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Die verzweifelte Suche nach dem Erfolgsrezept
29.01.2015Bild: DEL2

Die verzweifelte Suche nach dem Erfolgsrezept

Weißwasser und Riessersee benötigen im Kampf um die Playoffs gegen selbstbewusste Kontrahenten Erfolgserlebnisse  / Kaufbeuren versucht es mit Nachwuchs-Duo

Die Endphase der Hauptrunde ist der denkbar schlechteste Zeitpunkt für eine sportliche Krise. Der Tabellenzehnte SC Riessersee und der punktgleiche -elfte Lausitzer Füchse (Foto: Thomas Heide) suchen gegenwärtig verzweifelt nach den Erfolgsformeln, die über weite Strecken der Saison so vortrefflich funktioniert haben. Ob die beiden Clubs am Wochenende die Wende einleiten können, ist angesichts der vor Selbstbewusstsein strotzenden Gegner fraglich. Einen anderen Druck hat der ESV Kaufbeuren. Trainer Kari Rauhanen musste seinen Posten nach nur 19 Spielen räumen. Die Nachwuchs-Coaches Juha Nokelainen und Stefan Mayer haben nun bis zum Saisonende die Verantwortung und die Aufgabe, der Profiabteilung des Traditionsclubs die Klasse zu erhalten.


Dresdner Eislöwen – Kassel Huskies (19.30 Uhr)

Eigentlich ist es für die Dresdner Eislöwen jüngst nicht schlecht ergangen. Die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch feierte in den vergangenen fünf Spielen vier Siege. Aber die einzige Niederlage in dieser Spanne mussten die Eislöwen am vergangenen Sonntag gegen den EC Bad Nauheim hinnehmen – daheim mit 2:7. Der letzte Eindruck bleibt bekanntlich in den Köpfen. Die musste man also in der laufenden Woche wieder freibekommen. Die Notwendigkeit für Verstärkungen sah man bei den Sachsen aber auch: Marius Garten wurde von Meister Fischtown Pinguins zurückgeholt, zudem kommt Jakub Langhammer (bis Jahresbeginn Eispiraten Crimmitschau). „Es war uns wichtig, in der Quantität noch einmal nachzulegen. Wir kennen Marius und seine Stärken, die gerade im läuferischen Bereich liegen, aus der letzten Saison“, sagte Popiesch. An den nächsten Gegner haben die Eislöwen gute Erinnerungen: Beim Tabellenzweiten Kassel Huskies gelang vor zwei Wochen ein 2:1. Das war eine bemerkenswerte Leistung gegen den Aufsteiger, der das komplette Repertoire eines Titelanwärters mitbringt: Die drittbeste Offensive der Liga, die beste Defensive, drei hervorragende Goalies mit Mika Järvinen, Jeff Frazee und Kai Kristian. Die Siege gegen Spitzenreiter Bietigheim (3:2) und in Frankfurt (1:0) unterstrichen die Kompaktheit und Stärke des Teams.

Bisher:

28.09.2014: Kassel – Dresden 4:3 SO
12.12.2014: Dresden – Kassel 3:2 OT
16.01.2015: Kassel – Dresden 1:2

Lausitzer Füchse – Starbulls Rosenheim (19:30)

Seit Wochen geht es für die Lausitzer Füchse und die Starbulls Rosenheim in entgegesetzte Richtungen. Weißwasser kassierte mit dem 2:3 bei den Fischtown Pinguins am Mittwoch die siebte Niederlage in Folge und die neunte in den vergangenen zehn Spielen. Die Starbulls hingegen haben sich wieder berappelt. Die Mannschaft von Trainer Franz Steer holte aus den vergangenen zwölf Spielen neun Siege, drei in Folge waren es zuletzt. Am vergangenen Wochenende schenkten die Starbulls ihren Gegnern Heilbronn (6:2) und Kaufbeuren (7:1) ordentlich ein. „Wir müssen jedes Spiel an unsere Grenzen gehen, um zu gewinnen“, sagte Steer, der aber optimistisch ist: „Die Mannschaft macht einen sehr frischen Eindruck, die Jungs haben Spaß und laufen gut.“ Trotzdem warnte der Starbulls-Coach vor allem vor den Schlüsselspielern des Gegners. „Wenn Jonas Johansson, Scott King und Maxime Legault einen Lauf haben, dann können sie über Einzelaktionen ein Spiel entscheiden“, sagte Steer.

Bisher:

12.10.2014: Rosenheim – Füchse 5:3
21.11.2014: Füchse – Rosenheim 2:1
21.12.2014: Rosenheim – Füchse 2:3 SO

ESV Kaufbeuren – Ravensburg Towerstars (19.30)

Nach der Euphorie um das Go für den Stadionneubau kehrte beim ESC Kaufbeuren schnell wieder der Alltag ein. Und der ist im neuen Jahr vor allem von fundamentalen Veränderungen im Personalbereich geprägt. Nun traf es Anfang der Woche auch Trainer Kari Rauhanen. Der Nachfolger von Uli Egen musste seinen Posten nach 19 Spielen und einer Bilanz von zwei Siegen und 17 Niederlagen seinen Posten räumen. "Wir alle haben uns von der Verpflichtung Rauhanens bessere Ergebnisse versprochen. Dass diese nicht wie erhofft eintrafen, hat zwar auch, aber nicht alleine mit dem kleinen Kader und den vielen verletzten Spielern zu tun“, sagte Vorstand Karl-Heinz Kielhorn. Die Nachwuchs-Coaches Juha Nokelainen und Stefan Mayer haben beim Tabellenletzten bis zum Saisonende die Verantwortung. Die Ravensburg Towerstars erhielten vom Vorletzten Heilbronner Falken zuletzt einen Dämpfer. Dennoch zeigte die Mannschaft von Trainer Daniel Naud Charakter, als man im Schlussdrittel einen 0:3-Rückstand egalisierte. Dennoch verlor Ravensburg 3:4 nach Shootout.

Bisher:

10.10.2014: Ravensburg – Kaufbeuren 3:2
31.10.2014: Kaufbeuren – Ravensburg 3:4
21.12.2014: Ravensburg – Kaufbeuren 1:0

Löwen Frankfurt – EV Landshut (19:30)

Den Löwen machte die jüngste Heimschwäche ein wenig zu schaffen. Vier der letzten sechs Begegnungen in eigener Halle gingen für die Mannschaft von Trainer Tim Kehler verloren. Am vergangenen Wochenende verlor man im Kampf um die Playoffs gegen die Konkurrenten Fischtown Pinguins (2:3) und Kassel Huskies (0:1). „Nach den beiden knappen Niederlagen gegen Bremerhaven und Kassel müssen wir am Wochenende dringend wieder punkten. Landshut zählt zu den Mannschaften, die uns im Nacken sitzen und auf Schlagdistanz bleiben wollen“, sagte Kehler. Frankfurt hat als Fünfter noch sieben Punkte Luft auf Platz elf. Die Landshuter zeigten am Sonntag im brisanten Derby beim SC Riessersee mit dem 5:2 eine starke Leistung und feierte nach zuvor drei Niederlagen in Folge ein dringend benötigtes Erfolgserlebnis. Ungeklärt war bis Donnerstag noch die Situation mit dem neuen Trainer Toni Krinner. Vom Arbeitsgericht wird geprüft, ob die außerordentliche  Kündigung des 47-Jährigen bei seinem alten Club SC Riessersee wirksam ist. Bis zu einer Klärung und Einigung beider Parteien kann die Liga Krinner noch keine Lizenz für den Spielbetrieb erteilen.  

Bisher:

28.09.2014: Landshut – Frankfurt 4:3
23.11.2014: Landshut – Frankfurt 3:2
02.01.2015: Frankfurt – Landshut 6:3

EC Bad Nauheim – Bietigheim Steelers (19.30)

Viel zu melden hatte der EC Bad Nauheim gegen die Bietigheim Steelers in der laufenden Saison noch nicht. Aber das hatten auch die wenigsten Mannschaften in der Liga. Die Roten Teufel jedenfalls feierten in den vergangenen sechs Spielen fünf Siege und  befinden sich wieder in der Playoff-Zone. Highlight dieser Entwicklung war am vergangenen Sonntag das 7:2 in Dresden. Die einzige Niederlage in dieser Spanne kassierte die Mannschaft von Trainer Petri Kujala vor knapp zwei Wochen in Bietigheim. Der Spitzenreiter zieht weiterhin seine eigenen Kreise. Das 4:2 zuletzt gegen den Playoff-Final-Rivalen und Meister Fischtown Pinguins war der achte Sieg in den vergangenen zehn Spielen. Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten Kassel beträgt für die Mannschaft von Trainer Kevin Gaudet weiter 16 Punkte.

Bisher:

10.10.2014: Bietigheim – Bad Nauheim 5:2
31.10.2014: Bad Nauheim – Bietigheim 2:6
18.01.2015: Bietigheim – Bad Nauheim 4:1

Fischtown Pinguins – SC Riessersee (20.00)

Die Pinguins machten mit dem 3:2 gegen die Lausitzer Füchse am Mittwoch das Dutzend Heimsiege in Serie voll. Ein weiterer schöner Moment auch für den Kapitän Marian Dejdar, der vor dem ersten Bully für sein 500. Pflichtspiel im Trikot der Seestädter geehrt wurde. Die zwölf Heimsiege in Serie waren maßgeblich für den Aufwärtstrend beim Meister verantwortlich, der mittlerweile auf dem vierten Tabellenplatz steht. Dort waren die Garmischer ebenfalls schon. Gegenwärtig aber hält der Traditionsclub gerade einmal den zehnten Rang. Unter der Woche musste das Team des neuen Trainers Maurizio Mansi das 3:8 in Ravensburg und das 2:5 im Derby gegen den EV Landshut verdauen. Vor allem das Defensivverhalten war das Punkstück in dieser Saison. Aber die vielen Ausfälle über Wochen durch Verletzungen oder Krankheiten schlugen irgendwann negativ zu Buche. Von den vergangenen sieben Spielen konnte Riessersee nur eines gewinnen.  

Bisher:

19.09.2014: Riessersee – Pinguins 2:3
14.12.2014: Pinguins – Riessersee 6:3
19.12.2014: Riessersee – Pinguins 6:3

Eispiraten Crimmitschau – Heilbronner Falken (20.00)

Trotz einer Saison, von der man sich sportlich vielleicht etwas mehr erhofft hatte, verlängerten die Eispiraten Crimmitschau den Vertrag mit Trainer Chris Lee vorzeitig um weitere zwei Jahre. Die Verantwortlich sehen die Westsachsen auf dem richtigen Weg. Die Mannschaft unterstrich diese Auffassung am vergangenen Wochenende mit Siegen in Landshut (4:2) und gegen Weißwasser (8:3). Der Rückstand auf den zehnten Tabellenplatz konnte auf elf Punkte verringert werden. Die Eispiraten können eigentlich ohne Druck aufspielen und versuchen, so viel wie möglich aus den letzten Partien herauszuholen. Mit den Playoffs und den eher wahrscheinlichen Playdowns beschäftigt man sich eher im Kopf. Offen ausgesprochen wurde das bei den Heilbronner Falken. Es geht um den Klassenerhalt. Und die Mannschaft von Trainer Gerd Wittmann scheint für den Kampf um die Playoffs gerüstet. Das zeigte zumindest der 4:3-Sieg nach Penaltyschießen gegen den Tabellendritten Ravensburg Towerstars.

Bisher:

10.10.2014: Heilbronn – Crimmitschau 5:2
21.11.2014: Heilbronn – Crimmitschau 0:3
30.12.2014: Crimmitschau – Heilbronn 8:0

42. Spieltag (Freitag, 30. Januar 2015)

Dresdner Eislöwen – Kassel Huskies (19.30 Uhr)
Lausitzer Füchse – Starbulls Rosenheim (19:30)
ESV Kaufbeuren – Ravensburg Towerstars (19.30)
Löwen Frankfurt – EV Landshut (19:30)
EC Bad Nauheim – Bietigheim Steelers (19.30)
Fischtown Pinguins – SC Riessersee (20.00)
Eispiraten Crimmitschau – Heilbronner Falken (20.00)

43. Spieltag (Sonntag, 01. Februar 2015)

Starbulls Rosenheim - Dresdner Eislöwen (17.00 Uhr)
SC Riessersee – Eispiraten Crimmitschau (17.00)
EV Landshut – ESV Kaufbeuren (17.00)
Bietigheim Steelers – Lausitzer Füchse (17.00)
Heilbronner Falken - Löwen Frankfurt (18.30)
Ravensburg Towerstars – Kassel Huskies (18.30)
EC Bad Nauheim – Fischtown Pinguins (18.30)

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