
Hannover Indians: Drei Neuzugänge und zwei außerplanmäßige Abgänge
Gleich über drei Neuzugänge am Stück kann man sich bei den Hannover Indians freuen. Mit Daniel Hilpert (29 Jahre) und Markus Gleich (24) bekommen die Großstadtindiander doppelt Verstärkung in der Hintermannschaft, Robin Just (23/Foto: bse-press) wird die Offensivabteilung aufwerten.
Der DEL-erfahrene Hilpert (321 Spiele im Oberhaus für Ingolstadt, Duisburg und München), der in der vergangenen Saison an einer schweren Verletzung laborierte, hatte sich bereits weiter an den EHC München gebunden. Nach einvernehmlicher Vertragsauflösung klappte aber der Wechsel. Im vergangenen Zweitliga-Finale standen sich Gleich - auf Seiten des frischgebackenen Meisters Ravensburg Towerstars - und Just, der zuletzt für die Schwenninger Wild Wings stürmte, gegenüber.
Vor seinem Engagement bei den Oberschwaben stand Gleich bereits für die Eispiraten Crimmitschau und den SC Riessersee auf dem Eis. In 58 Pflichtspielen - Hauptrunde inklusive Playoffs - verbuchte der Abwehrspieler sechs Tore und 20 Assists auf seinem Konto. Für den Deutsch-Slowaken Just war Schwenningen bislang die einzige Station hierzulande. Der laufstarke Außenstürmer kam in der vergangenen Saison in 59 Einsätzen auf 41 Skorerpunkte (zwölf Treffer und 29 Vorlagen).
Neben den drei Neuzugängen haben die Indians aber auch zwei unvorhergesehene Veränderungen in der Kaderplanung zu verkraften. Die Stürmer Alexej Dmitriev und Thorben Saggau werden die Saison doch nicht wie geplant in Hannover absolvieren.
Dmitriev hat eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag genutzt, die ihm einen Wechsel in die Organisation des KHL-Clubs Dynamo Minsk ermöglichte. Bei Vertragsunterzeichnung lag dem Stürmer eine Einladung zu einem Tryout-Camp des weissrussischen Teams aus seiner Geburtsstadt vor. Für den Fall eines konkreten Angebotes erbat sich Dmitriev eine Rücktrittsmöglichkeit. Die Verantwortlichen in Minsk entschieden sich für ein Angebot, zunächst soll der 25-jährige im Farm-Team auflaufen, nach Rückerhalt seines weissrussischen Passes steht ihm sogar der Weg in die KHL und das Nationalteam offen. Indians-Coach Bernie Kaminski: „Das trifft uns schon sehr. Alexej war in der vergangenen Saison einer unserer besten und konstantesten Spieler. Allerdings muss man auch die Möglichkeiten sehen, die sich für ihn aus dem Angebot von Minsk ergeben. Und wir müssen neben unseren Planungen auch immer die Entwicklung der Spieler im Auge haben. So eine Chance hätte sich vielleicht nie wieder für ihn ergeben. Es ist selbstverständlich, dass wir ihm dort nicht im Wege stehen wollten und drücken ihm alle die Daumen, dass er dort erfolgreich spielt.“
Thorben Saggau bat die Indians um Vertragsauflösung, weil er eine Ausbildung in seiner Heimatstadt Timmendorf beginnen möchte. Coach Kaminski dazu: „Wir erleben immer wieder, dass Spieler nach ihrer aktiven Zeit in ein Loch fallen, weil sie sich nicht frühzeitig um eine Ausbildung oder ein Studium bemüht haben. Daher fördern wir solche Ambitionen immer aktiv. Auch Thorben sollte neben dem Eishockey eine Ausbildung beginnen. Er hat dann jedoch eine sehr gute Möglichkeit in Timmendorf angeboten bekommen und es zeigt Charakter und Umsicht, dass er den Profisport mit nur 24 Jahren zugunsten einer nachhaltigen Ausbildung aufgeben will.“ Saggau möchte nur noch hobbymäßig Eishockey spielen.
Neben den bereits fixierten Neuzugängen hat Trainer Kaminski weitere Kandidaten im Visier: „Wir haben konkrete Kandidaten für die drei offenen Import-Positionen im Sturm sowie für eine Import-Stelle in der Verteidigung. Auch was die offenen Plätze für deutsche Spieler angeht sind wir ziemlich weit. Lediglich bei der Personalie D.J. Jelitto herrscht weiter Stillstand. D.J. hofft auf ein DEL-Angebot. Sollte dies nicht erfolgen, ist die Tür bei uns weiter offen für ihn.“