
Nach Titelgewinn: Grenzenlose Freude in Kassel
Hartes Stück Arbeit im letzten Spiel / Manuel Klinge: „Wir sind überglücklich.“
4:0 gegen den Meister: Die Finalserie zwischen Kassel und Bietigheim hatte am Ende ein deutliches Ergebnis, aber die einzelnen Spiele waren allesamt knapp. Umso größer war die Freude bei den Huskies, nachdem der zweite Titelgewinn nach 2008 mit der Schlusssirene besiegelt war. Noch weit nach Mitternacht bevölkerten ausgelassen feiernde Fans die Eisfläche und auch die Kabine der Huskies drohte aus allen Nähten zu platzen-
„Wir hatten ein Ziel in dieser Saison und wir haben es durchgezogen. Diese Mannschaft ist etwas ganz spezielles und unsere Trainer hatten einen Plan. Wir sind überglücklich“, sagte ein freudestrahlender Manuel Klinge direkt nach der Schlusssirene.
Bevor das Kasseler Eigengewächs, das auch schon 2008 zusammen mit Michael Christ beim Titelgewinn dabei war, diese Sätze unter dem tosenden Jubel der Fans in das Mikrophon brüllen durfte, stand jedoch ein Haufen Arbeit an.
Trotz der 3:0-Führung in der Serie wirkten die Huskies in Spiel 4 gegen Titelverteidiger Bietigheim nervös. Die Hessen agierten in den ersten Minuten fahrig und wirkten mit dem Titel im Blick ein wenig wie das Kaninchen vor der Schlange. Das beste Beispiel lieferte Alexander Heinrich ab. Aus der Hintertorposition landete sein Pass genau bei Steeler Paul-John Fenton, der sich mit dem 0:1 bedankte.
„Das war wirklich keine gute Aktion von mir. Ich wollte einfach spielen und dann schieße ich diesen Bock“, erklärte Heinrich. „Aber die Jungs haben mich wieder aufgebaut und das ist es, was unsere Mannschaft auszeichnet. Ich war einfach froh, dass noch so viel Zeit auf der Uhr war, um diesen Rückstand aufzuholen. Im letzten Drittel wäre das verdammt schwierig geworden.“
Gut, dass auch das 0:2 so schnell kam. Danach hatten die Huskies noch 51 Minuten Zeit, das Spiel zu drehen. Und wie: Kassel wurde minütlich besser, schoss den Anschlusstreffer und kam durch Alexander Heinrich zum Ausgleich. „Mit ist eine riesige Last von den Schultern gefallen, dass wir meinen Fehler ausbügeln konnten“, sagte der Verteidiger im Anschluss. „Und dass ich es dann war, der ausglich, ist für mich natürlich umso schöner.“
Danach war Kassel nicht mehr zu halten. 3:2, 4:2, 5:2 – Bietigheim hatte nichts mehr entgegen zu setzen und mit der Schlusssirene eskalierten die 6.100 Fans und man musste Sorge um die ausverkaufte Arena haben. Die Eissporthalle versank in grenzenlose Freude über den zweiten Titel nach 2008.
Mitten in den Feierlichkeiten fand Huskies-Goalie Markus Keller, seines Zeichens der MVP der Playoffs, auch noch Worte für die unterlegenen Steelers: „Das waren sehr enge Spieler gegen einen starken Gegner, der uns alles abverlangt hat. Das macht den Titel umso schöner.“