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DEL2 macht sich für neues Stadion in Kaufbeuren stark
15.01.2015Bild: DEL2

DEL2 macht sich für neues Stadion in Kaufbeuren stark

RudorischRene 20140930 CityPressBürgerbefragung am Sonntag / Entscheidung über die Zukunft Kaufbeurens als Eishockey-Standort

Wenn die Bürger Kaufbeurens am Sonntag über den Bau einer neuen Eis-Arena im Allgäu abstimmen, geht es um nicht mehr oder weniger als den Erhalt eines der traditionsreichsten Eishockey-Standorte Deutschlands.

„Sollte sich die Bürger-Initiative gegen den geplanten Neubau durchsetzen, sehe ich die Gefahr, dass Kaufbeuren mittelfristig von der deutschen Eishockey-Landkarte verschwindet“, sagt René Rudorisch (Foto: City-Press), Geschäftsführer der Deutschen Eishockey Liga 2 (DEL2).


Besonders bitter: Die 1929 (!) gegründeten Buron Joker gehörten 1994 immerhin zu den Gründungsmitgliedern der deutschen Renommier-Klasse DEL. Die Liste der ehemaligen Profis, die im ESVK-Trikot aufliefen, liest sich wie das Who is who des deutschen Eishockeys: Neben Dieter Hegen, Walter Köberle, Stefan Ustorf und Xaver Unsinn trugen u.a. auch die Reimer-Brüder sowie Andreas Sulzer das Trikot des Zweitliga-Meisters der Jahre 1961, 1969, 1974, 1977, 1980 und 1991.

Spiele gegen nationale Größen wie Köln, Landshut oder Augsburg waren in der Arena am Berliner Platz an der Tagesordnung. Nun, da das marode Stadion nur noch mit einer Sondergenehmigung betrieben werden kann, muss eine neue Heimat für das Profi-Team her. Nach Auffassung der Gegner einer neuen Profi-Spielstätte für ca. 3.500 Zuschauer ist eine erheblich abgespeckte Sparversion einer Arena nur für den Hobby- und Nachwuchsbereich ohne größere Fanbereiche völlig ausreichend. Dies zumal, man sich doch ohnehin auf die Nachwuchsarbeit konzentrieren wolle. Ein fataler Denkfehler, wie DEL2-Boss Rudorisch analysiert: „Der Profibereich ist das Zugpferd für den Nachwuchs. Es ist eine Illusion zu glauben, in Kaufbeuren würde man weiterhin erfolgreich Nachwuchs-Arbeit betreiben können, wenn das Zugpferd als Vorbild für die jungen Cracks nicht mehr vorhanden ist.“


Beispiele, die dem 36-Jährigen Recht geben, sind die Stadionneubauten an den DEL2-Standorten in Weißwasser, Bremerhaven und Dresden. Rudorisch: „Hier sind mit Hilfe der Kommunen attraktive Arenen entstanden, die zu einem Zuschauer-Boom an diesen Standorten geführt haben und zudem, dank der neuen Räumlichkeiten und Bedingungen, neue Wege im Sponsoring zulassen und ein tragfähiges  Wirtschaftsnetzwerk zur Unterstützung des Nachwuchs- und Profisports entstanden ist. Die Nachhaltigkeit auch für die Stadionbetreibung muss dabei im Vordergrund stehen!“

Ähnlich könnte es in Kaufbeuren laufen. Voraussetzung ist indes, dass die nach Rudorischs Ansicht Mehrheit der Befürworter des Stadionneubaus in Kaufbeuren auch zum Bürger-Entscheid gehen!

 

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