
Füchse feiern unter Ihnacak großartiges Comeback
Weißwasser gewinnt Derby gegen Crimmitschau 6:3 nach 0:3. Frankfurt verliert erstes Spiele unter Chernomaz mit 2:6 gegen Bietigheim. Spitzenreiter Bremerhaven 7:3 in Bad Nauheim
Die Lausitzer Füchse können unter Interimstrainer Peter Ihnacak auch das Unmögliche möglich machen. Der Traditionsclub aus Weißwasser stürmte am Abend vor Heiligabend nach einem 0:3-Rückstand noch zu einem 6:3 im Derby gegen die Eispiraten Crimmitschau und feierte seit der Ankunft von Ihnacak den dritten Sieg in Serie. Das Gegenteil erlebte Frankfurts Sportdirektor Rich Chernomaz in seinem ersten Spiel an der Bande. Die Löwen verloren 2:6 gegen Meister Bietigheim Steelers, die ihren zweiten Rang hinter dem souveränen Spitzenreiter Fischtown Pinguins festigten. Bremerhaven stoppte am 29. Spieltag der DEL2 den jüngsten Lauf des EC Bad Nauheim mit einem 7:3. Dank eines Doppelschlags in den letzten beiden Minuten kehrten die Ravensburg Towerstars mit einem 5:4 nach Shootout in Dresden in die Erfolgsspur zurück. Spätes Glück fanden auch die Kassel Huskies beim 3:2 nach Verlängerung gegen die Starbulls Rosenheim. Der ESV Kaufbeuren feierte einen 4:1-Sieg im Derby beim SC Riessersee, und Aufsteiger EHC Freiburg gewann 2:0 bei den Heilbronner Falken.
EC Kassel Huskies - Starbulls Rosenheim 3:2 (1:1, 1:1, 0:0, 1:0) OT
Die Huskies gingen durch Mike Little nach 92 Sekunden in Führung und hätten durch Justin Kirsch ihre Führung ausbauen können. Dieser scheiterte jedoch einmal am Pfosten und vergab wenig später einen Alleingang. Nach zehn Minuten glichen die Starbulls sehenswert aus. Tyler McNeely nahm kniend den Puck volley aus der Luft und traf so zum 1:1. Dies bedeutete einen kleinen Bruch im Spiel der Huskies, die sich bis zur ersten Sirene keine Torchancen mehr erspielten. Im zweiten Drittel ging Kassel durch Littles Flachschuss mit 2:1 in Führung und erarbeitete sich in der Folge zwar ein optisches Übergewicht, allerdings ohne einen weiteren Treffer erzwingen zu können. Diesen erzielten dann wieder die Gäste. Gerade hatten die Huskies eine 1:30 Minuten andauernde doppelte Unterzahlphase überstanden, da überwand CJ Stretch Goalie Markus Keller mit einem überraschenden Schuss ins kurze Eck. Nachdem im Schlussdrittel keine weiteren Tore fielen, schlugen die Gastgeber in Overtime zu. Die Mannschaft von Trainer Rico Rossi wahrte damit den Nimbus gegen Rosenheim. Alle sieben Hauptrunden-Spiele gegen die Starbulls gewannen die Huskies seit dem Aufstieg in die DEL2
Tore: 1:0 Mike Little (1:32/PP1), 1:1 Tyler McNeely (10:10), 2:1 Mike Little (23:44), 2:2 CJ Stretch (33:01/PP1), 3:2 Jamie MacQueen (63:56)
Zuschauer: 4.036
Löwen Frankfurt - Bietigheim Steelers 2:6 (1:3, 1:2, 0:1)
Frankfurts Trainer und Sportdirektor Rich Chernomaz konnte in seinem ersten Spiel an der Bande doch auf Stürmer Clarke Breitkreuz zurückgreifen. Doch das Chernomaz-Team erlebte vor einer stattlichen Kulisse einen Fehlstart. Der Meister sorgte bereits in den ersten knapp sieben Minuten fast schon für eine Vorentscheidung. Als sich die Hessen dann langsam ins Spiel fanden und auch trafen, hatten die Steelers immer eine Antwort parat. Die Zeit nach dem Wechsel von Tim Kehler hin zu Chernomaz war sicherlich zu kurz, um einen sofortigen Effekt zu erzielen. Und sie bleibt angesichts des traditionellen Feiertagsprogramms auch knapp. Während die Löwen die zweite Niederlage in Folge und die dritte gegen Bietigheim hinnehmen mussten, bleibt der Titelverteidiger dank des dritten Sieges in Folge an Spitzenreiter Bremerhaven dran.
Tore: 0:1 Frederik Cabana (1:16), 0:2 Justin Kelly (2:55), 0:3 Adam Borzecki (6:55/PP2), 1:3 Norman Martens (16:54/SH1), 1:4 David Wrigley (22:57), 2:4 Mike Card (26:59/PP1), 2:5 Matt McKnight (30:26), 2:6 René Schoofs (58:46)
Zuschauer: 5.251
Dresdner Eislöwen - Ravensburg Towerstars 4:5 (2:1, 2:1, 0:2, 0:0, 0:1) SO
Vor dem Spiel gegen die Towerstars ergriff Eislöwen-Geschäftsführer Volker Schnabel das Wort und stellte klar, dass er trotz des bisher ernüchternden Saison „keine Trainerdiskussion“ eröffnen werde. „Ich habe in den letzten Tagen einmal mehr intensive Gespräche mit dem Trainer und unseren Leistungsträgern geführt und bin nach dem Austausch überzeugt, dass wir eine Mannschaft mit einem anderen Gesicht sehen werden. Alle haben erkannt, dass es 5 vor 12 ist und zwingend eine Verbesserung herbeigeführt werden muss“, sagte Schnabel. Und die von Thomas Popiesch trainierten Eislöwen lieferten gegen eine der offensivstärksten Mannschaften der Liga. Besonders der kurzfristig verpflichtete Jeff Szewz, einst auch in Ravensburg unter Vertrag, leistete seinen Beitrag. Aber zum Erfolg sollte es doch nicht reichen, weil die Towerstars ungeachtet der Personalprobleme das Spiel in einem starken Schlussspurt noch aus dem Feuer rissen. Dresden musste die elfte Niederlage in den vergangenen 14 Spielen hinnehmen, Ravensburg kehrte nach einem Wochenende ohne Sieg wieder in die Erfolgsspur zurück.
Tore: 1:0 Steven Rupprich (2:52), 2:0 Jeffrey Szewz (3:17), 2:1 Brandon MacLean (4:24/PP1), 2:2 Alexander Dück (22:38/PP1), 3:2 Harrison Reed (31:35/PP1), 4:2 David Rodman (34:22), 4:3 Austin Smith (58:17), 4:4 Mathieu Tousignant (59:28), 4:5 Konstantin Schmidt SO
Zuschauer: 2.166
EC Bad Nauheim - Fischtown Pinguins 3:7 (2:3, 0:1, 1:3)
In den vorangegangenen 14 Spielen kassierte der Spitzenreiter aus Bremerhaven nur eine Niederlage. Und die Mannschaft von Trainer Ben Doucet brannte offensichtlich darauf, Revanche für das 3:5 vor zwölf Tagen daheim gegen den EC Bad Nauheim zu nehmen. Den Gästen gelang dies auf beeindruckende Art und Weise. Sowohl der Ausgleich zum 1:1 durch Leon Niederberger als auch das Anschlusstor zum 2:3 durch Nick Dineen konnte die Gäste aus dem Norden, die ohne Cody Lampl (Sperre) antraten, vor einer tollen Kulisse im Colonel-Knight-Stadion nicht schocken. Bremerhaven wahrte mit dem vierten Sieg in Folge den Abstand zu Meister Bietigheim. Der Bad Nauheimer Vormarsch wurde nach zuvor sechs Siegen vorerst gestoppt.
Tore: 0:1 Benjamin Zientek (2:56), 1:1 Leon Niederberger (9:16), 1:2 Jordan Owens (10:30), 1:3 Maximilian Schaludek (14:41/PP1), 2:3 Nick Dineen (18:58/PP2), 2:4 Kevin Orendorz (29:00), 2:5 David Zucker (42:55), 2:6 Jordan Owens (48:31), 3:6 Henri Laurila (51:14/PP1), 3:7 David Stieler (35:58/PP1)
Zuschauer: 3.061
Lausitzer Füchse - Eispiraten Crimmitschau 6:3 (0:2, 1:1, 5:0)
Nach 60 unglaublichen Minuten lagen sich die Fans der Lausitzer Füchse in einer ausverkauften Arena vor Glückseligkeit in den Armen. 0:3 hatte das Team von Interimstrainer Peter Ihnacak nach einer halben Stunde zurückgelegen. Der erste Treffer der Gastgeber durch Patrik Parkkonen nicht einmal fünf Minuten vor der zweiten Pause war offenbar das Signal zur Aufholjagd. Einen solchen Abend hatte man in der Lausitz lange nicht mehr erlebt. Mit Peter Ihnacak an Bord gewannen die Füchse innerhalb von sechs Tagen damit drei Spiele. So kann man Weihnachten natürlich ausgiebig genießen. Den Eispiraten dürfte diese Niederlage dagegen gehörig auf den Magen geschlagen haben. Die Cleverness aus den ersten 30 Minuten verflog sukzessive.
Tore: 0:1 Alexander Höller (9:15), 0:2 John Tripp (9:33), 0:3 André Schietzold (30:09/PP1), 1:3 Patrik Parkkonen (35:14), 2:3 Kevin Lavallée (46:23), 3:3 Dominik Bohac (47:03), 4:3 Darren Haydar (49:22/PP1), 5:3 Greg Classen (55:30), 6:3 Ken Magowan (59:40/EN)
Zuschauer: 3.038
SC Riessersee - ESV Kaufbeuren 1:4 (0:1, 1:1, 0:2)
SCR-Trainer Tim Regan redet mittlerweile nicht mehr über die Personallage. Erneut hatte er nur fünf Verteidiger und elf Stürmer zur Verfügung. Der Freude auf das erste Heimderby in dieser Saison tat dies natürlich keinen Abbruch. Trotz aufopferungsvollem Einsatz sollte es aber nicht zum dritten Sieg gegen den ESV Kaufbeuren in dieser Spielzeit reichen. Denn Gästetrainer Mike Muller, der just seinen Vertrag vorzeitig für die kommende Saison verlängert hatte, konnte aus dem Vollen schöpfen. Und seine Mannschaft war an diesem Abend effektiver als die Garmischer, die zweimal am Berliner Platz deutlich gewonnen hatten.
Tore: 0:1 Chris St. Jacques (4:06), 0:2 Daniel Menge (29:20/SH1), 1:2 Jesse Schultz (33:46), 1:3 Marc Schmidtpeter (54:06), 1:4 Chris St. Jacques (57:35)
Zuschauer: 2.369
Heilbronner Falken - EHC Freiburg 0:2 (0:1, 0:1, 0:0)
Die Heilbronner Falken reagierten auf die Personalmisere kurzfristig mit der Verpflichtung von Markus Eberhardt. Und Geschäftsführer Attila Eren kündigte angesichts der Ausfälle von Marvin Deske (Schulterverletzung) und Ralf Rinke (Sperre) an, den Markt weiter zu beobachten. Das dezimierte Team von Trainer Mannix Wolf konnte das Erfolgserlebnis gegen die Starbulls Rosenheim allerdings nicht wiederholen. Die Gäste aus Freiburg spielten eine sehr disziplinierte Partie und hatten in Goalie Jonathan Boutin an diesem Abend einen sicheren Rückhalt und in der Offensive in Alexander Karachun den Matchwinner.
Tore: 0:1 Alexander Karachun (18:11), 0:2 Alexander Karachun (36:18/PP1)
Zuschauer: 2.231
29. Spieltag (Mittwoch, 23. Dezember 2015)
EC Bad Nauheim - Fischtown Pinguins 3:7 (2:3, 0:1, 1:3)
Dresdner Eislöwen - Ravensburg Towerstars 4:5 (2:1, 2:1, 0:2, 0:0, 0:1) SO
Löwen Frankfurt - Bietigheim Steelers 2:6 (1:3, 1:2, 0:1)
EC Kassel Huskies - Starbulls Rosenheim 3:2 (1:1, 1:1, 0:0, 1:0) OT
Lausitzer Füchse - Eispiraten Crimmitschau 6:3 (0:2, 1:1, 5:0)
Heilbronner Falken - EHC Freiburg 0:2 (0:1, 0:1, 0:0)
SC Riessersee - ESV Kaufbeuren 1:4 (0:1, 1:1, 0:2)