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Meister Fischtown ist wieder da!
02.11.2014Bild: DEL2

Meister Fischtown ist wieder da!

02.11.14 Spielbericht FischtownDejdarMarian Dejdar trifft 21 Sekunden vor Schluss zum 4:3 in Bietigheim / Frankfurt rückt mit 6:3 in Weißwasser auf Rang drei vor / Rosenheim verwehrt Crimmitschau ersten Auswärtssieg

Der 16. Spieltag hatte es wahrlich in sich. 57 Tore vor der Länderspielpause rissen die Fans von den Sitzen. Und es gab Dramatik pur. Der Meister meldete sich nach einer quälenden Durststrecke mit einem 4:3 bei Spitzenreiter Bietigheim Steelers zurück. Marian Dejdar (Foto) traf 21 Sekunden vor dem Ende und sorgte somit für die erste Heimniederlage des Vizemeisters in dieser Saison. 32 Sekunden fehlten am anderen Ende der Tabelle Schlusslicht ESV Kaufbeuren zum ersten Erfolgserlebnis nach zuvor elf Niederlagen in Serie. Dann traf Conor O´Donnell zum 5:4 für Heilbronn. Den Vogel schoss Cody Thornton allerdings ab, der drei Sekunden vor der Schlusssirene zum 5:4 seiner Landshuter gegen den EC Bad Nauheim traf. 4:3 im Shootout gewannen die  Starbulls Rosenheim gegen die Eispiraten Crimmitschau und verhinderten den ersten Auswärtssieg der Sachsen. Klarer machte es Aufsteiger Löwen Frankfurt, der mit einem 6:3 bei den Lausitzer Füchsen auf Rang drei vorrückte. Mit 7:4 fügte der SC Riessersee den Dresdner Eislöwen die zweite Niederlage des Wochenendes zu. Und die Ravensburg Towerstars gewannen 4:1 gegen die Kassel Huskies. 


Starbulls Rosenheim – Eispiraten Crimmitschau 4:3 (0:2, 2:0, 1:1, 0:0, 1:0)

Rosenheims Trainer Franz Steer hatte nicht umsonst vor den auswärts noch sieglosen Eispiraten Crimmitschau gewarnt. Und Steer sollte Recht behalten. Die Gäste aus Sachsen lieferten ihre beste Vorstellung in der Fremde seit dem 3:4 nach Verlängerung in Kassel ab. Dennoch konnte die Mannschaft von Trainer Chris Lee die 2:0-Führung nach dem ersten Drittel und die zum 3:2 im Schlussabschnitt nicht halten. Das verhinderte an diesem Abend ein Mann: Mario  Valery Trabucco glänzte mit seinen Saisontoren zehn und elf, war am Ausgleich von Andrej Strakhov direkt beteiligt und hatte im Penaltyschießen als einziger der sechs Schützen das richtige Händchen. Rosenheims Goalie Patrick Ehelechner hatte sich seine besten Paraden für den Shootout aufgehoben. Mit den gewünschten zwei Siegen haben die Starbulls den zweiten Tabellenplatz gehalten und den Rückstand zu Bietigheim auf acht Punkte verkürzt. Die Eispiraten dürfen den Auswärtspunkt und zuvor den Last-Minute-Sieg gegen den SC Riessersee durchaus als Auswärtstrend betrachten. 
Tore: 0:1 André Schietzold (4:42), 0:2 Marvin Tepper (16:47), 1:2 Mario-Valery Trabucco (29:49), 2:2 Mario-Valery Trabucco (31:27/PP1), 2:3 Martin Heinisch (41:15/PP1), 3:3 Andrej Strakhov (54:41), 4:3 Mario-Valery Trabucco (SO)
Zuschauer: 1.962

EV Landshut – EC Bad Nauheim 5:4 (1:2, 2:0, 2:2)

Spektakulärer hätte ein Spiel nicht enden können. Drei Sekunden vor der Schlusssirene machte Cody Thornton den umjubelten Siegtreffer für die Hausherren und sicherte der Mannschaft von Trainer Andreas Brockmann drei Punkte, die man am Freitag in Kassel ebenfalls schon vor Augen hatte. Dort hatte Thornton 36 Sekunden nach Beginn des Schlussabschnitts zur Führung getroffen, die bis 4:38 Minuten vor dem Ende auch hielt. Doch dann drehten die Huskies das Spiel noch innerhalb von 20 Sekunden und rissen den Landshutern den Sieg noch aus der Hand. Am Sonntag nun ging es im Duell mit den Roten Teufeln hin und her. Thornton traf zweimal und trug damit maßgeblich zum Erfolg bei. Bad Nauheim, dessen Heimserie beim 2:6 gegen Bietigheim riss,  musste hingegen die fünfte Auswärtsniederlage in Folge hinnehmen und sucht in der Fremde weiter nach dem Erfolgsrezept. Im Tor stand für den angeschlagenen Jan Guryca Domenic Bartels.
Tore: 0:1 Drew Paris (6:46/PP1), 1:1 Ty Morris (9:26/PP1), 1:2 Vitalij Aab (12:21), 2:2 Cody Thornton (28:13/PP1), 3:2 Andreas Gawlik (18:23), 3:3 Max Campbell (48:06), 3:4 Harry Lange 48:53/PP1), 4:4 Bill Trew (53:11/PP1), 5:4 Cody Thornton (59:57)
Zuschauer: 3.298

Bietigheim Steelers – Fischtown Pinguins 3:4 (2:1, 1:2, 0:1)

Man darf diesen Sieg des Meisters beim souveränen Spitzenreiter Bietigheim durchaus als Paukenschlag bewerten.  0:2 und 1:3 lag die in der Liga zuvor sportlich gebeutelte Mannschaft von Trainer Mike Stewart bei der Heimmacht zurück – und gewann durch das zweite Tor von Marian Dejdar 21 Sekunden vor der Schlusssirene. Die Erleichterung muss riesengroß gewesen sein in der Halle, in der die Steelers zuvor alle sieben Spiele gewonnen hatten und dabei in nur einem in die Verlängerung gehen mussten. Was hatten die Pinguins in den neun Spielen zuvor alles ertragen müssen: Ganze fünf Punkte konnte man sammeln, vier Heimniederlagen in Folge oder das 0:5 im ersten Aufeinandertreffen mit Bietigheim Anfang Oktober. Am Freitag dann versuchte man gegen Rosenheim alles – und verlor 0:1. Im krassen Gegensatz dazu hatte in dieser Phase der Auftritt beim Continental Cup in Bremerhaven gestanden, wo man in der Arena am Wilhelm-Kaisen-Platz mit drei Siegen das Halbfinal-Turnier erreichte. Mit diesem Erfolgserlebnis lässt es sich in der Länderspielpause gut arbeiten. Die Steelers, am Freitag noch 6:2-Sieger beim heimstarken EC Bad Nauheim, gingen erst zum zweiten Mal in der laufenden Saison ohne Punkten aus einem Spiel. Sie können es angesichts der immer noch komfortablen Führung an der Tabellenspitze von acht Punkten zum Zweiten Rosenheim verschmerzen.
Tore: 1:0 Jason Pinizzotto (4:47), 2:0 David Wrigley (7:10/PP1), 2:1 Marian Dejdar (12:58), 3:1 René Schoofs (28:28), 3:2 Jaroslav Hafenrichter (16:17/PP1), 3:3 Jaroslav Hafenrichter (37:39), 3:4 Marian Dejdar (59:39)
Zuschauer: 2.911

Lausitzer Füchse – Löwen Frankfurt 3:6 (1:2, 2:2, 0:2)

Der Aufsteiger aus Frankfurt sorgt weiter für Furore und verbesserte seine beeindruckende Bilanz mit einem klaren Sieg bei den Füchsen. Aus den vergangenen acht Spielen holte das Team von Trainer Tim Kehler nunmehr 19 Punkte und zog zugleich mit 27 Zählern an den Füchsen (26) vorbei auf Platz drei. Norman Martens stach bei den Hessen mit seinen Saisontoren sechs bis acht heraus. Und das bei den Lausitzer Füchsen, die am Freitag mit einem klaren 6:2 in Dresden die Serie der Eislöwen nach zuvor sieben Siegen in Folge beendete. Nur im Mittelabschnitt machte es die Mannschaft von Trainer Dirk Rohrbach mit dem Doppelschlag von Jens Heyer und Sean Fischer noch einmal spannend.
Tore: 0:1 Norman Martens (3:58), 0:2 Nick Mazzolini (6:08/SH1), 1:2 Scott King (18:31/PP1), 1:3 Norman Martens (28:02), 1:4 Landon Gare  (28:40), 2:4 Jens Heyer (35:20), 3:4 Sean Fischer (15:49), 3:5 Nils Liesegang (47:55), 3:6 Norman Martens (48:58)
Zuschauer: 2.119

Heilbronner Falken – ESV Kaufbeuren 5:4 (1:0, 1:3, 3:1)

Ganze 32 Sekunden fehlten dem ESV Kaufbeuren, nach elf glatten Niederlagen wenigstens mal wieder etwas Zählbares mitzunehmen. Diese Hoffnung beim Tabellenschlusslicht zerstörte Heilbronns Conor ODonnell. Wie schon am Freitag bei der 3:4-Niederlage gegen die Ravensburg Towerstars hatte die seit Wochen stark ersatzgeschwächte Mannschaft von Uli Egen die Chancen auf den Sieg, konnte die Führungen aber nicht halten. Eine doppelte Unterzahl brachte die Falken zu Beginn des Schlussdrittels wieder ins Spiel. In Heilbronn war die Erleichterung nach der Enttäuschung vom Freitagabend spürbar. Die Mannschaft von Trainer Igor Pavlov hatte in Frankfurt nach einer 3:1-Führung noch 3:5 verloren. Dieser Last-Minute-Sieg aber kann für Heilbronn wieder Kräfte freimachen.
Tore: 1:0 Marcel Kurth (15:53), 1:1 Stefan Loibl 22:33/PP1), 2:1 Fabian Krull (25:09/PP1), 2:2 Daniel Pfaffengut (26:08), 2:3 Stefan Loibl (33:39), 3:3 Dustin Cameron (52:34/PP2), 4:3 Marcel Kurth (53:28), 4:4 Brad Snetsinger (55:00), 5:4 Conor ODonnell (59:28)
Zuschauer: 1.425

Ravensburg Towerstars – Kassel Huskies 4:1 (1:0, 1:1, 2:0)

So langsam kommen die Ravensburg Towerstars wieder ins Rollen. Die Mannschaft von Trainer Daniel Naud feierte den dritten Sieg in Folge und arbeitete sich auf Platz fünf vor.  Die Zuschauer sahen ein umkämpftes Spiel, in dem die Hausherren erfolgreich Revanche nahmen für die herbe erste Saisonniederlage in Kassel. Damals hatten die Towerstars 2:7 verloren und mit dem 0:6 im zweiten Drittel dabei einen Alptraum erlebt. Und der Aufsteiger wurde nach dem 2:1 gegen Landshut am Freitag wieder vom dritten Tabellenplatz verdrängt. Matt Tomassoni erhielt wegen eines zu hohen Stockeinsatzes, bei dem Towerstars-Stürmer Brian Roloff verletzt wurde, eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Kassels Goalie Mika Järvinen war nicht dabei. Am Freitag wurde noch bekannt, dass der Finne bis zum Saisonende in Nordhessen bleibt. Nun wird er den Huskies aber zehn bis zwölf Wochen wegen eines Syndesmosebandrisses nicht zur Verfügung stehen.
Tore: 1:0 Alex Leavitt (13:52), 1:1 Matthias Bergmann (32:46), 2:1 Brian Roloff (36:36/PP1), 3:1 Andreas Farny (54:05/EA), 4:1 Andreas Farny (59:22/EN)
Zuschauer: 2.286

SC Riessersee – Dresdner Eislöwen 6:4 (3:1, 2:1, 1:2)

In Garmisch holte sich der SC Riessersee die Entschädigung für jüngste Enttäuschung  beim 1:2 in Crimmitschau, wo man das Spiel am Freitag drei Sekunden vor der Schlusssirene verloren hatte. Der dritte Heimsieg in Folge brachte die Mannschaft von Trainer Toni Krinner vor der Länderspielpause wieder in die Spur. Im letzten Drittel wurde es nochmal ein wenig eng, aber Jaroslav Kracik machte mit seinem zweiten Tor alles klar. Und die Dresdner Eislöwen? Mit sieben Siegen in Serie ging die Mannschaft von Trainer Andreas Popiesch in das Wochenende und landete mit dem 2:6 am Freitag im Derby gegen die Lausitzer  Füchse und der nun zweiten deftigen Niederlage in Riessersee wieder ein wenig auf dem Boden der Tatsachen. Die Pause wird dem Team gut tun, diese Erfahrungen ein wenig zu verarbeiten.
Tore: 1:0 Andreas Pauli (1:07), 2:0 Jaroslav Kracik (4:05), 2:1 Sami Kaartinen (9:50/PP1), 3:1 Mark Kosick (16:30), 4:1 Maximilian Kastner (20:35), 5:1 Florian Vollmer (27:50), 5:2 Joni Tuominen (32:08/PP2), 5:3 Joni Tuominen (47:50/PP1), 5:4 Sami Kaartinen (53:48), 6:4 Jaroslav Kracik (58:26/PP1), 7:4 Andreas Pauli (59:59/EN)
Zuschauer: 1.260

Der 16. DEL2-Spieltag (2. November 2014) im Überblick:

Starbulls Rosenheim – Eispiraten Crimmitschau 4:3 (0:2, 2:0, 1:1, 0:0, 1:0) SO
EV Landshut – EC Bad Nauheim 5:4 (1:2, 2:0, 2:2)
Bietigheim Steelers – Fischtown Pinguins 3:4 (2:1, 1:2, 0:1)
Lausitzer Füchse – Löwen Frankfurt 3:6 (1:2, 2:2, 0:2)
Heilbronner Falken – ESV Kaufbeuren 5:4 (1:0, 1:3, 3:1)
Ravensburg Towerstars – Kassel Huskies 4:1 (1:0, 1:1, 2:0)
SC Riessersee – Dresdner Eislöwen 7:4 (3:1, 2:1, 2:2)

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