vor der Mannschaft“. Dresden gibt trotz 0:3 nicht auf. Boiarchinow: „Will noch keine Sommerpause.“ Ravensburg gibt Kassel die „richtige Antwort“.
Die Schwierigkeiten können noch so groß sein – die Bietigheim Steelers finden immer einen Weg zum Sieg. Deshalb winkt der Mannschaft von Trainer Kevin Gaudet am Sonntag bereits der Einzug in die Finalserie der DEL2. Es wäre die dritte Teilnahme der Steelers im dritten Jahr dieser Liga. Nimmt man die alte 2. Liga dazu, könnte Bietigheim in Dresden den vierten Einzug in die Endspiele nacheinander perfekt machen. Eine wahrlich stolze Bilanz. „Hut ab vor der Mannschaft“, sagte Gaudet nach dem 3:2 nach Verlängerung gegen Dresden am Freitag. Es war wohl das schwierigste Spiel der Serie gegen den Bezwinger des Hauptrunden-Zweiten Fischtown Pinguins. 0:1 lag der Titelverteidiger gegen die Eislöwen zurück, drehte das Spiel auf 2:1 und musste nach dem Ausgleich doch in die Verlängerung. Und dort spielte das Team wieder einmal seine ganze Erfahrung und die individuellen Qualitäten aus. Schon in der Viertelfinal-Serie gegen die Sachsen im vergangenen Jahr hatten die Steelers einen „Sweep“ gefeiert – und dabei drei der vier Spiele in der Verlängerung gewonnen.
Entsprechend zerknirscht ging der sächsische Tross wieder auf die Reise nach Hause. Doch kampflos wollen sich die Eislöwen nicht in ihr Schicksal ergeben. „Wir hatten leider kein Glück. Aber wir wissen, wie schwer es ist das vorentscheidende Spiel einer Serie zu gewinnen und werden alles daran setzen, diese am Sonntag offen zu halten“, sagte Dresdens Coach Bill Stewart. Sein Team hatte sich vom Engagement nichts vorzuwerfen. Nur die Effektivität fehlte. „Es ist extrem bitter. Wir haben 60 Minuten mithalten können, haben aber leider im Powerplay unsere Chancen nicht genutzt. Ich will definitiv noch keine Sommerpause. Wir werden am Sonntag Vollgas geben und gewinnen, weil wir es einfach mehr wollen“, sagte zum Beispiel Feodor Boiarchinov. Dabei hatte Dresden am Freitag alles in den eigenen Händen. Auch zuvor in Spiel 2 verloren die Sachsen trotz einer 3:1-Führung nach dem zweiten Drittel bekanntlich noch mit 3:4. „Wir hatten wieder richtig gute Chancen und einen starken Goalie. Aber erneut konnten wir diese Gelegenheiten nicht nutzen. Gegen so einen Gegner wie Bietigheim wird das bestraft. Wir sind die bessere Mannschaft, wir müssen es nur endlich in Tore ummünzen“, sagte Mirko Sacher.
Besser machten es da die Ravensburg Towerstars. Der Hauptrundendritte kam nach zwei frustrierenden Niederlagen gegen Kassel – vor allem dem 2:8 am Ostermontag in Nordhessen – endlich in der Halbfinalserie an. „Ravensburg war besser, weil ihre Topspieler besser waren als unsere Topspieler“, sagte Huskies-Coach Rico Rossi nach dem 1:6 in der Eissporthalle Ravensburg. Und Rossi stellte zudem fest: „Sie sind die bessere Mannschaft. Wenn sie ihr volles Potenzial ausschöpfen, wird es schwer für uns.“ Mathieu Tousignant traf zweimal, Brian Roloff und Austin Smith je einmal. Es waren die Spieler, die über die gesamte Saison für Ravensburg brilliert, aber in den ersten beiden Spielen gegen Kassel ihre Probleme hatten. „Ich war auch frustriert nach dem zweiten Spiel. Ich habe meinen Spielern gesagt, dass sie einfach wieder zu dem zurückkehren sollen, was sie die ganze Saison getan haben. Sie haben die richtige Antwort auf das letzte Spiel gegeben“, sagte Daniel Naud.
Dresdner Eislöwen (7) - Bietigheim Steelers (1/17.00 Uhr/Live bei Sprade TV) – Serie: 0:3
Bisher:
26.03.2016: Bietigheim - Dresden 5:2
28.03.2016: Dresden – Bietigheim 3:4
01.04.2016: Bietigheim - Dresden 3:2 OT
Kassel Huskies (4) - Ravensburg Towerstars (3/17.00 Uhr) – Serie: 2:1
Bisher:
26.03.2016: Ravensburg - Kassel 2:4
28.03.2016: Kassel – Ravensburg 8:2
01.04.2016: Ravensburg – Kassel 6:1