Von Herzblut getragen. Im Eishockey zuhause.
Zuschauerstärkste 2. Eishockey-Liga Europas
Landshut und Frankfurt sorgen für Transfer-Paukenschläge
24.10.2014Bild: DEL2

Landshut und Frankfurt sorgen für Transfer-Paukenschläge

EVL lotst NHL-erfahrenen Brad Staubitz in die DEL2 / Löwen reisen mit Ex-Mannheimer Ken Magowan nach Bietigheim / Meister Fischtown will gegen Kassel zurück in die Erfolgsspur

Der EV Landshut und Aufsteiger Löwen Frankfurt sorgten vor dem 13. Und 14. Spieltag am Wochenende für Paukenschläge auf dem Transfermarkt. Der EVL verpflichtete den NHL-erfahrenen Stürmer Brad Staubitz bis zum Saisonende. Der Kanadier mit deutschen Wurzeln wird aller Voraussicht nach schon am Freitag auf dem Eis stehen, wenn Landshut gegen die Mannschaft der Stunde aus Dresden geht. Und die Löwen reisen mit dem Ex-Mannheimer Ken Magowan (Foto: City-Press) zum Spitzenreiter Bietigheim Steelers. Wieder ins Geschehen eingreifen wird nach einem erfolgreichen Wochenende im Continental Cup Meister Fischtown Pinguins, der es am Freitag gleich mit der Überraschungsmannschaft aus Kassel zu tun hat.


Starbulls Rosenheim – ESV Kaufbeuren (19.30 Uhr)

Für den ESV Kaufbeuren wird es nicht leichter. Am Wochenende stehen gleich zwei Derbys an. Zunächst geht es am Freitag zum Tabellenzweiten Starbulls Rosenheim, am Sonntag folgt das Heimspiel gegen den EV Landshut. Trotzdem will man sportlich endlich die Wende schaffen. „Wir benötigen derzeit einfach ein Erfolgserlebnis, dann bekommen wir auch unser Selbstvertrauen wieder zurück, welches natürlich nach sieben Niederlagen in Folge an jedem Spieler nagt", sagte Kapitän Daniel Menge. "Um wieder erfolgreich zu sein, muss auch jeder einzelne Spieler versuchen, sein derzeitiges Leistungsniveau zu erhöhen, nur so können wir die aktuellen Ausfälle, die uns schwer einschränken, einigermaßen kompensieren." Gute Neuigkeiten gibt es von Tim Richter, dem Stürmer wurden vergangene Woche die Schrauben aus dem verletzten Syndesmoseband entfernt, so dass dieser nun mit dem Aufbautraining beginnen kann. "Wir können frühestens nach der Deutschland-Cup-Pause mit der Rückkehr unserer drei Langzeitverletzten Stefan Vajs, Michael Fröhlich und Richter rechnen. Aktuell ist dazu auch der Einsatz von Mathias Müller noch unklar. Er ist aufgrund einer Fußverletzung derzeit nicht beim Eistraining dabei." Auch Rosenheim will die beiden herben Niederlagen gegen die Aufsteiger Kassel (2:7) und Frankfurt (1:5) vergessen machen. Trainer Franz Steer kann wieder auf Stürmer Andreij Strakhov und Verteidiger Marcus Götz und möglicherweise auch auf den zuletzt angeschlagenen Starbulls-Topscorer Tyler McNeely zurückgreifen.

Vergangene Saison:

04.10.2013: Rosenheim – Kaufbeuren 6:3
22.11.2013: Kaufbeuren – Rosenheim 1:8
15.12.2013: Kaufbeuren – Rosenheim 3:2
31.01.2014: Rosenheim – Kaufbeuren 3:1

EV Landshut – Dresdner Eislöwen (19.30)

Rechtzeitig vor dem Heimspiel gegen die Mannschaft der Stunde hat der EV Landshut personell noch einmal nachgelegt. Am Mittwochmorgen traf der Kanadier Brad Staubitz in München ein und wurde von EVL-Geschäftsführer Christian Donbeck in Empfang genommen. Der 30 Jahre alte Flügelstürmer wird aller Voraussicht nach gleich gegen die Dresdner Eislöwen zum Einsatz kommen, die sich mit zuletzt fünf Siegen in Folge vom Tabellenende auf den fünften Rang vorgearbeitet haben. Staubitz hat deutsche Wurzeln und daher auch einen deutschen Pass beantragt. Der Rechtsaußen unterschrieb für ein Jahr in Landshut und spielte zuletzt in der American Hockey League  für die Toronto Marlies. Staubitz absolvierte zudem in der NHL 230 Spiele. Interesse an einer Verpflichtung hatten auch DEL-Meister ERC Ingolstadt, die Augsburg Panther und die Straubing Tigers gezeigt. "Ich wollte unbedingt nach Deutschland und wurde von Kyle Doyle auf den EVL aufmerksam gemacht. Er sprach in höchsten Tönen von dem Vereinen. Außerdem kenne ich auch Patrick Jarrett, Cody Thornton und PJ Fenton. Christian Donbeck hat mir viel über die Geschichte und die Euphorie in Landshut erzählt. Jetzt bin ich hier und freue mich loszulegen“, sagte Staubitz. Die Eislöwen haben sich unterdessen mit Verteidiger Joni Tuominen auf eine Zusammenarbeit bis Saisonende geeinigt, der in bislang sieben Spielen ein Tor erzielte.

Vergangene Saison:

20.09.2013: Landshut – Dresden 4:3 SO
20.10.2013: Dresden – Landshut 3:2 OT
30.12.2013: Landshut – Dresden 5:2
31.01.2014: Dresden – Landshut 3:2 SO

Bietigheim Steelers – Löwen Frankfurt (19.30)

Auch die Löwen Frankfurt waren unter der Woche aktiv und haben rechtzeitig zum Auftritt bei Spitzenreiter Bietigheim für die Offensive den erfahrenen Kanadier Ken Magowan verpflichtet. Der 33-Jährige ist den deutschen Eishockey-Fans natürlich bestens bekannt, weil er bis zum Sommer noch bei Adler Mannheim spielte. „Ken ist fit und heiß auf Eishockey. Er ist ein Power Forward mit einem Torriecher und ist gewohnt, auf einem hohen Level zu spielen. Auch menschlich bringt er genau das mit, was wir gesucht haben. Daher freuen wir uns, dass er ab sofort ein Löwe ist“, sagte Löwen-Sportdirektor Rich Chernomaz zu dem Transfer. Der DEL-erfahrene Stürmer und die Löwen haben sich auf eine Zusammenarbeit bis Saisonende verständigt mit einer beidseitigen Option .Gemäß dieser können die Löwen Frankfurt das Vertragsverhältnis bis zum 31. Januar 2015 wieder lösen bzw. Ken Magowan im Zeitraum vom 15. Dezember 2014 bis zum 31. Januar 2015  in eine höhere Liga wechseln. Die Steelers werden gegen Frankfurt und beim Dritten Kassel am Sonntag ihr ganzes Können aufbieten müssen. Die Aufsteiger feierten am vergangenen Wochenende jeweils zwei Siege.

SC Riessersee – Ravensburg Towerstars (20.00)

Die Ravensburg Towerstars werden auch in Garmisch auf den gesperrten Verteidiger Maury Edwards verzichten müssen. Trotzdem wird die Mannschaft von Trainer Daniel Naud nichts unversucht lassen, nach fünf Auswärtsniederlagen in Folge endlich wieder ein Erfolgserlebnis zu feiern. Am vergangenen Sonntag hätte es schon in Dresden klappen können, doch trotz guten Spiels verlor man durch individuelle Fehler 2:3 bei der Mannschaft der Stunde. „Wir müssen den Kopf aufrichten und den Mund abwischen, lamentieren hat in solchen Phasen selten etwas gebracht“, sagte Simon Sezemsky. In Riessersee hatte es am vergangenen Sonntag bereits ein Aufatmen gegeben. „Es war eine schwere Geburt, aber das Kind lebt“, hatte SCR-Coach Toni Krinner nach dem 4:3 gegen den EC Bad Nauheim nach Verlängerung erklärt. Es war der erste Erfolg nach zuvor drei Niederlagen in Serie.

Vergangene Saison:

04.10.2013: Riessersee – Ravensburg 3:0
17.11.2013: Ravensburg – Riessersee 2:1
22.12.2013: Ravensburg – Riessersee 6:4
02.02.2014: Riessersee – Ravensburg 1:3

Heilbronner Falken – Lausitzer Füchse (20.00)

Die Lausitzer Füchse wollen an die vergangenen zwei erfolgreichen Heimspiele anknüpfen und weiter in der Tabelle klettern. Mit den Siegen gegen Meister Fischtown Pinguins (5:3) und  Vize Bietigheim Steelers (7:6 SO) hat die Mannschaft von Trainer Dirk Rohrbach Ihr ganzes Potenzial abgerufen. Fehlen wird am Freitag bei den Heilbronner Falken am Freitag und am Sonntag zum Start des zweiten Saisonviertels gegen die Eispiraten Crimmitschau Lukas Pozivil. Der Verteidiger erlitt gegen Bietigheim eine leichte Gehirnerschütterung. Es dürfte eine interessante Begegnung werden, den die Falken befinden sich ebenfalls auf dem Weg nach oben. Das 6:4 gegen den EV Landshut am vergangenen Sonntag war für die Mannschaft von Trainer Igor Pavlov der vierte Sieg in den letzten fünf Spielen.

Vergangene Saison:

18.10.2013: Füchse – Heilbronn 2:3 OT
22.11.2013: Heilbronn – Füchse 2:4
06.12.2013: Heilbronn – Füchse 2:0
10.01.2014: Füchse – Heilbronn 4:1

Eispiraten Crimmitschau – EC Bad Nauheim (20.00)

Ein Punkt gab es am vergangenen Wochenende für Schlusslicht Eispiraten Crimmitschau. Es hört sich nach wenig an, aber der erste Auswärtszähler beim 3:4 nach Verlängerung in Kassel könnte für das Spiel gegen den Vierten EC Bad Nauheim am Freitag ein Mutmacher gewesen  sein. Das Team von Chris Lee trifft dabei mit Max Campbell auf einen alten Bekannten. Der Stürmer aus Kanada hat für Bad Nauheim in zwölf Spielen bereits 16 Scorerpunkte gesammelt und ist vor allem im Powerplay eine ständige Gefahr.  Für Bad Nauheim muss auf fremden Eis endlich der Knoten platzen, will es sich in der Spitzengruppe festsetzen. Die Mannschaft von Trainer Petri Kujala verlor zuletzt auswärts dreimal in Folge und feierte bislang nur einen Dreier in der Fremde.

Vergangene Saison:

13.10.2013: Bad Nauheim – Crimmitschau 0:3
05.11.2013: Crimmitschau – Bad Nauheim 5:1
20.12.2013: Crimmitschau – Bad Nauheim 5:4 OT
17.01.2014: Bad Nauheim – Crimmitschau 4:2

Fischtown Pinguins – Kassel Huskies (20.00)

Der Meister greift nach dem äußerst erfolgreichen Wochenende im Continental Cup wieder in der Liga ins Geschehen ein. Trainer Mike Stewart hofft, dass sich die Qualifikation für das Halbfinalturnier in Ritten Rückenwind für die Aufgaben in der Meisterschaft ist. Und die sind nicht gerade leicht zu lösen. Am Freitag gastiert der Tabellendritte Kassel Huskies in der Arena am Wilhelm-Kaisen-Platz. „Die Schlittenhunde sind derzeit die Überraschung und stehen ohne Zweifel nicht ohne Grund so gut in der Tabelle. Wir werden dennoch alles in die Waageschale werfen, um gerade auf heimischen Eis wieder die Akzente zu setzen, die unsere Fans von unserwarten“, sagte Stewart. Für den Aufsteiger wird es das Wochenende der Wahrheit, dem Spiel in Bremerhaven folgt die Heimbegegnung mit Tabellenführer Bietigheim am Sonntag. „Die Pinguins hatten sicher keinen perfekten Saisonstart, allerdings ist nicht einmal ein Viertel der Saison gespielt, und sie sind im Vergleich zur letzten Saison ganz sicher nicht schlechter geworden. Sie sind ein Top-Team und haben zuletzt auf internationaler Ebene bewiesen, was sie drauf haben“, sagte Kassels Coach Rico Rossi. Der relativiert den bisherigen Erfolg seines Teams auch, wohl wissend, dass noch ein langer Weg zu gehen ist. „Natürlich sieht Platz drei in der Tabelle toll aus, aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir uns im ersten Viertel der Saison befinden. Das ist die Zeit, in der die Aufsteiger und Underdogs Überraschungen schaffen und Punkte sammeln müssen, da noch nicht alle Teams eingespielt sind. Das ist uns bislang gut gelungen und wir wollen weiterhin alles mitnehmen, was wir kriegen können“, sagte Rossi.

Der 13. DEL2-Spieltag im Überblick:

24. Oktober 2014:

Starbulls Rosenheim – ESV Kaufbeuren (19.30 Uhr)
EV Landshut – Dresdner Eislöwen (19.30)
Bietigheim Steelers – Löwen Frankfurt (19.30)
SC Riessersee – Ravensburg Towerstars (20.00)
Heilbronner Falken – Lausitzer Füchse (20.00)
Eispiraten Crimmitschau – EC Bad Nauheim (20.00)
Fischtown Pinguins – Kassel Huskies (20.00)

Der 14. DEL2-Spieltag (26. Oktober 2014) im Überblick:

Lausitzer Füchse – Eispiraten Crimmitschau (17.00 Uhr)
ESV Kaufbeuren – EV Landshut (18.30)
Ravensburg Towerstars – Heilbronner Falken (18.30)
Kassel Huskies – Bietigheim Steelers (18.30)
EC Bad Nauheim – Starbulls Rosenheim (18.30)
Dresdner Eislöwen – Fischtown Pinguins (18.30)
Löwen Frankfurt – SC Riessersee (18.30)

 

Link teilen: