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Die Pinguins beenden Negativ-Lauf mit Comeback-Sieg
24.01.2016Bild: Thomas Heide

Die Pinguins beenden Negativ-Lauf mit Comeback-Sieg

Vizemeister gewinnt 4:3 in Kaufbeuren nach 0:3. Bietigheim feiert elften Heimsieg in Folge. Derby-Erfolge für Dresden und Rosenheim.

 Den Fischtown Pinguins drohte am Sonntag nach 20 Minuten die sechste Niederlage in Folge. Mit einer Energieleistung feierte der Vizemeister dann aber ein großartiges Comeback und ein 4:3 nach 0:3 Rückstand beim ESV Kaufbeuren. Damit hat Bremerhaven weiter fünf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Bietigheim Steelers, der beim 4:1 gegen die Eispiraten Crimmitschau den elften Heimsieg in  Folge einfuhr. Spannung im Kampf um die Hauptrundenmeisterschaft ist weiter garantiert. Hochspannung herrscht hinter dem Topduo. Der Dritte Kassel Huskies hat nach dem 3:4 nach Verlängerung bei Schlusslicht Heilbonner Falken drei Zähler Vorsprung auf die Verfolger Ravensburg Towerstars und EC Bad Nauheim. Die Towerstars verloren 1:5 in Frankfurt, Bad Nauheim zog nach Punkten durch das 5:2 in Freiburg gleich. Die Starbulls Rosenheim als Siebter sind nach einem 2:1 nach Verlängerung beim SC Riessersee noch in Schlagdistanz im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation. Zweiter Derbysieger des Tages waren die Eislöwen Dresden mit einem 5:2 bei den Lausitzer Füchsen. 

Bietigheim Steelers - Eispiraten Crimmitschau 4:1 (3:0, 1:1, 0:0)

Der Meister kam nach der knappen Niederlage am Freitag in Ravensburg wieder auf Kurs. Die Mannschaft von Trainer Kevin Gaudet fackelte gegen die Eispiraten nicht lange und legte bereits im ersten Drittel die Grundlage zum elften Heimsieg in Folge. Die EgeTrans Arena ist eine Festung, ein wichtiges Kriterium für die Playoffs. Momentan sieht es so aus, als ob der Titelverteidiger wie schon in der vergangenen Saison die Hauptrundenmeisterschaft einfahren wird. Das würde dann wieder Heimrecht in den gesamten Playoffs garantieren. Davon können die Eispiraten nur träumen. Das Wochenende ohne Punkte ist schmerzhaft für die Mannschaft von Trainer Chris Lee mit Blick auf den Kampf um die Playoff-Teilnahme. Lee musste in Bietigheim auf Matt Foy und später auch auf Martin Heinisch verzichten.

Tore: 1:0 Jason Pinizzotto (3:30/PP1), 2:0 Shawn Weller (13:03), 3:0 Dennis Palka (13:19), 4:0 Justin Kelly (26:49), 4:1 Daniel Bucheli (36:31)
Zuschauer: 2.902

ESV Kaufbeuren - Fischtown Pinguins 3:4 (3:0, 0:3, 0:1)

Beiden Teams war am Sonntag angesichts der Misserfolgsserien eine gewisse Verunsicherung anzusehen. Die Gastgeber, bei denen einmal mehr Chris St. Jacques fehlte, legten dann aber recht schnell die Nervosität ab und spielten im ersten Drittel stark auf. Die 3:0-Führung nach 20 Minuten war eine echte Erleichterung für die Mannschaft von Trainer Mike Muller. Was aber so formidabel lief, drehte sich dann im zweiten Abschnitt. Pinguins-Coach hatte zuletzt an seine Führungsspieler appelliert, um die Misere zu beenden. Ein neuer Leader könnte Alexander Nikiforuk sein. Der Stürmer mit kanadischem Pass war in der vergangenen Woche verpflichtet worden und hatte am Berliner Platz seinen ersten großen Auftritt. Sein Anschlusstreffer zum 3:1 war das Signal für die Gäste, bei denen dann der Knoten auch in der Offensive platzte. Sie war das große Manko auf der Durststrecke. In den fünf Spielen zuvor hatten die Pinguins gerade einmal sieben Treffer zustande gebracht. Bremerhaven hat nun wieder Fahrt aufgenommen im Kampf um die Hauptrundenmeisterschaft, der Rückstand auf die Steelers beträgt weiter fünf Punkte. Für den  ESVK besteht nun am Dienstag im Nachholspiel in Dresden die Gelegenheit, den gordischen Knoten zu durchschlagen.

Tore: 1:0 Mitch Versteeg (7:54/PP1), 2:0 Mitch Versteeg (16:13), 3:0 Josh Burnell (18:13), 3:1 Alexander Nikiforuk (29:53/PP1), 3:2 Marian Dejdar (32:29/PP1), 3:3 Brock Hooton (39:20), 3:4 Björn Bombis (48:10),
Zuschauer: 1.139

Lausitzer Füchse - Dresdner Eislöwen 2:5 (1:0, 1:4, 0:1)

Das letzte Duell der sächsischen Rivalen in der Hauptrunde war im ersten Drittel ausgeglichen. Die Zuschauer sahen eine temporeiche Begegnung. Im zweiten Abschnitt kam Dresden dann aber groß auf und ließ sich auch durch den zwischenzeitlichen Ausgleich der Füchse durch Darren Haydar nicht verunsichern. Das war schon im Event Game in Dresden der Fall, als die Eislöwen dreimal den Ausgleich der Füchse weggesteckt hatten. Das Selbstvertrauen der Mannschaft des neuen Trainers Bill Stewart scheint von Spiel zu Spiel zu wachsen. Es war der vierte Sieg in Folge und der fünfte im sechsten Spiel seit der Amtsübernahme von Stewart. Mit den Eislöwen ist so im Kampf um einen Platz unter den ersten Sechs weiter zu rechnen. Die Füchse sind im Rennen um den zehnten Rang und die Pre-Playoff-Teilnahme aber auch noch weiter dabei.

Tore: 1:0 Elia Ostwald (15:59), 1:1 Dominik Grafenthin (21:27), 1:2 Feodor Boiarchinov (23:31), 2:2 Darren Haydar (32:11), 2:3 Michael Endraß (34:09), 2:4 Dominik Grafenthin (38:00), 2:5 Steven Rupprich (49:12)
Zuschauer: 2.469

SC Riessersee - Starbulls Rosenheim 1:2 (0:1, 0:0, 1:0, 0:1) OT

Das vierte und letzte Hauptrunden-Derby zwischen den Altmeistern stand im Zeichen der Torhüter. Sowohl Riessersees Jochen Vollmer als auch Rosenheims Timo Herden spielten groß auf. Insofern verwunderte es nicht, dass es bis zum Ende eine hochspannende Partie im Olympia-Eissport-Zentrum blieb. Beppo Frank ließ die Gäste dann jubeln, die beide Spiele in Garmisch in Overtime gewannen und somit alle vier in dieser Hauptrunde. Aber viel wichtiger für die Starbulls: Mit dem achten Sieg in der letzten zehn Spielen bleibt die Mannschaft von Trainer Franz Steer weiter im Rennen um die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale. Der SCR, am Freitag in Bremerhaven der große Sieger, hat auf dem neunten Rang weiter einen komfortablen Vorsprung auf Platz elf.

Tore: 0:1 CJ Stretch (11:05), 1:1 Kai Herpich (50:38), 1:2 Beppo Frank (63:59)
Zuschauer: 2.606

Heilbronner Falken - EC Kassel Huskies 4:3 (1:1, 1:1, 1:1, 1:0) OT

Die Spiele mit Beteiligung der Heilbronner Falken hatten jüngst großen Unterhaltungswert. Das zeigten die Spiele der Mannschaft von Trainer Mannix Wolf in Bietigheim (5:9) oder gegen Dresden (4:5 SO). Insofern war es ein wenig verwunderlich, dass nur 954 Zuschauer in die Kolbenschmidt Arena zum Aufeinandertreffen mit dem Dritten Kassel kamen. Saisonminuskulisse. Die Besucher bekamen aber erneut beste Unterhaltung geboten. Dreimal glichen die Falken gegen den Favoriten einen Rückstand aus – und wurden dann endlich auch mit einem Sieg belohnt. Die Huskies mussten erstmals in dieser Hauptrunde drei Niederlagen in Folge hinnehmen.

Tore: 0:1 Kevin Maginot (3:45), 1:1 Adam Brace (8:06), 1:2 Austin Wycisk (28:16), 2:2 Adam Brace (32:07/PP1), 2:3 Justin Kirsch (44:24), 3:3 Richard Gelke (47:56), 4:3 Aziz Baazzi (64:02)
Zuschauer: 954

EHC Freiburg - EC Bad Nauheim 2:5 (1:0, 0:3, 1:2)

Mit aggressivem Forechecking ging der EHC in das Spiel gegen den Aufsteiger, der einige Minuten brauchte, um anzukommen. Und dann stach bei den Gastgebern das Powerplay. Doch die Roten Teufel übernahmen mit zunehmender Spieldauer das Kommando und kamen zwangsweise zu Toren. Andreas Pauli wies mit einem Doppelpack den Weg. Nachdem es Marc Wittfoth noch einmal spannend machte, gelang Dustin Cameron mit einem Shorthander so etwas wie die Vorentscheidung. Nach dem Wochenende mit zwei Pflichtsiegen ist der EC Bad Nauheim nicht nur weiter im Rennen um die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale. Die Mannschaft von Trainer Petri Kujala ist auch ein heißer Kandidat für die ersten vier Plätze, die Heimrecht in Runde eins garantieren. Für Freiburg ist der Weg in die Pre-Playoffs zwar weit – aber immer noch machbar.

Tore:
1:0 Tobias Kunz (14:56/PP1), 1:1 Joel Keussen (26:57), 1:2 Andreas Pauli (27:17), 1:3 Andreas Pauli (39:50/PP1), 2:3 Marc Wittfoth (48:26), 2:4 Dustin Cameron (52:41/SH1), 2:5 Dusan Frosch (59:38/PP1)
Zuschauer: 2.251

Löwen Frankfurt - Ravensburg Towerstars 5:1 (1:1, 3:0, 1:0)

Frankfurts Sportdirektor und Trainer Rich Chernomaz musste auf seinen Goalie Tyler Plante verzichten. Der hatte während des Spiels in Rosenheim vorzeitig das Eis verlassen müssen. Für ihn spielte Henning Schroth. Clarke Breitkreuz war wieder dabei. Die Partie begann allerdings für die Gäste optimal. Davon ließen sich die Hessen aber nicht beirren. Im zweiten Drittel war es Richard Mueller, der die Löwen auf Kurs zum dritten Sieg in Folge brachte. Damit schmolz der Rückstand auf den Vierten Ravensburg nunmehr auf einen Zähler zusammen. Die Towerstars müssen sich diesen Platz nun mit dem EC Bad Nauheim teilen.

Tore: 0:1 Austin Smith (0:44), 1:1 Kris Sparre (11:31/PP1), 2:1 Richard Mueller (24:06), 3:1 Clarke Breitkreutz (28:20), 4:1 Richard Mueller (37:26/PP1), 5:1 Marc Schaub (59:39)
Zuschauer: 4.118

Der 40. Spieltag im Überblick:

Bietigheim Steelers - Eispiraten Crimmitschau 4:1 (3:0, 1:1, 0:0)
ESV Kaufbeuren - Fischtown Pinguins 3:4 (3:0, 0:3, 0:1)
Lausitzer Füchse - Dresdner Eislöwen 2:5 (1:0, 1:3, 0:1)
SC Riessersee - Starbulls Rosenheim 1:2 (0:1, 0:0, 1:0, 0:1) OT
Heilbronner Falken - EC Kassel Huskies 4:3 (1:1, 1:1, 1:1, 1:0) OT
EHC Freiburg - EC Bad Nauheim 2:5 (1:0, 0:3, 1:2)
Löwen Frankfurt - Ravensburg Towerstars 5:1 (1:1, 3:0, 1:0)

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