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Kassel ist nur noch einen Schritt vom Titel entfernt!
19.04.2016Bild: Timo Raiser

Kassel ist nur noch einen Schritt vom Titel entfernt!

Huskies feiern erneut einen 3:2-Sieg nach Verlängerung und führen in der Finalserie mit 3:0. Freitag ist der erste Titel seit 2008 möglich. Bietigheim hat nur noch Endspiele.

Die Kassel Huskies sind nur noch einen Schritt vom ersten Meistertitel nach acht Jahren entfernt. Die Mannschaft von Trainer Rico Rossi gewann am Dienstagabend durch das Siegtor von Jamie MacQueen mit 3:2 nach Verlängerung bei Meister Bietigheim Steelers und ging in der Serie nach dem Modus „best of seven“ mit 3:0 in Führung. Damit hat Kassel nun bereits am Freitag in der heimischen Eissporthalle am Auestadion die Entscheidung vor Augen und könnte erstmals in der DEL2 den Thron besteigen. Letztmals war Kassel, das am Sonntag bereits 3:2 nach Verlängerung gewonnen hatte und bisher alle sechs Heimspiele in den laufenden Playoffs gewonnen hat, 2008 in der alten zweiten Liga Meister. Für Bietigheim steht damit das erste von möglichen vier Endspielen an.

Bietigheim Steelers – Kassel Huskies 2:3 (1:1, 1:1, 0:0, 0:1) OT – Serie: 0:3

Bietigheims Trainer Kevin Gaudet musste auch vor dem Spiel 3 mit guten und schlechten Nachrichten leben. Erstmals konnte Top-Stürmer David Wrigley nach seinem Handbruch in Spiel 1 der Viertelfinalserie gegen Rosenheim wieder auflaufen. Dafür fehlte neben Hauptrunden-Topscorer Justin Kelly am Dienstagabend Frederic Cabana, der nach seiner ebenfalls in der Rosenheim-Serie erlittenen Verletzung noch nicht richtig fit ist.  Und die dritte Auseinandersetzung begann für den Meister erneut ernüchternd. Wenige Momente nach dem Eröffnungsbully verloren die Gastgeber die Scheibe hinter dem eigenen Tor. Carter Proft spielte einen schönen Pass auf Michael Christ, der nach nur 85 Sekunden für die Huskies-Führung sorgte. Geschockt zeigten sich die Steelers davon aber nicht unbedingt, sondern übernahmen sofort die Initiative. Die erste Strafe der Gäste für Marco Müller nutzte Bietigheim dann eiskalt aus. Paul-John Fenton beförderte den Puck durch die Beine von Kassels Goalie Markus Keller und sorgte damit für das erste Powerplay-Tor des Titelverteidigers in der Finalserie, beteiligt war direkt David Wrigley mit dem entscheidenden Pass. Das gab weiteren Aufwind. Wrigley verpasste wenig später die goldene Gelegenheit zur ersten Führung der Steelers in dieser Serie. Aber wie schon in den ersten beiden Spielen parierte Keller überragend. Insgesamt präsentierten sich die Bietigheimer in den ersten 20 Minuten deutlich verbessert und störten vor allem den Aufbau der Huskies wirkungsvoll.

Auch zu Beginn des Mittelabschnitts gab es für die Hausherren dann aber gleich die kalte Dusche. Diesmal waren es nur 59 Sekunden, bis Jean-Michel Daoust im Nachschuss gegen Sinisa Martinovic erfolgreich  war. Aber auch davon ließen sich Bietigheim nicht aus der Bahn werfen, erneut Fenton war im Powerplay erfolgreich. Diesmal fälschte der Linksaußen einen Schuss von Bastian Steingroß unhaltbar ab. Dann brachten sich die Nordhessen in Schwierigkeiten, als Daoust wegen eines unkorrekten Körperangriffs mit fünf Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe belegt wurde. Doch diese Unterzahl konnten die Huskies wirkungsvoll und mit vereinten Kräften ohne Gegentor überstehen.

Im dritten Abschnitt entwickelte sich ein Nervenspiel. Kassel kam zunächst wesentlich besser aus der Kabine. Das veranlasste Kevin Gaudet zu einer Auszeit, um die Situation für sein Team zu beruhigen. Danach ergab sich für Robin Just eine Riesengelegenheit, die Keller aber erneut zunichtemachte. In der Folge merkte man den beiden Mannschaften aber das kraftraubende Wochenende an. Dann ging es wie schon am Sonntag in die Verlängerung. Und dort konnten die Gastgeber ihre Möglichkeiten erneut nicht nutzen, aussichtsreiche Angriffe verliefen im Sande, weil der Abschluss fehlte. Kassel machte es dem Meister dann auf schmerzliche Weise vor. Einen Konter über Alexander Heinrich und Manuel Klinge schloss Jamie MacQueen eiskalt ab.

Tore: 0:1 Michael Christ (1:25), 1:1 Paul-John Fenton (3:53/PP1), 1:2 Jean-Michel Daoust (20:59), 2:2 Paul-John Fenton (26:10/PP1), 2:3 Jamie MacQueen (75:29)
Zuschauer: 3.931

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