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Machtfrage in Bayern: Rosenheim oder Riessersee?
18.01.2014Bild: DEL2

Machtfrage in Bayern: Rosenheim oder Riessersee?

Landshut-Lazarett lichtet sich: Leistungsträger wieder fit für Vergleich gegen Meister / Sachsen-Derby in Crimmitschau / Pinguins wollen sich Frust von der Seele schießen

Das Team der Stunde fordert den arrivierten Platzhirsch: Wenn der SC Riessersee mit sechs Siegen im Rücken bei den Starbulls aus Rosenheim aufschlägt, geht es am 40. DEL2-Spieltag um nicht mehr oder weniger als die Machtfrage in Bayern! Denn mit einem Erfolg könnten sich die Garmischer in der Tabelle an Rosenheim vorbei und auf Platz eins der bayerninternen Wertung schieben. Ganz vorn bekommt es Spitzenreiter Bietigheim mit dem EV Landshut und einem direkten Vorgänger an der Tete zu tun. Die Niederbayern benötigen dringend einen Dreier, um nach fünf Niederlagen in Folge nicht weiter durchgereicht zu werden. Derweil die zweitplatzierten Fischtown Pinguins gegen die Dresdner Eislöwen wieder in die Erfolgsspur zurück kehren wollen, verspricht das Duell der Heilbronner Falken gegen den EC Bad Nauheim Dramatik: Die Playoffs rufen! Das gilt ebenso für die Lausitzer Füchse, die im Sachsen-Derby bei den Eispiraten ran müssen (Foto: Thomas Heide). Den Spieltag rund macht die Partie von Schlusslicht Kaufbeuren gegen Ravensburg.


Fischtown Pinguins - Dresdner Eislöwen (17.00 Uhr)

Der Frust saß tief bei den Pinguins: Nach fünf Siegen in Folge und dem Sturm auf Rang zwei, ging der letzte Auswärts-Auftritt beim SC Riessersee mit 1:5 gründlich daneben. Klar, dass die Niederlage mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch in einer zum vierten Mal in Folge ausverkauften Bremerhavener Eisarena vergessen gemacht werden soll. Bitter für die Mannen von Coach „Iron“ Mike Stewart, dass er auch in dieser wichtigen Partie auf fünf Stammspieler verzichten muss (Dejdar, Bombis, Kosick, Beck P. und Jaeger). Stewart: „Keine Frage, das Verletzungspech zerrt an den Kräften meiner Spieler. Dennoch, wir werden den Eislöwen alles entgegenwerfen, was wir an Kraftreserven haben. Das wird ein ganz schweres Spiel  – aber welches Spiel in der DEL 2 ist schon leicht!“ Zusätzliche Brisanz erhält die Partie aber auch durch die Tatsache, dass sich im Kader der Eislöwen derzeit fünf ehemalige Seestädter tummeln, von denen besonderes Andre Mücke noch immer viele Freunde in der Seestadt hat. Interessant werden dürfte die Frage, inwieweit sich die Sachsen schon vom „Scheibenschießen“ in Bietigheim erholt haben. Denn beim Meister und Tabellenführer gab es am Freitag ein ernüchterndes 2:7! „Das wird definitiv eine Herausforderung für uns. Das Publikum weiß das Team in der eigenen Halle immer gut nach vorn zu peitschen", sagt Eislöwen-Cheftrainer Thomas Popiesch, der allerdings weiterhin auf den Einsatz von Felix Thomas und Thomas Supis verzichten muss. Mit im Kader der Dresdner wird derweil auch am Sonntag der Berliner Förderlizenzspieler Vincent Schlenker stehen.

Die bisherigen Ergebnisse:
06.10.: Pinguins – Eislöwen 4:3
27.10.: Eislöwen – Pinguins 3:4 (SO)
01.12.: Eislöwen – Pinguins 3:1

Eispiraten Crimmitschau - Lausitzer Füchse (17.00)

Ausgerechnet vor dem wichtigen Derby erhielten die Ambitionen der Eispiraten in Bad Nauheim einen herben Dämpfer. „Wir müssen diese Niederlage schnell abhaken und wollen die Füchse mit neuer Energie, Biss und Leidenschaft bezwingen“, sagt Eispiraten-Geschäftsführer Rene Rudorisch. Dem Tabellen-Vorletzten spielt dabei in die Hände, dass die Füchse derzeit erhebliche personelle Probleme plagen. Markus Lehnigk (Hüfte), Robert Bartlick (Bein), Danny Pyka (Knöchel), Markus Schmidt (Schulter), Felix Schümann (Fußbruch) und Jonathan Boutin (als überzähliger Ausländer) fallen aus. Allerdings: Das Quintett war bereits gegen Rosenheim nicht mit von der Partie – dennoch wurden die Oberbayern mit 7:2 demontiert. Positiv machte sich die Rückkehr von Pavel Brendl bemerkbar, der zwei Vorlagen beisteuerte. Ebenfalls hoffnungsfroh dürfte die Füchse stimmen, dass sie in allen drei bisherigen Vergleichen punkten konnten und nur einmal im Shutout den kürzeren zogen. Bei noch 15 zu vergebenden Punkten, hoffen die Eispiraten durch einen Sieg Rang zehn noch einmal ins Visier nehmen zu können. In jedem Fall ist ein stimmungsvolles Duell garantiert. Nicht zuletzt deshalb, weil aus der Lausitz mindestens 400 Fans nach West-Sachsen mitreisen werden.

Die bisherigen Ergebnisse:

11.10.: Eispiraten – Füchse 1:6
02.11.: Füchse – Eispiraten 3:4 (SO)
22.12.: Füchse – Eispiraten 3:2

ESV Kaufbeuren - Ravensburg Towerstars (17.00)

Nach vier Niederlagen in Folge gelang den Towerstars am Freitag gegen Landshut endlich der erhoffte Befreiungsschlag. Mit 4:3 setzten sich die Oberschwaben durch. Und auch am Tabellenende schöpfte das Team aus dem Allgäu durch einen mit dem gleichen Ergebnis hart erkämpften Erfolg wieder etwas Hoffnung. Für den ESVK war der Dreier gegen Bad Nauheim der zweite in Folge, denn zuvor hatten die Männer von Trainer Didi Hegen den Heilbronner Falken die Flügel gestutzt. Entsprechend gehen die Joker mit Selbstvertrauen in die Partie gegen die Towerstars. „Wir wollen mit Kampf und Leidenschaft versuchen, auch den favorisierten Towerstars ein Bein zu stellen“, sagt Didi Hegen, der den zehnten Platz noch nicht abgeschrieben hat. Nicht dabei sein kann vermutlich weiterhin Stürmer Markku Tähtinen (Leiste). Sollte sich der Ausfall bestätigen, wird wieder der Südtiroler DNL-Verteidiger Martin Wenter in den Profi Kader rutschen. In jedem Fall fehlen werden die Verteidiger Christof Assner und Stefan Vajs (Oberschenkel). Bei aller Euphorie sprechen die Saison-Ergebnisse eher für die Gäste, die bei einem Torverhältnis von 17:5 alle drei Begegnungen dominierten.

Die bisherigen Ergebnisse:

15.09.: Kaufbeuren – Towerstars 1:4
22.10.: Towerstars – Kaufbeuren 6:1
30.12.: Towerstars – Kaufbeuren 7:3

Starbulls Rosenheim - SC Riessersee (18.00)

Wer ist Herr im oberbayerischen Haus: Die gastgebenden Starbulls oder der SC Riessersee? Exakt diese Frage steht im Kathrein-Stadion zu Rosenheim Beantwortung. Der Blick auf die aktuelle Formkurve beider Teams sieht die Garmischer jedenfalls klar im Vorteil. Während die Starbulls zuletzt von „Angstgegner“ Weißwasser mit 7:2 auf die Hörner genommen wurde, bastelte Riessersee weiter am Nimbus des Überraschungsteams der Saison: Die Pinguins, immerhin aktueller Tabellenzweiter, wurden mit 5:1 geschlagen zurück nach Bremerhaven geschickt. Und überhaupt: Als einzige DEL2-Mannschaft sind die Garmischer in den bisherigen sechs Partien des noch jungen Jahres ohne Niederlage. Die Rosenheimer mussten dagegen bereits drei Begegnungen abgeben. Zu allem Überfluss spricht nicht nur der aktuelle Saisonvergleich zwischen beiden Kontrahenten gegen die Starbulls, sondern auch der Umstand, dass der SCR offenbar keine Berührungsängste mit vermeintlich stärkeren Teams zu haben scheint. Das bekam Anfang des Jahres auch der EV Landshut im eigenen Stadion unangenehm zu spüren. „Nach den drei Zählern gegen Bremerhaven haben wir unser Soll für das Wochenende eigentlich schon erfüllt. Alles, was jetzt noch kommt, ist Zugabe“, sagt Krinner, was an diesem Wochenende noch dazu kommen sollte, ist reine Zugabe. Rosenheim ist Favorit, dort wird erwartet, dass die Mannschaft unter den ersten vier in der Tabelle steht und gegen uns gewinnt. Wir wollen nur in die Play Offs und diesem Ziel kommen wir immer näher. Vielleicht können wir wieder überraschen aber das fordere ich sicherlich nicht“, so Trainer Toni Krinner, der mit seinem Team zwei Tage, nachdem bereits der EVL in der Tabelle überflügelt werden konnte, bei einem Erfolg auch an den Starbulls vorbei ziehen könnte. Wenn das kein Anreiz ist!

Die bisherigen Ergebnisse:

13.09.: Riessersee – Starbulls 0:1
02.11.: Starbulls  - Riessersee 1:2
28.12.: Riessersee – Starbulls 5:4 (OT)

EVL Landshut - Bietigheim Steelers (18.00)

Das hat es lange in der Dreihelmenstadt nicht gegeben: Mit fünf Niederlagen in Folge ist der ehemalige Tabellenführer innerhalb kurzer Zeit auf Rang fünf durchgereicht worden. Doch die Misere hat ihren Grund: Neben den Gegnern wurde der EVL von einer hartnäckigen Verletzungswelle überrollt. Diese scheint nun überwunden, denn mit Mike Smazal, Cody Thornton, Ty Morris und Top-Scorer Riley Armstrong sind vier Stamm-Spieler endlich wieder fit. Bereits am Freitag hatte Thornton beim 3:4 in Ravensburg mit zwei Treffern ein beeindruckendes Comeback hingelegt. Weiterhin fallen Stephan Daschner und Martin Davidek (doppelter Kieferbruch) aus. Kein Wunder, dass ein kämpferischer Landshut-Coach Jiri Ehrenberger „morgen alles in die Waagschale werfen will, was wir haben, um die Punkte in Landshut zu behalten“. Den Steelers scheint derzeit alles zu gelingen, was sie anfassen. Am Freitag erst wurden die Dresdner Eislöwen mit 7:2 regelrecht vorgeführt. Beeindruckend besonders: Der Blitzstart der Bietigheim, die den Puck zu Beginn des ersten Drittels vier Mal innerhalb von sieben Minuten im Dresdner Gehäuse unterbringen konnten.

Die bisherigen Ergebnisse:

06.10.: Steelers – Landshut 7:5
27.10.: Landshut – Steelers 2:1 (OT)
15.12.: Steelers – Landshut 6:2

Heilbronner Falken - EC Bad Nauheim (18.30)

Eigentlich schienen die Falken endlich an Flughöhen gewinnen zu können, doch dann dokumentierten vier Niederlage in Folge genau das Gegenteil - wie schon so oft in dieser Saison! Und so beträgt der Abstand auf die Playoff-Plätze plötzlich wieder zwölf Zähler, was einen Erfolg gegen den EC Bad Nauheim zur Pflicht geraten lässt. Das wäre übrigens der erste der Käthchenstädter in dieser Saison gegen die Roten Teufel überhaupt. Fehlen werden den Heilbronnern weiter Sinisa Martinovic, Steven Bär und Marco Habermann. Pat Baum steht nach überstandener Gehirnerschütterung seit Freitag wieder im Falken-Kader. Derweil benötigen die Hessen selbst noch dringend Zählbares, um weiterhin im Playoff-Rennen zu verbleiben. In der Käthchenstadt muss EC-Coach Daniel Heinrizi weiter auf die Langzeitverletzten Taylor Carnevale (Lendenwirbelprellung), Dan Ringwald (Haarriss am Schienbein) und Chris Heid verzichten. Für Heid könnte die Saison sogar bereits beendet sein, nachdem er sich von einer im Dezember erlittenen Gehirnerschütterung noch nicht wieder erholt hat. Dennoch ist Heinrizi optimistisch: „Nach den guten Heimauftritten wollen wir nun auch in der Ferne Punkte einfahren."

Die bisherigen Ergebnisse:

20.09.: Bad Nauheim – Falken 4:3
20.10.: Falken – Bad Nauheim 3:4 (SO)
01.12.:  Bad Nauheim – Falken 6:3

Der 40. DEL2-Spieltag im Überblick:

Fischtown Pinguins - Dresdner Eislöwen (17.00 Uhr)
Eispiraten Crimmitschau - Lausitzer Füchse (17.00)
ESV Kaufbeuren - Ravensburg Towerstars (17.00)
Starbulls Rosenheim - SC Riessersee (18.00)
EVL Landshut - Bietigheim Steelers (18.00)
Heilbronner Falken - EC Bad Nauheim (18.30)

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