
Der Meister und die Eispiraten sorgen für Furore
Pinguins demontieren Ravensburg mit 8:1 / Crimmitschau siegt nach irrer Aufholjagd 6:5 in Frankfurt / Heilbronn gibt nach Sieg Rote Laterne ab, Kaufbeuren 1:4 in Rosenheim
DEL2-Meister Fischtown Pinguins ist für das große Finale auf der europäischen Eishockey-Bühne gerüstet. Die Mannschaft von Trainer Mike Stewart gewann die Generalprobe für das Super Final im Continental Cup am Wochenende in Bremerhaven mit 8:1 gegen die Ravensburg Towerstars. Ganz nebenbei kletterten die Pinguins durch den zehnten Heimsieg in Serie wieder auf einen direkten Playoff-Platz. Für großes Aufsehen sorgten die bislang auswärtsschwachen Eispiraten Crimmitschau, die trotz eines zweimaligen Drei-Tore-Rückstands 6:5 in Frankfurt gewannen. An der Spitze tat sich unterdessen nichts. Tabellenführer Bietigheim Steelers liegt nach einem 6:2 gegen den EV Landshut weiter mit 19 Punkten vor den Kassel Huskies, die das Spitzenspiel gegen den Dritten Lausitzer Füchse 3:0 gewannen. Für die Starbulls Rosenheim (Foto: Ludwig Schirmer) geht es nach einem 4:1 gegen den ESV Kaufbeuren weiter aufwärts. Und die Heilbronner Falken gaben nach einem überraschenden 2:0 gegen den SC Riessersee die Rote Laterne an Kaufbeuren ab.
Starbulls Rosenheim – ESV Kaufbeuren 4:1 (1:1, 1:0, 2:0)
Rosenheims Trainer Franz Steer warnte seine Spieler vor dem dritten Derby gegen den Vorletzten Kaufbeuren.“ Die Ergebnisse waren trotz der Niederlagen gar nicht so schlecht”, sagte Steer. “Unterschätzen brauchen wir gar keinen.” Am 14. Dezember hatte Kaufbeuren den letzten Sieg gefeiert – 4:3 im Allgäu gegen Rosenheim. Und die etwas mehr als 2.000 Zuschauer bekamen ein rasantes und leidenschaftliches Duell zu sehen, wenngleich kein hochklassiges. Die Gastgeber hatten optisch mehr vom Spiel gegen die durch Ausfälle gebeutelten Kaufbeurer, die sich aber wehrten und kurz vor der ersten Pause durch Max Schmidle gar zum Ausgleich kamen. Aber das 2:1 durch Benjamin Zientek kurz vor dem Ende des zweiten Drittels war der Grundstein zum fünften Sieg der Starbulls in den vergangenen sechs Spielen. Damit wuchs der Abstand zum Elften EC Bad Nauheim, der bereits am 19. November ein vorgezogenes Spiel in Dresden 3:2 nach Verlängerung gewonnen hatte, auf fünf Punkte an. Kaufbeuren reagierte vor dem Spiel bereits auf die fast beispiellose Verletztenmisere. Wegen der verletzten Goalies Stefan Vajs, Bastian Kucis und Thorsten Knorr holte man den finnischen Torhüter Aleksis Ahlqvist zu einem 14-tägigen Tryout. Der 28-Jährige hatte im Kathrein-Stadion gleich seinen ersten Einsatz. Kaufbeurens neunte Niederlage in Folge konnte auch er nicht verhindern.
Tore: 1:0 Tyler McNeely (14:17/PP1)m 1:1 Max Schmidle (19:46), 2:1 Benjamin Zientek (38:16), 3:1 Fabian Zick (42:58), 4:1 Marcus Götz (47:02/EA)
Zuschauer: 2.035
Kassel Huskies – Lausitzer Füchse 3:0 (2:0, 0:0, 1:0)
Die Torhüterleistungen können sich bei den Kassel Huskies sehen lassen. Bei der 0:1-Niederlage nach Penaltyschießen am Sonntag gegen den SC Riessersee hielt Kai Kristian seinen Kasten als Vertreter von Jeff Frazee 65 Minuten sauber. Am Dienstag nun war Frazee bei seinem zweiten Shutout wieder ein starker Rückhalt der Nordhessen, die mit dem zweiten Sieg in den vergangenen fünf Spielen den zweiten Tabellenplatz erfolgreich verteidigten. Die Lausitzer Füchse mussten die dritte Niederlage in den vergangenen vier Spielen hinnehmen. Und erstmals in dieser Saison blieb die Mannschaft von Trainer Dirk Rohrbach, die erneut ohne Team-Topscorer Jonas Johannsson auskommen musste, ohne Torerfolg.
Tore: 1:0 Jens Meilleur (9:56/PP1), 2:0 Peter Flache (16:42), 3:0 John Zeiler (59:46/EN)
Zuschauer: 2.874
Löwen Frankfurt – Eispiraten Crimmitschau 5:6 (3:1, 1:2, 1:3)
Mit einer irren Aufholjagd haben die Eispiraten Crimmitschau dringend benötigte Auswärts-Punkte im Kampf um die Playoffs eingefahren. Die Mannschaft von Trainer Chris Lee lag bei Aufsteiger Löwen Frankfurt bereits mit 0:3 und 1:4 zurück. Doch dann gab Matthew MacKay mit drei Powerplay-Toren das Signal zu einer kaum für möglich gehaltenen Wende. Für Crimmitschau war es im 18. Auswärtsspiel erst der vierte Sieg. Damit konnten die Westsachsen den Rückstand auf den zehnten Platz auf neun Punkte verkürzen. Für die Frankfurt Lions war es nach der Shutout-Niederlage in Ravensburg der nächste herbe Dämpfer. Die Mannschaft von Tim Kehler hatte vor den beiden Niederlagen siebenmal in Folge gewonnen.
Tore: 1:0 Nils Liesegang (0:14), 2:0 Nick Mazzolini (8:25), 3:0 David Elsner (9:53), 3:1 Jakub Körner (17:29/PP1), 4:1 Norman Martens (36:28), 4:2 Matthew MacKay (37:12/PP1), 4:3 Matthew MacKay (39:52/PP1), 5:3 Clarke Breitkreuz (41:18), 5:4 Matthew MacKay (46:30/PP1), 5:5 Marvin Tepper (51:40), 5:6 Mike Card (56:04)
Zuschauer: 3.087
Bietigheim Steelers – EV Landshut 6:2 (3:0, 2:1, 1:1)
Wie schon beim 6:2 gegen die Lausitzer Füchse stellten die Steelers bereits im ersten Drittel die Weichen auf Sieg. Bereits nach 21 Sekunden erzielte Liga-Topscorer David Wrigley sein 26. Saisontor und gab die Richtung vor. Bietigheim feierte den 27. Sieg und steht weiter souverän mit 19 Punkten Vorsprung auf Kassel an der Tabellenspitze. Sechs verschiedene Schützen erzielten die Tore beim vierten Erfolg in Serie. So ist der Mannschaft von Trainer Kevin Gaudet, der personell wieder mehr Möglichkeiten hatte, die Hauptrunden-Meisterschaft kaum noch zu nehmen. Für den EVL war es die dritte Saisonniederlage gegen Bietigheim und die zweite in den vergangenen sechs Spielen. Erfreulich, dass Trainer Andreas Brockmann wieder an der Bande stand.
Tore: 1:0 David Wrigley (0:21), 2:0 Frederik Cabana (8:09), 3:0 Dominic Auger (19:30/PP1), 3:1 Paul-John Fenton (21:56), 4:1 Archie Skalbeck (24:29), 5:1 Marcus Sommerfeld (26:21/PP1), 5:2 Cody Thornton (51:33), 6:2 Jason Pinizzotto (57:08)
Zuschauer: 2.471
Fischtown Pinguins – Ravensburg Towerstars 8:1 (1:0, 5:0, 2:1)
Besser hätte die Einstimmung auf das Eishockey-Festival am kommenden Wochenende in Bremerhaven nicht sein können. DEL2-Meister Fischtown Pinguins ist nach dem zehnten Heimsieg in Serie bestens gerüstet für das Super Final im Continental Cup von Freitag bis Sonntag. Die Mannschaft von Trainer Mike Stewart präsentierte sich vor den eigenen Zuschauern in der Arena am Wilhelm-Kaisen-Platz am Dienstag gegen die Ravensburg Towerstars einmal mehr von der besten Seite. Die Pinguins gehen nach dem höchsten Saisonsieg mit ordentlich Rückenwind in die Spiele gegen Ertis Pawlodar, Neman Grodno und Angers Ducs. Und die Towerstars? Es ist fast schon unerklärlich, warum einem überzeugenden Heimauftritt wie dem 4:0 gegen die Löwen Frankfurt am Sonntag ein Kontrastprogramm wie in Bremerhaven folgt. Allerdings hatte Trainer Daniel Naud auch nur 15 Feldspieler zur Verfügung. 13 Niederlagen gab es für die Towerstars in bislang 17 Auswärtsspielen.
Tore: 1:0 Tim Miller (7:54/PP1), 2:0 Jan Kopecky (20:40), 3:0 Andrew McPherson (23:39), 4:0 Brendan Cook (30:48/PP1), 5:0 Brendan Cook (35:59/PP2), 6:0 Ryan Martinelli (39:14), 6:1 Konstantin Schmidt (43:34/PP1), 7:1 Marian Dejdar (49:59/PP2), 8:1 Brendan Cook (52:23)
Zuschauer: 2.839
Heilbronner Falken – SC Riessersee 2:0 (0:0, 0:0, 2:0)
Es geht doch! Hin und wieder hauen die Falken mal richtig einen raus. Die Mannschaft von Trainer Gerd Wittmann feierte den zweiten Sieg in den vergangenen 20 Spielen und gab zudem die Rote Laterne des Tabellenletzten an den ESV Kaufbeuren ab. Die beiden Siege waren zudem gegen veritable Gegner. Erst ein 3:1 gegen Meister Fischtown Pinguins, nun das Erfolgserlebnis gegen den starken SC Riessersee. Das Team von Trainer Toni Krinner, dem in den vergangenen Wochen viele Stammkräfte fehlten, blieb erst zum dritten Mal in den vergangenen 13 Spielen ohne Punkte.
Tore: 1:0 Marcel Kurth (45:51), 2:0 Riley Armstrong (59:26)
Zuschauer: 1.053
Der 35. Spieltag (Dienstag, 06. Januar 2015)
Starbulls Rosenheim – ESV Kaufbeuren 4:1 (1:1, 1:0, 2:0)
Kassel Huskies – Lausitzer Füchse 3:0 (2:0, 0:0, 1:0)
Löwen Frankfurt – Eispiraten Crimmitschau 5:6 (3:1, 1:2, 1:3)
Bietigheim Steelers – EV Landshut 6:2 (3:0, 2:1, 1:1)
Fischtown Pinguins – Ravensburg Towerstars 8:1 (1:0, 5:0, 2:1)
Heilbronner Falken – SC Riessersee 2:0 (0:0, 0:0, 2:0)
Dresdner Eislöwen – EC Bad Nauheim 2:3 OT (Mittwoch, 19. November 2014/16.00)
Der 36. Spieltag (Freitag, 09. Januar 2015)
ESV Kaufbeuren – Löwen Frankfurt (19.30 Uhr)
Bietigheim Steelers – Starbulls Rosenheim (19.30)
Heilbronner Falken – EV Landshut (20.00)
Eispiraten Crimmitschau – Kassel Huskies (20.00)
Ravensburg Towerstars – Dresdner Eislöwen (20.00)
SC Riessersee – EC Bad Nauheim (20.00)
Der 37. Spieltag (Sonntag, 11. Januar 2015)
EC Bad Nauheim – Lausitzer Füchse (16.00 Uhr)
Starbulls Rosenheim – Ravensburg Towerstars (17.00)
Kassel Huskies – Heilbronner Falken (17.00)
Dresdner Eislöwen – ESV Kaufbeuren (17.00)
EV Landshut – SC Riessersee (17.00)
Löwen Frankfurt – Bietigheim Steelers (18.30)