
Ein Team mit „Charakter“ erreicht das Super Final im Continental Cup
Die Fischtown Pinguins erreichen als zweites deutsches Team das Turnier der besten Vier
Die erschöpften Spieler ließen sich am Sonntag auf der Ehrenrunde von den Fans feiern, die verantwortlichen beim DEL2-Meister Fischtown Pinguins waren noch am Tag nach dem großen Coup hellauf begeistert. "Egal wo wir spielen, mit dieser Mannschaft haben wir überall eine berechtigte Chance. Wir sind stolz, dass diese Mannschaft für uns aufläuft“, sagte Bremerhavens Geschäftsführer Hauke Hasselbring zur Qualifikation für das Super Final im Continental Cup am Wochenende. Teammanager Alfred Prey lobte die Mannaschaft von Trainer Mike Stewart ebenfalls in allerhöchsten Tönen: „Dieses Turnier war eine Charaktersache.“
In der Tat. Die Voraussetzungen waren schon vor dem Eröffnungsspiel am vergangenen Freitag nicht gerade die besten. Mike Stewart fehlten von vornherein die Leistungsträger Brock Hooton, Jan Kopecky und Victor Beck, dann verletzte sich noch Marius Garten an der Schulter und konnte auch nicht weitermachen. Dann begann das Turnier mit einer herben Enttäuschung, als eine 2:0-Führung nach einer tollen Leistung gegen HC Ertis Pawlodar in den letzten neun Minuten aus den Händen glitt und es am Ende ein 2:3 gab. Gegen Gastgeber Ritten führte man bis 17 Sekunden vor dem Ende 1:0, dann fiel der Ausgleich. Man gewann zwar dank des Penaltys von Andrew McPherson, war aber im letzten Spiel auf Schützenhilfe angewiesen. Die lieferte Pawlodar eindrucksvoll gegen Ritten (4:0), dann folgte ein weiterer Krimi mit einem glücklichen Ende. Erneut McPherson erzielte das 2:1-Siegtor gegen Herning Blue Fox.
„Wir sind zurecht im Super final“, sagte Alfred Prey. Die Pinguins gewann das Zweitrunden-Turnier daheim mit drei überzeugenden Siegen und hätte auch in Südtirol alle drei Partien gewinnen können. Aber trotz allem steht man in der Endrunde, als erst zweite deutsche Mannschaft nach den Eisbären Berlin. „Ich bin stolz auf die harte Arbeit meiner Jungs. Sie sind wie Rennpferde, sie wollen immer gewinnen. Wir freuen uns aufs Finale“, sagte Pinguins-Trainer Mike Stewart. Dem Kanadier standen in Ritten nur noch 13 Feldspieler zur Verfügung. Zwei Center fehlten zudem, Stewart konnte nur mit drei Angriffsblöcken spielen lassen. Der Teamgeist setzte sich durch.
Wo es nun vom 9. bis 11. Januar 2015 hingeht, ist noch nicht klar. Hauke Hasselbring und Alfred Prey saßen am Montag noch mit dem IIHF-Delegierten Hans Dobida in Südtirol zusammen. Da die Fischtown Pinguins und die Angers Ducs aus Belgien bereits ein Turnier ausgerichtet haben, geht es aller Voraussicht gen Osten. Die weiteren Teilnehmer Neman Grodno und Pawlodar sind also die heißen Kandidaten auf die Ausrichtung des Finalturniers. Grodno liegt rund 300 Kilometer nordwestlich der weißrussischen Hauptstadt Minsk. Der Weg ins kasachische Pawlodar ist noch etwas länger. „Das wird ein kleines Abenteuer. Bis Astana geht es per Flieger, dann sind es aber noch vier Stunden bis Pawlodar“, sagte Alfred Prey. Angesichts der Qualifikation für das Super Final nimmt man aber gerne jeden Weg in Kauf. Für Prey ist es abgesehen von der sportlichen Herausforderung eine weitere gute Gelegenheit, Werbung für seine Stadt zu machen. „Für das Stadtmarketing waren die bisherigen Auftritte allein schon eine tolle Sache“, sagte Prey.