
Ravensburg und Kassel können sich ein wenig Rast verschaffen
Duo kann Halbfinaleinzug am Freitag perfekt machen. Bietigheim holt das Momentum gegen Rosenheim zurück. Bremerhavens Cracks „nervös“ beim 2:3 gegen Dresden
Auch eine „Best-of-Seven“-Serie kann schnell beendet sein. Für den Sieger ist das ein überwältigendes, für den Verlierer ein grausames Gefühl. Am Freitag, eine Woche nach dem Start in die Playoffs DEL2, können die Ravensburg Towerstars und die Kassel Huskies den „Sweep“ perfekt machen und auf dem schnellsten Weg in das Playoff-Halbfinale einziehen – und das nicht eben gegen Laufkundschaft. Während Kassel überraschend die ersten drei Derbys gegen den Rivalen Löwen Frankfurt gewonnen hat, ließ Ravensburg dem EC Bad Nauheim kaum Luft zum Atmen.
Die Towerstars-Mannschaft von Trainer Daniel Naud ist dabei auf dem besten Weg, das 0:4 aus dem Playoff-Viertelfinale im vergangenen Jahr gegen Frankfurt vergessen zu machen. Lediglich einen Treffer des Gegners ließ Ravensburg in den ersten 180 Minuten dieser Serie bisher zu. „Es war ein schweres Stück Arbeit“, sagte Naud bescheiden und warnte vor dem vierten Spiel: "Noch ist nichts erreicht, und wir können uns erst freuen, wenn wir den 4. Sieg geschafft haben, vorher definitiv nicht. Wir dürfen in Bad Nauheim am Freitag wieder ein Top-Spiel und enorm laute Atmosphäre gegen uns erwarten." Dem Kollegen Petri Kujala, gerade erste als DEL2-Trainer des Jahres ausgezeichnet, blieb bisher nichts anderes übrig, sich an Teilerfolgen und dem Prinzip Hoffnung festzuhalten. "Ich muss mein Team für zwei gute Drittel loben. Wir haben den Kampf angenommen und wollten unbedingt in der Serie zurückkommen", sagte der Finne und fügte mit Blick auf seine Zeit bei den Towerstars und einer Verlängerung der Serie über Freitag hinaus an: "Mir gefällt es in Ravensburg. Ich war acht Jahre hier und ich will wiederkommen."
Minestens bis Sonntag geht es auf jeden Fall für die Top-Teams der Hauptrunde weiter. Dabei geht Meister Bietigheim wieder mit einen guten Gefühl an die nächsten Aufgaben. Denn die Mannschaft von Trainer Kevin Gaudet ließ dem 2:6 in Rosenheim ein 5:1 gegen die Starbulls folgen und führt in der Serie wieder mit 2:1. „Das Moment ist in den Playoffs so wichtig“, betonte Gaudet, der eine „solide Vorstellung“ seines Teams sah. Der Kanadier warnte nochmals vor dem Spiel in Rosenheim. „Wie schwer es dort ist, haben wir die letzten beiden Male gesehen.“
Kaum läuft es hingegen für den Hauptrundenzweiten Fischtown Pinguins. Die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch verlor nach dem 3:2 nach Verlängerung zum Playoff-Auftakt die folgenden zwei Spiele gegen die Dresdner Eislöwen und damit auch den Heimvorteil. Die Gegenwehr der Sachsen hat offenbar ihre Wirkung bei den Pinguins hinterlassen. „Wir sind denkbar ungünstig ins Spiel gestartet, haben zu nervös agiert. Es wird definitiv eine enge Serie. Wir müssen dranbleiben und am Freitag von Beginn an energischer und besser arbeiten“, sagte Popiesch nach dem 2:3 nach Verlängerung am Dienstag. Von einem echten endspiel geht gar Dresdens Coach Bill Stewart aus. „Wir erleben eine sehr spannende, absolut enge und leistungsstarke Playoff-Serie beider Teams. Meiner Meinung nach wird die Entscheidung erst im siebten Spiel fallen. Das ist perfekte Werbung für unseren Sport. Auch heute haben unsere Jungs wieder intensiv gearbeitet. Wir dürfen uns auf dem Erfolg aber nicht ausruhen. Wir haben nichts erreicht und stehen am Freitag wieder vor einer neuen Herausforderung.“
Starbulls Rosenheim (8) - Bietigheim Steelers (1/19.30 Uhr/Live bei Sprade TV) – Serie: 1:2
Bisher:
11.03.2016: Bietigheim - Rosenheim 4:0
13.03.2016: Rosenheim – Bietigheim 6:2
15.03.2016: Bietigheim – Rosenheim 5:1
Dresdner Eislöwen (7) - Fischtown Pinguins (2/19.30 Uhr/Live bei Sprade TV) – Serie: 2:1
Bisher:
11.03.2016: Pinguins – Dresden 3:2 OT
13.03.2016: Dresden – Pinguins 5:3
15.03.2016: Pinguins – Dresden 2:3 OT
EC Bad Nauheim (6) - Ravensburg Towerstars (3/19.30 Uhr/Live bei Sprade TV) – Serie: 0:3
Bisher:
11.03.2016: Ravensburg – Bad Nauheim 2:1
13.03.2016: Bad Nauheim – Ravensburg 0:4
15.03.2016: Ravensburg – Bad Nauheim 3:0
Löwen Frankfurt (5) - EC Kassel Huskies (4/19.30 Uhr/Live bei Sprade TV) – Serie: 0:3
Bisher:
11.03.2016: Kassel – Frankfurt 5:2
13.03.2016: Frankfurt – Kassel 4:6
15.03.2016: Kassel – Frankfurt 4:0