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Bill Stewart steigt aus dem Flieger und feiert mit Dresden
03.01.2016Bild: Ronny Krause

Bill Stewart steigt aus dem Flieger und feiert mit Dresden

Neuer Trainer gewinnt erstes Spiel mit den Eislöwen 4:1 gegen Frankfurt. Auch Paul Gardner hatte einen erfolgreichen Einstand bei den Lausitzer Füchsen. Bad Nauheim klettert weiter.

Die neuen Besen kehrten gut am ersten kompletten Spieltag des neuen Jahres in der DEL2. Der neue Dresdner Trainer Bill Stewart feierte wenige Stunden nach seiner Ankunft am Sonntag beim 4:1 der Eislöwen gegen die Löwen Frankfurt einen prächtigen Einstand. Und auch in Weißwasser wurde im ersten Spiel unter dem neuen Coach Paul Gardner gejubelt, die Lausitzer Füchse gewannen 4:2 beim ESV Kaufbeuren. Die beiden sächsischen Rivalen  stehen sich am kommenden Samstag im ersten Freiluftspiel der DEL2 überhaupt im Dresdner Fußball-Stadion gegenüber. Im Spitzenspiel des 33. Spieltages bezwang der EC Bad Nauheim die Ravensburg Towerstars mit 5:3 und ist nun Tabellenvierter. Davor stehen weiter die Fischtown Pinguins, die Bietigheim Steelers und die Kassel Huskies. Spitzenreiter Bremerhaven siegte 4:2 in Rosenheim und hat weiter fünf Punkte Vorsprung auf Meister Bietigheim, der das Derby gegen Freiburg 4:2 gewann. Kassel setzte sich 3:0 gegen den SC Riessersee durch. Und die Eispiraten Crimmitschau haben nach einem 4:1 in Heilbronn wieder die Playoff-Plätze im Blickfeld.

Dresdner Eislöwen - Löwen Frankfurt 4:1 (1:0, 2:0, 1:1)

Dresdens neuer Coach Bill Stewart hatte keine Zeit. Als er am Sonntag in Dresden eintraf, brachte er seine Sachen ins Hotel und eilte dann sofort in die EnergieVerbund Arena zu seiner Mannschaft. Eine kurze Ansprache und taktische Details, dann stand der einstige Meistercoach auch schon an der Bande und verfolgte das erste Spiel. „Ich habe meine Reise gestern gestartet, bisher noch nicht geschlafen. Ich bin stolz, wie das Team gespielt hat. Die Jungs haben hart gearbeitet, was ein gutes Zeichen in Richtung Trainerteam ist. Es war ein guter Start, aber nicht mehr und nicht weniger“, sagte der 58-Jährige nach dem Spiel. Die Eislöwen-Cracks, die unter Vorgänger Thomas Popiesch nicht immer ihr Potenzial abriefen, präsentierten sich vor allem effektiv gegen Frankfurt. Das Powerplay lief wie geschmiert, was den Unterschied ausmachte. Frankfurt hatte vor den Dresdnern auf die sportliche Misere reagiert und sich von Trainer Tim Kehler getrennt. Sportdirektor Rich Chernomaz sah im fünften Spiel seit seiner Rückkehr an die Bande die vierte Niederlage.

Tore: 1:0 Mark Cullen (15:47/PP1), 2:0 Marius Garten (24:37/PP1), 3:0 Mirko Sacher (39:28/PP1), 4:0 Petr Macholda (48:23/PP1), 4:1 Nico Oprée (54:42)
Zuschauer: 2.826

Bietigheim Steelers - EHC Freiburg 4:2 (0:0, 3:0, 1:2)

Der Start ins neue Jahr kann sich für den Meister mit zwei Siegen sehen lassen. Aber Coach Kevin Gaudet sah auch die Schwierigkeiten, die seine Cracks in den Spielen beim SC Riessersee (4:3) und am Sonntag im Derby gegen Freiburg hatten. Gegen die Breisgauer rettete die Steelers ein starkes Mitteldrittel, um den achten Sieg in Folge einzufahren. Nicht wegzudiskutieren sind allerdings auch personelle Rückschläge, der Meister in den vergangenen Wochen durch Verletzungen oder Krankheiten zu kompensieren hatte. Der EHC zeigte sich hingegen sehr gut erholt von der 0:9-Heimniederlage gegen Kassel im letzten Spiel des Jahres. Trotzdem reichte es für das Team von Trainer Leos Sulak nicht ganz zu einer Überraschung.

Tore: 1:0 Jason Pinizzotto (29:15/PP1), 2:0 Jason Pinizzotto (31:06), 3:0 Yannik Baier (36:25), 3:1 Ondrej Svanhal (42:33), 3:2 Petr Haluza (50:59/PP2), 4:2 Frederik Cabana (59:03/EN)
Zuschauer: 3.234

EC Kassel Huskies - SC Riessersee 3:0 (1:0, 1:0, 1:0)

Die Huskies bestimmten von Beginn an das Spiel und gingen durch Manuel Klinge, der stark von Thomas Merl eingesetzt wurde, verdient in Führung. Die Gäste starteten stark in den Mittelabschnitt, verpassten den Ausgleich durch Sean Fischer jedoch, der seinen Schlagschuss in die Fanghand von Kassels Goalie Markus Keller setzte. Jamie MacQueen sorgte mit seinem 2:0 für etwas Beruhigung, auch wenn Florian Vollmer für den SCR kurz darauf per Pfostenschuss den Anschlusstreffer genauso verpasste wie Julian Eichinger, dessen Chance durch einen sehenswerten Keller-Fanghandsave zunichte gemacht wurde. Die Gastgeber drängten zu Beginn des Schlussabschnitts auf die Vorentscheidung. Nachdem Sören Sturm mit einem erneuten Schlagschuss am Pfosten scheiterte, fiel knapp vier Minuten später die Vorentscheidung. Torjäger Jamie MacQueen verwertete aus kurzer Distanz einen Rebound zum 3:0. In der Folge konnten es sich überlegene Huskies leisten, den klaren Vorsprung zu verwalten. In der Defensive ließen sie nichts mehr anbrennen, sodass Markus Keller seinen zweiten Shut-Out in Folge feiern konnte. Für den SCR begann das Jahr mit zwei Niederlagen etwas ernüchternd, obwohl die Mannschaft von Trainer Tim Regan gegen Bietigheim (3:4) und in Kassel keine schlechten Leistungen ablieferte.

Tore: 1:0 Manuel Klinge (11:25), 2:0 Jamie McQueen (23:40), 3:0 Jamie McQueen (48:52)
Zuschauer: 3.692

ESV Kaufbeuren - Lausitzer Füchse 2:4 (2:1, 0:1, 0:2)

Die Zuschauer sahen am Berliner Platz im ersten Drittel eine schnelle und von vielen Offensivaktionen geprägte Partie. Für die Gastgeber nutzte Michael Baindl kurz vor der ersten Pause einen Scheibenverlust der Gäste zum 2:1-Führungstreffer. Im zweiten Durchgang verflachte das Geschehen dann allerdings, Torchancen waren Mangelware. Eine der wenigen nutzte Ken Magowan im Powerplay. Im  Schlussabschnitt bescherten Lukas Pozivil und Darren Haydar dem neuen Trainer Paul Gardner einen Einstand nach Maß. Die Füchse feierten den fünften Sieg in den vergangenen sieben Spielen nach der Trennung vom langjährigen Coach Dirk Rohrbach. Die sportliche Wende hatten danach Co-Trainer Robert Hoffmann und Interimscoach Peter Ihnacak eingeleitet. Inhacaks Engagement endete nach den vereinbarten sechs Spielen. Beim ESVK verlief der Jahreswechsel ernüchternd. „Nach einem guten Start haben wir zu viele individuelle Fehler gemacht. Die Füchse haben sehr clever gespielt und ihre Chancen eiskalt genutzt. In der Offensive waren wir nicht effektiv genug, und insgesamt war das heute einfach zu wenig. Wir sind momentan in einem Loch und müssen und werden jetzt hart arbeiten, um da wieder herauszukommen", sagte ESVK-Coach Mike Muller.

Tore: 1:0 Lee Baldwin (3:10), 1:1 Darren Haydar (4:24), 2:1 Michael Baindl (19:54), 2:2 Ken Magowan (30:06/PP1), 2:3 Lukas Pozivil (44:52/PP1), 2:4 Darren Haydar (50:40)
Zuschauer: 2.035

Starbulls Rosenheim - Fischtown Pinguins 2:4 (1:2, 1:0, 0:2)

Die Gäste aus Bremerhaven mussten in Brock Hooton, Pawel Dronia und Andrew McPherson auf drei Leistungsträger verzichten, konnten aber dennoch wie die Starbulls mit vier Sturmreihen agieren. Vom ersten Bully weg stand die Partie des Siebten gegen den Ersten auf einem hohen Niveau. Bei hoher Intensität und viel Tempo spielte die Musik zunächst fast ausschließlich vor dem Gäste-Tor. Fabian Zick und Manuel Edfelder hatten früh die Führung auf dem Schläger, dann konnte Gästekeeper Gerald Kuhn die Scheibe nach einem "Bauerntrick" von Tyler McNeely gerade noch zwischen Pfosten und Schoner auf der Torlinie einklemmen. David Vallorani scheiterte völlig freistehend mit einem Schlagschuss an Kuhn. Die größte Chance vergab aber Cody MacLeod, der bei einem Unterzahl-Break gemeinsam mit Zick auf das Gästetor zufuhr aber wie schon so oft in solchen Situationen in jüngster Zeit vergab. Ihre zweite Überzahlsituation nutzten die Gäste dann aber effektiv: Björn Bombis spielte David Stieler im Slot frei, und der verwandelte eiskalt. Die Starbulls waren dagegen gleich beim ersten Überzahlspiel erfolgreich: Michael Rohner donnerte die Scheibe von der blauen Linie an die Unterkannte der Latte, von wo aus sie ins Tor sprang. Bei doppelter Überzahl traf schließlich David Zucker zur 2:1-Gästeführung nach 20 Minuten. Auch im zweiten Spielabschnitt waren die Starbulls in einem mitreißenden Spiel das offensivstärkere Team mit den besseren Chancen. Für den hochverdienten Ausgleichstreffer zum 2:2 sorgte Dominik Daxlberger. Danach hatte Edfelder das 3:2 für die Starbulls zweimal auf dem Schläger. Wie schon so häufig in dieser Saison hatte Bremerhaven noch etwas zuzusetzen – und gewann ein Spiel, dass man nicht unbedingt hätte gewinnen müssen. Die Mannschaft von Trainer Ben Doucet holte den 18. Sieg in den vergangenen 19 Spielen.

Tore: 0:1 David Stieler (12:14/PP1), 1:1 Michael Rohner (14:04/PP1), 1:2 David Zucker (19:37/PP2), 2:2 Dominik Draxlberger (29:35/PP1), 2:3 Tim Miller (41:02), 2:4 Jordan Owens (59:23/EN)
Zuschauer: 2.957

EC Bad Nauheim - Ravensburg Towerstars 5:3 (0:1, 1:0, 4:2)

Der EC Bad Nauheim hat seine Klettertour in der DEL2 fortgesetzt. Die Mannschaft von Trainer Petri Kujala gewann ein mitreißendes Spitzenspiel gegen die Ravensburg Towerstars und rückte mit dem zehnten Sieg in den vergangenen elf Spielen auf den vierten Tabellenplatz vor. Dustin Cameron war in einem spektakulären Schlussabschnitt mit drei Toren der Matchwinner für die Roten Teufel. Die Towerstars verloren hingegen vier ihrer vergangenen elf Spiele, das schlug sich für  das Team von Trainer Daniel Naud nun in der Tabelle nieder.

Tore: 0:1 Stephan Vogt (13:10), 1:1 Dusan Frosch (38:57), 2:1 Dustin Cameron (43:04), 2:2 Brian Roloff (49:47), 3:2 Andreas Pauli (53:34), 4:2 Dustin Cameron (56:27), 4:3 Austin Smith (58:49), 5:3 Dustin Cameron (59:28/EN)
Zuschauer: 3.054

Heilbronner Falken - Eispiraten Crimmitschau 1:4 (1:2, 0:0, 0:2)

Nach den zwei Auswärtssiegen rund um den Jahreswechsel haben die Eispiraten wieder die Playoff-Plätze in Sichtweite. Die Mannschaft von Trainer Chris Lee ließ dem 4:2 in Dresden nun am Sonntag ein 4:1 in Heilbronn folgen. Dabei legte Eric Lampe mit seinem Doppelschlag innerhalb von 16 Sekunden kurz vor dem Ende des ersten Drittels den Grundstein zum Erfolg. Die Gastgeber konnten hingegen den guten Start in das Spiel nicht zu ihren Gunsten nutzen. Bei einem Sieg hätte die Mannschaft von Trainer Manfred Wolf das Tabellenende verlassen können.

Tore: 1:0 Richard Gelke (14:07), 1:1 Eric Lampe (18:22), 1:2 Eric Lampe (18:37), 1:3 Alexander Höller (51:40), 1:4 John Tripp (58:53)
Zuschauer: 1.714

Der 33. Spieltag im Überblick:

Dresdner Eislöwen - Löwen Frankfurt 4:1 (1:0, 2:0, 1:1)
Bietigheim Steelers - EHC Freiburg 4:2 (0:0, 3:0, 1:2)
EC Kassel Huskies - SC Riessersee 3:0 (1:0, 1:0, 1:0)
ESV Kaufbeuren - Lausitzer Füchse 2:4 (2:1, 0:1, 0:2)
Starbulls Rosenheim - Fischtown Pinguins 2:4 (1:2, 1:0, 0:2)
EC Bad Nauheim - Ravensburg Towerstars 5:3 (0:1, 1:0, 4:2)
Heilbronner Falken - Eispiraten Crimmitschau 1:4 (1:2, 0:0, 0:2)

 

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