
Final-Neuauflage überstrahlt Sonntags-Programm
Bietigheim tritt als souveräner Spitzenreiter bei Meister Fischtown an / Verfolger Rosenheim gegen die Füchse / Hessenderby zwischen den Aufsteigern Kassel und Frankfurt
Knapp sechs Monate nach dem dramatischen Sieg im Spiel fünf der Finalserie gibt es ein erstes Wiedersehen zwischen Meister Fischtown Pinguins und Vize Bietigheim Steelers. Ein Leckerbissen. Die Steelers reisen nach neun Spieltagen als souveräner Spitzenreiter an, Fischtown hat mit einem Arbeitssieg gegen Frankfurt (2:1 OT) am Freitag die Wende nach zuvor zwei Niederlagen geschafft. Doch sportlich birgt auch das Restprogramm am 10. Spieltag Spannung. Die Starbulls Rosenheim können mit einem weiteren Sieg gegen die Füchse den zweiten Tabellenplatz festigen und damit auch den Freitags-Erfolg im Derby beim SC Riessersee veredeln. Und in Kassel kommt es zum ersten Duell der Aufsteiger.
Dresdner Eislöwen – SC Riessersee (16.00 Uhr)
Der Einsatz am Freitag im bayrischen Klassiker gegen Rosenheim hat natürlich gestimmt. Aber der SC Riessersee konnte nur eine erfolgreiche Aufholjagd starten. Nach dem 0:2 im Auftaktdrittel gelang im Mittelabschnitt der Ausgleich. Doch der Doppelpack von Rosenheims Mario Valery-Trabucco in den letzten fünf Minuten war dann doch zu viel. „Es war ein Spiel voller Emotionen, eine tolle Kulisse und Stimmung auf hohem Niveau –insgesamt eine tolle Werbung für den Eishockeysport“, sagte Riessersees Geschäftsführer Ralph Bader. Trainer Toni Krinner richtete den Blick schnell nach vorne zum Gastspiel bei den erstarkten Dresdner Eislöwen. „In Dresden erwartet uns eine Mannschaft, die auch auf Touren kommt. Wir müssen von Beginn an hellwach und bereit sein“, sagte Krinner. In der Tat feierte Dresden mit dem 3:2 im Sachsenderby bei den Lausitzer Füchsen den zweiten Auswärtserfolg nacheinander. „Mit zwei Siegen in vier Auswärtsspielen am Stück bin ich sehr zufrieden“, sagte Eislöwen-Trainer Thomas Popiesch.
Vergangene Saison:
29.09.2013: Riessersee – Dresden 2:1 SO
31.10.2013: Riessersee – Dresden 5:3
20.11.2013: Dresden – Riessersee 6:1
05.01.2014: Dresden – Riessersee 2:3
Starbulls Rosenheim - Lausitzer Füchse (17.00)
Die Lausitzer Füchse suchen weiterhin nach Konstanz. Die Niederlage im Sachsen-Derby gegen Dresden (2:4) unterstrich diese Tatsache einmal mehr. In den vergangenen vier Spielen wechselten sich Sieg und Niederlage ab. Trainer Dirk Rohrbach jedenfalls war bedient: „Einsatz und Laufbereitschaft waren da. Aber es ist nicht viel bei raus gekommen. Ich bin von meiner Mannschaft enttäuscht.“ Verzichten muss der Coach zum allem Überfluss nun auf zwei der besten Scorer. Jonas Johannsson (10 Punkte) hat eine Bronchitis, Danny Albrecht (8) zog sich gegen Dresden eine Knieverletzung zu. Da sieht es beim Tabellenzweiten aus Rosenheim schon besser aus. Trainer Franz Steer schonte beim 4:2 in Garmisch gegen Riessersee den angeschlagenen Goalie Patrick Ehelechner und ließ nochmals Timo Herden ran. Mit einem Erfolg gegen Lausitz, es wäre der dritte in Folge, könnte Rosenheim möglicherweise den Vier-Punkte-Rückstand auf den Spitzenreiter Bietigheim verkürzen.
Vergangene Saison:
13.10.2013: Füchse – Rosenheim 3:5
15.11.2013: Rosenheim – Füchse 3:4
30.12.2013: Rosenheim – Füchse 1:5
17.01.2014: Füchse – Rosenheim 7:2
Eispiraten Crimmitschau – Ravensburg Towerstars (17.00)
Bei den Eispiraten Crimmitschau sieht es weiterhin problematisch aus. Der 4:2-Erfolg gegen Meister Fischtown Pinguins vor zehn Tagen hatte nicht den gewünschten Effekt. Das 2:5 bei den Heilbronner Falken war die fünfte Niederlage im fünften Auswärtsspiel. Ganze zwei Heimsiege und sechs Punkte sind die Bilanz aus neun Spielen. Wenig begeistert war der sportliche Leiter Ronny Bauer. "Es kann nicht sein, dass in so einem wichtigen Spiel unsere Leistungsträger weit unter ihrem Level spielen, hingegen Nachwuchsspieler wie Jan Tramm zu den Stützen im Team gehören. Für das Heimspiel am Sonntag wird es wichtig sein, zu einer einfachen, schnörkellosen und leidenschaftlichen Spielweise, gepaart mit aggressivem Körperspiel, zurück zu kehren", sagte er. Immerhin haben die Eispiraten die drei Heimspiel gegen die Ravensburg Towerstars in der vergangenen Saison gewonnen. Die Gäste verbesserten sich nach dem harterkämpften 3:2 gegen Kaufbeuren auf den dritten Tabellenplatz.
Vergangene Saison:
29.09.2013: Ravensburg – Crimmitschau 8:2
20.10.2013: Crimmitschau – Ravensburg 10:4
29.11.2013: Ravensburg – Crimmitschau 6:3
07.01.2014: Crimmitschau – Ravensburg 5:2
Fischtown Pinguins – Bietigheim Steelers (17.00)
Den 21. April dieses Jahres wird man in Bremerhaven nicht so schnell vergessen, vor allem nicht bei den Fischtown Pinguins. Durch den 3:2-Sieg nach Verlängerung gegen die Bietigheim Steelers in Spiel 5 der Finalserie wurde Bremerhaven Meister. Nun gibt es ein erstes Wiedersehen. "Das morgige Spiel lebt nicht nur von der Tatsache, dass die Steelers als Tabellenführer anreisen, sondern auch aus der noch jungen Vergangenheit eines Finales, aus dem die Pinguine als erster DEL2 Meister hervorgegangen sind. Das wird spannend und interessant", sagte der sportliche Leiter Alfred Prey. Rechtzeitig zu diesem Duell schaffte Fischtown mit einem Erfolg gegen Aufsteiger Frankfurt, einem 2:1 nach Verlängerung, die Wende nach zuvor zwei Niederlagen gegen die Außenseiter Crimmitschau und Heilbronn. Gegen Frankfurt traf Marian Dejdar in der Verlängerung – wie vor fast sechs Monaten im Spiel 5 zum Gewinn der Meisterschaft. Fischtown kann gegen die Steelers wieder auf den zuletzt gesperrten Andrew McPherson zurückgreifen. Bietigheim hat sportlich derzeit die Nase vorn. Nach dem 5:2 gegen den EC Bad Nauheim liegt die Mannschaft von Trainer Kevin Gaudet sechs Punkte vor dem Vierten Fischtown.
Vergangene Saison:
13.10.2013: Fischtown – Bietigheim 2:4
24.11.2013: Bietigheim – Fischtown 2:3 SO
20.12.2013: Fischtown – Bietigheim 5:6 OT
02.02.2014: Bietigheim – Fischtown 2:3
EC Bad Nauheim – EV Landshut (18.30)
Der EV Landshut hat die richtige Antwort auf die 3:6-Niederlage in der Vorwoche bei den Lausitzer Füchsen gefunden. Mit dem 5:2 gegen Aufsteiger Kassel feierte der Altmeister den fünften Sieg in den vergangenen sechs Spielen – und will seinen Aufwärtstrend nun beim EC Bad Nauheim fortsetzen. Die Hessen mussten bei Spitzenreiter Bietigheim eine klare Niederlage einstecken. „Gegen Landshut müssen wir wieder aktiver werden und das Heft mehr in die eigene Hand nehmen. Wenn wir den Kontakt in der Tabelle nach vorne halten wollen, müssen wir gegen die Bayern punkten. Wir setzen dabei auch auf unsere tollen Fans, so dass wir die Heimserie von zuletzt drei Siegen in Folge ausbauen können", sagte Trainer Petri Kujala. Vor allem in den letzten beiden Heimspielen gegen Dresden (7:4) und Ravensburg (6:4) ließ es Bad Nauheim krachen.
Vergangene Saison:
27.09.2013: Bad Nauheim – Landshut 4:5
15.11.2013: Landshut – Bad Nauheim 10:1
06.12.2013: Bad Nauheim – Landshut 2:6
02.02.2014: Landshut – Bad Nauheim 3:7
ESV Kaufbeuren - Heilbronner Falken (18.30)
Wenn es sportlich nicht so recht läuft, gehen auch die engen Entscheidungen an den Gegner. So verlor der ESV Kaufbeuren am Freitagabend trotz zweimaliger Führung bei den Ravensburg Towerstars mit 2:3 und zum fünften Mal in Folge. Trainer Uli Egen sah eine gute Leistung seines Teams. Knackpunkt war allerdings das 2:2 der Towerstars, das durch Maximilian Brandl mit der Schlusssirene zur zweiten Pause fiel. Allerdings drücken wieder Personalsorgen. Goalie Stefan Vajs ist erneut angeschlagen, er wird durch Max Sigl vertreten. Weiter fehlen auch die wichtigen Stützen Tim Richter und Michael Fröhlich. Gegen Heilbronn gibt es ein erstes Wiedersehen nach der spannenden Playdown-Serie der vergangenen Saison, welche Heilbronn mit 4:3 Siegen für sich entschied und Kaufbeuren in die Qualifikationsrunde schickte. Die Falken sind nach zwei Siegen in Folge auf dem aufsteigenden Ast.
Vergangene Saison:
27.09.2013: Heilbronn – Kaufbeuren 2:5
31.10.2013: Kaufbeuren – Heilbronn 1:2
22.12.2013: Heilbronn – Kaufbeuren 2:1
17.01.2014: Kaufbeuren – Heilbronn 4:3
Kassel Huskies – Löwen Frankfurt (18.30)
Die Generalproben für das hessische Aufsteiger-Duell misslangen. Während es für die Huskies einen 2:5-Dämpfer in Landshut gab, holten die Löwen Frankfurt bei Meister Fischtown immerhin einen Punkt. „Frankfurt hatte keinen guten Start, aber sie haben eine gute Mannschaft, und das zählt. Bei einem Derby zählen keine Serien, keine guten Starts oder schlechte Starts, es zählt nur Moment, und wir werden alles dafür tun, dass wir für diesen Moment bereit sind“, sagte Kassels Trainer Rico Rossi. Die Löwen sind nach dem 1:2 in Bremerhaven auf den vorletzten Rang abgerutscht. Vor allem die Defensive (38 Gegentore) ist noch verbesserungswürdig. Dazu gab es aber im Norden einige sehr gute Ansätze. Die bittere Pille war die Verletzung eines Topscorers. Stürmer Kyle Ostrow (4 Tore/7 Assists) fällt nach einem Unterarmbruch wochenlang aus.
Vergangene Saison (Oberliga West):
10.11.2013: Kassel – Frankfurt 1:5
15.12.2013: Frankfurt – Kassel 6:2
27.12.2013: Frankfurt – Kassel 2:1
12.01.2014: Kassel – Frankfurt 3:4