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Erfolgsmodell Selb: Wie das Walter-Gropius-Gymnasium zur Stützpunktschule Eishockey wurde
25.07.2025Bild: WGG

Erfolgsmodell Selb: Wie das Walter-Gropius-Gymnasium zur Stützpunktschule Eishockey wurde

Perspektive für den Nachwuchs – weit über Selb hinaus

Selb macht Schule – im besten Sinne. Mit der offiziellen Auszeichnung des Walter-Gropius-Gymnasiums (WGG) als Stützpunktschule Eishockey hat sich die oberfränkische Stadt nicht nur als Eishockeystandort profiliert, sondern auch ein innovatives Modell etabliert, das Schule und Leistungssport nachhaltig miteinander verbindet.

Am 30. April 2024 wurde dem Gymnasium das begehrte Prädikat verliehen – ein Qualitätssiegel, das die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem VER Selb e.V. (Selber Wölfe Juniors) würdigt.

Vier zusätzliche Stunden auf dem Eis – dank gelebter Kooperation

Was Selb dabei besonders macht: Das WGG bietet seinen Schülerinnen und Schülern vier zusätzliche Sportstunden pro Woche im Wahlfach Eishockey – ein in dieser Form bundesweit seltenes Angebot. Möglich wird das durch eine starke Partnerschaft: Während die Schule die organisatorischen Voraussetzungen schafft, stellen die Selber Wölfe Juniors qualifizierte Trainer, die den Eishockeyunterricht auf dem Eis übernehmen.

Das reduziert nicht nur die finanzielle Belastung der Schule, sondern ermöglicht gleichzeitig ein professionelles Trainingsniveau direkt im Schulkontext. Der Verein wiederum profitiert von einer zusätzlichen Plattform zur Talentförderung und stärkt damit seine Nachwuchsarbeit nachhaltig.

Bildung und Sport in Balance

Die Stützpunktschule Selb ist kein Sportinternat – sie lebt den Gedanken der Doppelkarriere: schulische Bildung und sportliche Entwicklung auf Augenhöhe. Das bedeutet auch klare Regeln: Nur wer in der Schule gute Leistungen zeigt und sich sozial verhält, wird für Turniere und Lehrgänge freigestellt. Lehrer und Trainer arbeiten Hand in Hand, um jeden einzelnen Schüler ganzheitlich zu begleiten.

Eine eigene Koordinationsstelle innerhalb des Lehrerkollegiums sorgt für die Feinabstimmung mit Verein, Elternhaus und Fachlehrkräften. Das sorgt für ein Klima, in dem Sport nicht auf Kosten der Schule geht – sondern beides sich gegenseitig stärkt.

Perspektive für den Nachwuchs – weit über Selb hinaus

Wie nachhaltig dieser Ansatz wirkt, zeigt die erneute Ausrichtung des DEL2-Perspektiv-Camps vom 26. bis 30. Juli 2025 in Selb. Bereits zum zweiten Mal wird die Stadt Gastgeber für 48 Nachwuchstalente aus ganz Deutschland – ein Vertrauensbeweis für die Qualität des Standorts. Dass Camp und Stützpunktschule am gleichen Ort zusammentreffen, ist kein Zufall: Beide Programme verfolgen ein gemeinsames Ziel – die bestmögliche Förderung junger Eishockeyspieler in einem starken Umfeld.

Ein Modell mit Vorbildcharakter

Selb zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn Schule und Verein an einem Strang ziehen. Trotz begrenzter Ressourcen in einer vergleichsweise kleinen Stadt wurde hier ein Modell entwickelt, das jungen Talenten echte Perspektiven eröffnet – auf dem Eis und im Klassenzimmer.

Das Walter-Gropius-Gymnasium ist damit mehr als nur eine Schule mit Sportprofil. Es ist ein Leuchtturm für gelingende Nachwuchsförderung im Eishockey – und ein Erfolgsmodell, das auch an anderen Standorten Schule machen könnte.

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