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Kassel schockt den Meister in Spiel 1 und holt Heimvorteil
15.04.2016Bild: Timo Raiser

Kassel schockt den Meister in Spiel 1 und holt Heimvorteil

Huskies fügen Bietigheim mit dem 1:0 die erste Heimniederlage in den diesjährigen Playoffs zu.

Die Kassel Huskies machten Meister Bietigheim Steelers gleich zum Auftakt der dritten Finalserie in der DEL2 eine sportliche Kampfansage. Das Team von Trainer Rico Rossi gewann am Freitagabend  Spiel 1 mit 1:0, fügten dem Titelverteidiger die erste Heimniederlage in den diesjährigen Playoffs zu und holten sich vor dem Spiel 2 am Sonntag gleich den Heimvorteil. Und in der heimischen Eissporthalle gewannen die Huskies bislang alle fünf Spiele.

Bietigheim Steelers – Kassel Huskies 0:1 (0:0, 0:1, 0:0) – Serie: 0:1

Die dritte Finalserie in der DEL2 begann am Freitagabend feierlich. Zunächst wurde Justin Kelly für den Scorertitel in der Hauptrunde durch Tobias Welck von den Eishockey News geehrt. Der Center kam für den Hauptrundenmeister in 52 Spielen auf 85 Punkte (34 Tore/51 Assists) und lag damit deutlich vor dem Ravensburger Brian Roloff und Kassels Jamie MacQueen (jeweils 70 Punkte). Nach der deutschen Nationalhymne ging es dann aber auf dem Eis zur Sache. Bei Bietigheim waren dann doch etwas überraschend Dominic Auger und Frederic Cabana dabei, weshalb Trainer Kevin Gaudet lediglich die drei Leistungsträger David Wrigley, Marcel Kahle und Markus Gleich nicht zur Verfügung standen.

Die ersten 20 Minuten zwischen den beiden Kontrahenten verliefen sehr lebhaft. Auf beiden Seiten wechselten sich aussichtsreiche Torszenen ab, in denen die Torhüter im Mittelpunkt standen. Wie schon in den beiden Runden zuvor waren sowohl Bietigheims Sinisa Martinovic und Huskies-Goalie Markus Keller stets auf der Höhe der Ereignisse und hielten ihren Kasten sauber. Ins zweite Drittel kamen die Gastgeber wesentlich besser ins Spiel und hatten durch Shawn Wellers Alleingang die Riesenmöglichkeit zur Führung. Doch Keller vereitelte den Tunnelversuch des Linksaußen. Auf der anderen Seite nutzten die Nordhessen dann ihr zweites Powerplay zur Führung. Einen tollen Pass von Jamie Mac Queen, der vor dem Spiel mit 19 Punkten zusammen mit Kelly die Scorerwertung in Playoffs anführte, quer durch das Angriffsdrittel auf den zweiten Pfosten nutzte Adriano Carciola per Onetimer zum 1:0. Danach erhöhten die Steelers den Druck, aber Kassel verteidigte in den meisten Situationen geschickt und überstand auch eine kurze doppelte Unterzahl. Die Spieler von Trainer  Rico Rossi warfen sich in jeden Bietigheimer Schuss. Für Rätselraten sorgte in der 27. Minute eine Szene, in der Bietigheim vermeintlich den Ausgleich erzielte. Allerdings wurde auf „kein Tor“ entschieden, weil ein Schuss von Jason Pinizzotto offenbar die Latte des Huskies-Tores traf.

Die Steelers gingen im dritten Abschnitt vor der prächtigen Kulisse in der ausverkauften EgeTrans Arena sofort wieder zur Sache. Aber es fehlte die Kaltschnäuzigkeit. Matt McKnight hob die Scheibe allein vor Keller über das Tor. Am Bild änderte sich im Grunde genommen nichts. Die Gäste stemmten sich mit allem, was sie hatten, erfolgreich gegen den Meister und zeigten vor allem auch ein wirkungsvolles Penaltykilling. Und im Tor ließ Keller nichts anbrennen. Dazu kam auch das Pech von Matt McKnight, der im Powerplay den Pfosten traf, von wo aus die Scheibe an die Latte prallte.

So retteten die Gäste den Sieg in Spiel 1 über die Zeit und erkämpften sich gleich das Heimrecht. Der Erfolg war aber durchaus verdient, weil das Rossi-Team alles investierte und auf jede Situation sehr gut eingestellt war. Für den Meister war es eine neue Erfahrung, nicht nur wegen der ersten Heimniederlage in den diesjährigen Playoffs. Die ansonsten so zuverlässige Offensive blieb wirkungslos, womit Bietigheim in diesen Playoffs auch erstmals ohne eigenen Torerfolg blieb.

Tor: 0:1 Adriano Carciola (23:56/PP1)
Zuschauer: 4.517 (ausverkauft)

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