
Gegen Slatons Beine hatte Bietigheim kein Rezept
Pinguins-Verteidiger „blockte“ Meister Bremerhaven zum 4:3 gegen die Steelers / Stewart: Erste 20 Minuten „crazy“
Das größte Lob nach dem 4:3-Sieg und dem 1:1-Ausgleich in der DEL2-Finalserie gegen Hauptrundenmeister Bietigheim Steelers kam für Meister Fischtown Pinguins vom Gegner. „Gratulation. Der Sieg ist absolut verdient“, sagte Steelers-Coach Kevin Gaudet nach einer hochspannenden Auseinandersetzung am Sonntag. Für die Steelers war es nach neun Siegen in neun Spielen die erste Niederlage in den diesjährigen Playoffs.
Dreimal lag der Vizemeister in der Arena am Wilhelm-Kaisen-Platz in Führung – und immer wieder kamen die Gastgeber zurück. Schließlich sollte die erste Führung in der Serie überhaupt durch Brendan Cook zugleich der Sieg für Bremerhaven sein. Für Gaudet war der Matchwinner aber ein anderer. „Das Unterzahlspiel Bremerhaven war großartig, aber vor allem Steve Slaton. Unglaublich, wie viele Schüsse er geblockt hat. Ich möchte nicht seine Beine sehen, die müssen übersät sein mit blauen Flecken“, sagte Gaudet mit einem Schmunzeln.
Auch Kollege Mike Stewart hatte nur lobende Worte für seine Special Teams, insbesondere für die Unterzahleinheit. „Da waren wir wirklich gut. Und der beste Mann in Unterzahl ist der Goalie. Jonas Langmann war sehr stark“, sagte der Kanadier. In der Tat hatte der Backup von Benjamin Meisner, für den die Saison vorzeitig beendet ist, zahllose Schlüsselszenen, in denen er sein Team in kritischen Phasen im Spiel hielt. Nach einem offenen ersten Abschnitt, den Stewart als „crazy“ bezeichnete, wurde das zweite Drittel für Bremerhaven zu einem Stahlbad. Bietigheim schaltete zwei Gänge rauf, das 5 gegen 5 sah streckenweise wie ein Powerplay aus. Doch als sich minutenlang die Gelegenheit für Bietigheim in Überzahl bot, 60 Sekunden lang sogar in doppelter, waren entweder Langmanns Arme oder Slatons Beine im Weg.
Das Signal für Bremerhaven war dann Pawel Dronias Ausgleich 28 Sekunden vor der zweiten Pause. Der gab dem Meister ganz offensichtlich weitere Energie. Angetrieben von den 4.422 Zuschauern in der Festung am Wilhelm-Kaisen-Platz verteidigte Bremerhaven nicht nur das 4:3, sondern diktierte in der Folge das Geschehen. Doch Mike Stewart warnte seine Spieler. „Wir dürfen keine unnötigen Strafzeiten nehmen“, sagte der Coach mit Blick auf das starke Powerplay der Bietigheimer. Das blieb zumindest an der See in Spiel 2 ohne Erfolg – dank der Beine von Steve Slaton.