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In der Länderspielpause wurde tief Luft geholt
13.11.2014Bild: DEL2

In der Länderspielpause wurde tief Luft geholt

20140829 RTBN Ffm 01Meister Bremerhaven will Heimmisere gegen Crimmitschau beenden / Stimmungsvolles Derby zwischen Bad Nauheim und Frankfurt / Rosenheim und Riessersee im bayrischen Duell

Nicht einmal zwei Wochen blieben den DEL2-Clubs zum Luft holen. Dennoch war die Unterbrechung des wöchentlichen Spielprogramms eine willkommene Gelegenheit, konzentriert an den Schwächen zu arbeiten oder die Blessuren auszukurieren. Hochspannung verspricht der 17. Spieltag am Freitagabend, im Blickpunkt stehen sicherlich die Derbys zwischen dem EC Bad Nauheim und dem Tabellendritten Löwen Frankfurt sowie dem Zweiten Starbulls Rosenheim und dem SC Riessersee. Doch auch die Begegnung zwischen Spitzenreiter Bietigheim Steelers und den Ravensburg Towerstars verspricht beste Unterhaltung. Und Meister Fischtown Pinguins möchte gegen die auswärts noch sieglosen Eispiraten Crimmitschau die Heimmisere beenden.


EC Bad Nauheim – Löwen Frankfurt (19.30 Uhr)

EC Bad Nauheim hat zuletzt fünf Auswärtsniederlagen in Folge hinnehmen müssen und sich dadurch die überragenden Leistungen in den Heimspielen wiederholt kaputt gemacht. So geht man in einem dicht gedrängten Tabellenfeld als Zehnter in das Hessenderby am Freitag gegen die Löwen Frankfurt. „Unsere Situation hat sich nicht verändert“, erklärte Trainer Petri Kujala zur Konstellation. Zuletzt hatte es ein Wochenende ohne Punkte gegeben, einem 2:6 gegen Spitzenreiter Bietigheim folgte ein 4:5 in Landshut durch das Tor von Cody Thornton drei Sekunden vor dem Ende. Dringend benötigte Verstärkung in der Defensive bekam Kujala in der Länderspielpause, weil Dan Ringwald bis zum Jahresende ausfällt. Der Tscheche David Hajek ist kein Unbekannter, er spielte in der vergangenen Saison in Dresden. Frankfurt war in dieser Saison für Bad Nauheim der emotionale Höhepunkt, 1.000 Fans hatten die Roten Teufel im ersten Duell mit dem Aufsteiger in die Bankenmetropole begleitet und einen 5:4-Erfolg bejubelt. Aber die Löwen haben sich zum Team der Stunde gemausert. In den vergangenen acht Spielen sammelte die Mannschaft von Trainer Tim Kehler 19 der 24 möglichen Punkte. Ein Schlüssel zum Erfolg war ein stark verbessertes Defensivverhalten.

Bisher:

21.09.2014: Frankfurt – Bad Nauheim 4:5

Bietigheim Steelers – Ravensburg Towerstars (19.30)

Einen Leckerbissen dürfen die Fans erwarten – legt man das erste Duell der beiden Teams zugrunde. Am 5. Spieltag führte der Vizemeister nach 34 Minuten bereits mit 4:1 in Ravensburg und kassierte dennoch die erste Saisonniederlage. Vor allem Shawn Weller konnte die Ravensburger danken, der mit zwei Toren und zwei Assists maßgeblich am Comeback zum 6:4 der Towerstars beteiligt war. Die unangenehme Erfahrung hat die Steelers aber keineswegs aus der Bahn geworfen. Die Mannschaft von Trainer Kevin Gaudet steht derzeit zu Recht unangefochten auf Rang eins mit acht Punkten Vorsprung auf den Zweiten Starbulls Rosenheim. Aus 14 der 16 Spiele nahm das „harmonische Gebilde“, wie Geschäftsführer Volker Schoch das Team bezeichnete, etwas Zählbares mit. Vor allem drei ausgeglichene Reihen sorgen bei den Gegnern für ständige Gefahr. Kein Wunder, dass Bietigheim mit 73 Toren die weitaus beste Offensive der Liga stellt. Bei den Towerstars ging es nach einer längeren Durststrecke zuletzt wieder bergauf. Die Mannschaft von Trainer Daniel Naud feierte zuletzt drei Siege in Serie und kletterte auf Rang fünf. Faustpfand in den ersten 16 Spielen war die Heimstärke, von acht Spielen gewann man sieben. Dazu stellt Ravensburg mit nur sieben Gegentoren in 62 Unterzahlsituationen das beste Penaltykilling.

Bisher:

26.09.2014: Ravensburg – Bietigheim 6:4

Dresdner Eislöwen – Heilbronner Falken (19.30)

Unmittelbar vor der Länderspielpause wurden die Eislöwen wieder aus dem siebten Himmel in die Realität zurückgeholt. Ein Null-Punkte-Wochenende schloss sich an eine Serie von sieben Siegen in Folge an. In dieser tollen Spanne hatte die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch das Kunststück fertiggebracht, vom letzten auf den dritten Tabellenplatz vorzurücken. Nun liegt man nach den jüngsten Ergebnissen gegen die Lausitzer Füchse (2:6) und beim SC Riessersee (4:7) wieder auf dem achten Rang. Angesichts des schwachen Saisonstarts kann man aber durchaus zufrieden sein. Erfreulich sind die konstanten Leistungen von Goalie Peter Holmgren und das beste Powerplay der Liga mit 31,25 Prozent. In 64 Überzahlsituationen trafen die Eislöwen 20 Mal. Das Defensivverhalten ist allerdings verbesserungswürdig, fast vier Gegentore im Durchschnitt sind auf Dauer zu viel. Die Falken feierten mit dem jüngsten 5:4 gegen Schlusslicht Kaufbeuren immerhin das erste Erfolgserlebnis nach zuvor drei Niederlagen. Daraufhin gab es von Trainer Igor Pavlov ein paar freie Tage, um den Akku aufzuladen. Als Zwölfter hat man das Saisonziel 1. Playoff-Runde immer noch im Visier, weil Heilbronn auch immer wieder Qualität aufblitzen lässt – wie unter anderem bei 5:3 bei Meister Fischtown Pinguins.

Bisher:

26.09.2014: Dresden – Heilbronn 5:1

ESV Kaufbeuren – Kassel Huskies (19.30)

Die Länderspielpause hat man in Kaufbeuren wohl herbeigesehnt. Nach einem tollen Saisonstart mit vier Siegen folgten ernüchternde zwölf Niederlagen – ohne Punktgewinnt. Vor allem die personellen Probleme mit vielen Verletzten machten es Trainer Uli Egen noch schwerer. In der Pause holte man nun den letztjährigen Kapitän Michael Kreitl zurück. Zudem hofft man auf eine baldige Rückkehr von Goalie Stefan Vajs. Weit waren die Joker zuletzt nicht von einem Erfolgserlebnis entfernt. Doch in den Spielen gegen Landshut (3:6), Ravensburg (3:4) oder zuletzt in Heilbronn (4:5) konnten die Kaufbeurer Führungen nicht nach Hause bringen. Ganz anders stellt sich die Lage bei den Kassel Huskies dar. Die Mannschaft von Trainer Rico Rossi steht auf Rang vier mit 26 Punkten. Charakterstärke, eine große Ausgeglichenheit im Kader und Goalie Mika Järvinen bescherten den Nordhessen diesen Zwischenstand. Doch Järvinen, der DEL2-Spieler des Monats Oktober, steht Kassel wegen eines Syndesmosebandrisses mindestens acht Wochen nicht zur Verfügung.

Bisher:

04.10.2014: Kassel – Kaufbeuren 4:0

EV Landshut – Lausitzer Füchse (19.30)

Gerade EV Landshut kam die Unterbrechung des Wochenrhythmus gerade recht. Denn Trainer Andreas Brockmann musste im ersten Teil der Saison sechs Langzeitverletzte immer wieder ersetzen. Insofern ist nach drei Niederlagen zum Saisonstart der siebte Rang ein recht gutes Ergebnis. Nach einem 4:1 bei Meister Fischtown Pinguins mit nur 14 Spielern ging es dann richtig los. „Wir können mit fast komplettem Kader nochmal bei null anfangen“, sagte EVL-Geschäftsführer Christian Donbeck am Ende der Pasuse. Die auffälligsten Figuren beim Altmeister waren bislang Topscorer Patrick Jarrett (26 Punkte) und PJ Fenton (24). Viel verspricht man sich im weiteren Verlauf auch noch vom NHL-erfahrenen Neuzugang Brad Staubitz. Bei den Füchsen schaut man mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das Wochenende vor der Unterbrechung. Einem 6:2 im Derby in Dresden folgte ein 3:6 gegen die Löwen Frankfurt. Dennoch war es für das Team von Trainer Dirk Rohrbach ein goldener Oktober, in dem man unter anderem eine Serie von fünf Siegen in Folge feierte. Platz sechs ist ein durchaus respektables Zwischenergebnis.

Bisher:

04.10.2014: Füchse – Landshut 6:3

Starbulls Rosenheim – SC Riessersee (19.30)

Bei den Starbulls Rosenheim kann man mit dem Saisonverlauf recht zufrieden sein. Zwar hat die Mannschaft von Trainer Franz Steer vier Punkte weniger auf dem Konto als zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres. Dennoch kann sich der zweite Rang sehen lassen – auch wenn der Rückstand auf Spitzenreiter Bietigheim Steelers acht Punkte beträgt. Trainer Steer sieht noch Luft nach oben, was er selbst aber auch als „Jammern auf hohem Niveau“ bezeichnete. Abwarten muss man, wie sich die längerfristigen Ausfälle der Verteidiger Max Renner (Kreuzbandriss) und Michael Rohner (Armbruch) auswirken. Beim bayrischen Rivalen SC Riessersee war im ersten Saisonviertel eindeutig die Abwehr das Prunkstück. Als einziges Team blieb die Mannschaft von Trainer Toni Krinner unter der Marke von 40 Toren. Gerade einmal 2,25 Gegentore im Durchschnitt musste der SCR hinnehmen. Dagegen steht ein Mangel bei der Chancenverwertung – und die Auswärtsbilanz. Der Altmeister kassierte zuletzt fünf Niederlagen in Folge auf fremden Eis.

Bisher:

10.10.2014: Riessersee – Rosenheim 2:4

Fischtown Pinguins – Eispiraten Crimmitschau (20.00)

In Crimmitschau musste der Meister die erste Auswärtsniederlage hinnehmen. Von da an ging es bergab. Die Mannschaft von Trainer Mike Stewart wartet seit über einem Monat auf einen Heimsieg. Seit dem 2:1 nach Verlängerung gegen die Löwen Frankfurt am 10. Oktober kassierten die Pinguins drei Heimniederlagen in Folge. Überhaupt war die Arena am Wilhelm-Kaisen-Platz alles andere als eine Festung. Fünf der bislang acht Spiele verlor man, nur beim 6:4 gegen die Ravensburg Towerstars feierte man die volle Punktzahl. Vielleicht war der 4:3-Erfolg vor der Deutschland-Cup-Pause bei Spitzenreiter Bietigheim der Wendepunkt. Zudem holte man sich Verstärkung aus der AHL – der deutschstämmige Zwei-Wege-Stürmer Tim Miller heuerte in Bremerhaven an. Die Eispiraten Crimmitschau warten auswärts noch auf den ersten Sieg. Zwei Punkte stehen in der Auswärtsbilanz. Doch die Leistungen in den letzten Auftritten in der Fremde waren vielversprechend – so wie beim 3:4 der Mannschaft von Trainer Chris Lee in Rosenheim nach Penaltyshootout.

Bisher:

02.10.2014: Crimmitschau – Pinguins 4:2

Der 17. DEL2-Spieltag (14. November 2014) im Überblick:

EC Bad Nauheim – Löwen Frankfurt (19.30 Uhr)
Bietigheim Steelers – Ravensburg Towerstars (19.30)
Dresdner Eislöwen – Heilbronner Falken (19.30)
ESV Kaufbeuren – Kassel Huskies (19.30)
ÊV Landshut – Lausitzer Füchse (19.30)
Starbulls Rosenheim – SC Riessersee (19.30)
Fischtown Pinguins – Eispiraten Crimmitschau (20.00)

Der 18. Spieltag (16. November) im Überblick:

Eispiraten Crimmitschau – Löwen Frankfurt (17.00 Uhr)
Lausitzer Füchse – ESV Kaufbeuren (17.00)
SC Riessersee – EV Landshut (17.00)
Dresdner Eislöwen - Starbulls Rosenheim (17.00)
Kassel Huskies – Fischtown Pinguins (17.00)
Heilbronner Falken – Bietigheim Steelers (18.30)
Ravensburg Towerstars – EC Bad Nauheim (18.30)

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